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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)
Autoren: Jaime Reed
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Plätzen, und im sanften Rampenlicht des Viertelmondes begannen wir mit dem letzten Akt.

20
    Schweigen breitete sich zwischen uns aus und drohte jeden Augenblick zu zerbrechen.
    Die Spannung war greifbar und zu stark, um sie noch länger aufrechtzuerhalten. Sie begann, auf unsere Umgebung überzugreifen, bis selbst die Natur sehen wollte, wie das hier ausgehen würde. Die Bäume hörten auf zu rauschen, die Blätter verlangsamten ihren Tanz um meine Füße, und die Nacht hielt den Atem an. Wir standen mitten auf dem Parkplatz und sahen uns, die Hände in die Seiten gestützt, in die Augen, als wollten wir feststellen, wer schneller ziehen würde.
    Tobias neigte leicht den Kopf. »Hallo, Samara.«
    »Hallo, Tobias«, erwiderte ich bitter. Ich musste cool bleiben und durfte keine Reaktion zeigen, die er gegen mich verwenden konnte.
    Mia sah von einem zum anderen. »Wer ist Tobias?«
    »Frag Dougie.« Ich machte eine Kopfbewegung in seine Richtung. »Ich habe deine wertvolle Fracht, jetzt lass Mia gehen.«
    »Wo ist deine andere Hälfte? Du hättest den Körper doch auf keinen Fall ohne ihn rausholen können, und er würde dich nicht allein hierherfahren lassen.« Sein feuriger Blick wanderte zum Lieferwagen. »Komm raus, Kuchenmonster ! Ich weiß, dass du da bist!«, rief Tobias in spöttischem Tonfall.
    »Ich bin hier.« Caleb trat aus den Schatten hervor und kam langsam näher, aber Tobias hielt ihn auf.
    »Zeig mir deine Hände«, befahl Tobias und stellte sich vor Mia.
    »Keine Pfeile. Keine Waffen. Der Körper ist im Lieferwagen.« Caleb trat neben mich, und ich sah ihn an, genauer gesagt das nasse Seil, das er neben seinem Fuß hatte fallen lassen.
    Der Wind frischte auf, und der Geruch nach Kerosin umwehte mich, kitzelte meine Nasenlöcher und meinen Hals. Ich wusste, dass Tobias es roch. Ich fragte mich, ob er sich überhaupt darum scherte oder ob er den Körper einfach trotzdem zurücknehmen würde, egal, in welchem Zustand er sich befand. Seit dem Beginn dieser Quälerei war er mir verzweifelt erschienen, gar nicht so charmant und kokett wie sonst. Jetzt ging es nur noch ums nackte Überleben, um die Selbsterhaltung, und er war bereit zu töten, um selbst am Leben zu bleiben.
    »Dann sehen wir ihn uns doch mal an, in Ordnung?« Tobias machte einen Schritt nach vorn, aber Caleb versperrte ihm den Weg.
    »Lass zuerst Mia gehen«, verlangte er.
    »Da gibt es nur ein kleines Problem, verstehst du. Mein Körper ist ganz da hinten, ich bin hier, und du stehst zwischen uns.«
    »Sagt mir jetzt endlich mal einer, was hier los ist?«, fragte Mia. Ihr Blick flog zwischen uns hin und her. »Welcher Körper? Das alles macht mir eine Heidenangst. Sam, kannst du mich zu meinem Auto zurückbringen? Ich habe es in der Schule stehen lassen.« Sie machte einen Schritt, aber Tobias bekam sie am Ellbogen zu fassen.
    Er riss sie so kräftig zu sich zurück, dass ihr Kopf nach vorn schnellte und wellige Haarsträhnen um sie herumflogen. »Keine Bewegung«, knurrte er.
    Mia stieß sich mit dem freien Arm von seiner Brust ab. »Dougie, hör auf! Lass mich los. Bitte!«, weinte sie.
    Tobias zuckte zusammen, und hätte ich in diesem Augenblick gezwinkert, hätte ich es verpasst. Doch ich hatte es gesehen. »Dougie? Dougie, bist du da?«, fragte ich.
    Beim Klang seines Namens begann sein Körper zu beben und um sein Gleichgewicht zu kämpfen.
    Eine Idee schoss mir durch den Kopf. »Mia«, sagte ich, »ruf Dougie. Er hört auf dich. Schrei am besten, damit er dich hört.«
    Ich konnte zwar ihr Gesicht nicht sehen, aber sie schien den Ernst der Lage zu begreifen, vor allem, als Tobias sie an der Kehle packte. Mia griff nach der Hand um ihren Hals und versuchte, sich loszukämpfen, aber er war zu stark. Sie wollte schreien, aber es kam nur ein gebrochenes Keuchen.
    »Sei. Still!«, befahl er mit einem tiefen, kehligen Grollen, das nicht einmal ein Tauber für menschlich gehalten hätte. Seine Augen glühten, und Mia hörte auf zu kämpfen und sah nur noch hilflos staunend hinein, wie die meisten Frauen es taten, wenn sie unter dem Einfluss seines Zaubers standen. Alle Widerstandskraft verließ sie, und ihre Hände lösten sich von seinem Arm und fielen schlaff herunter.
    »Nein!« Ich machte einen Schritt nach vorn, aber Caleb hielt meinen Arm unerbittlich fest.
    »Dougie, bitte«, flehte Mia heiser. »Du tust mir weh.«
    Der Name oder vielleicht der Klang von Mias Stimme schien einen Kurzschluss in Dougies Gehirn zu verursachen, und das
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