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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge
Autoren: Barbara Hambly
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Eingeständnis ihn schmerzte, nickte Luke. Auf eine sonderbare, verdrehte Art durchschaute er, daß ihre Schuldzuweisungen keine persönliche Natur hatten, und daß es besser war, darüber Bescheid zu wissen. »Ich kann dich verstehen.«
    Sie hob den Kopf und blickte Luke an, den Anflug eines trockenhumorigen Lächelns auf den Lippen. »Ach, das trifft sich gut. Erklärst du's mir?«
    Statt dessen küßte er sie noch einmal.
    »Kommst du mit mir nach Yavin?« Sie zögerte. »Natürlich mußt du's nicht«, fügte er hinzu. »Außerdem brauchst du dich nicht jetzt zu entscheiden. Ich weiß von Leia, daß du die Namen all jener aufgeschrieben hast, die in der Zitadelle gewohnt haben, soweit du dich entsinnst… Sie sagt, du bist auf Coruscant willkommen, solange du bleiben möchtest. Und mir ist klar, daß es für dich nicht leicht wäre… von Jedi-Schülern umgeben zu sein, Adepten der Macht. Aber deine Kenntnisse der alten Lehrmethoden und früheren Ausbildungsverfahren wären mir eine unschätzbare Hilfe…«
    Es fiel ihm schwer, die passenden Worte zu finden, und wie still Callistas Miene blieb, zeigte ihm, daß sie sich bemühte, ihn mit ihrem Kummer, ihrer Unsicherheit nicht zusätzlich zu belasten.
    Ach, so ein Unsinn, was sollte das ganze Drumherumgerede…
    »Ich brauche dich«, gestand er in verhaltenem Tonfall. »Ich liebe dich, und ich will dich bei mir haben. Für immer, wenn es sich irgendwie einrichten läßt.«
    Nun verzog ihr Mund sich zu einem breiten Lächeln. »Für immer.« Ihre grauen Augen erwiderten seinen Blick. Sie waren dunkler als der Nebel ringsum, doch ebenso wie die Dünste durchdrungen von Licht. »Ich liebe dich genauso, Luke, aber… es wird, wie gesagt, nicht leicht sein. Trotzdem glaube ich… Ich habe das Gefühl, vor uns beiden liegt ein langes, gemeinsames Leben.«
    »Wir haben Zeit«, antwortete Luke. »Es ist nicht erforderlich, daß wir irgend etwas überstürzen. Wir haben als gute Grundvoraussetzung meine Liebe zu dir… Darauf werden wir jederzeit bauen können.«
    Sie lagen einander unvermindert fest umschlungen in den Armen, die Wange des einen ruhte noch auf der Schulter des anderen, da erschienen unter dem vielfach geborstenen Torbogen Han, Leia, Chewie, 3PO und R2. »Laß sie noch für ein Weilchen unter sich«, flüsterte Leia ihrem Gatten zu.
    »Er kann sie doch genausogut im Raumschiff küssen«, hielt Han ihr gutmütig entgegen. »Jevax hat die Landesilos endlich repariert bekommen. Wir müssen noch den ganzen Kram aus der Spielzeugkammer einladen, und was mich betrifft, ich möchte schleunigst von diesem Eisklotz abschwirren, ehe hier noch mehr vorfällt.«
    »Für diese Auffassung kann ich nur meine vollste mündliche Unterstützung äußern, Eure Hoheit«, meldete sich 3PO zu Wort. »Admiral Ackbar meldet Flottenkonzentrationen Großadmiral Harrsks im Atravis-Sektor, und wir wissen nicht, wo oder bei wem Roganda Ismaren und ihr Sohn Unterschlupf gefunden haben. In Anbetracht der Notwendigkeit, an Bord jedes Flottenraumschiffs kleine, aber entscheidende Modifikationen an den Schematiken vorzunehmen, oder eine adäquate Abschirmung zu gewährleisten, wo solche Abänderungen undurchführbar sind, ist es vielleicht zu empfehlen, daß wir möglichst bald abfliegen.«
    »Ihr habt recht.« Ein letztes Mal sah Leia sich in Pletts Zitadelle um; beziehungsweise den Ruinen, die das Imperium davon übriggelassen hatte: zertrümmerte Mauern, niedergebrochene Torbogen. Ein neuer Metalldeckel auf der Quelle.
    Erneut erfüllte der Nachklang des einst an dieser Stätte herrschenden Friedens Leia, überdeckte das Od des Leids und Untergangs, so wie das üppige Wachstum der allgegenwärtigen Rankenpflanzen des Tals die Spuren des damaligen Bombardements überwucherte. Von irgendwoher schien sie wieder Kinderstimmen zu hören, die das alte Lied über die vergessene Königin und ihre Zaubervögel sangen.
    Callista hatte ihr eine Namensliste ausgehändigt, obwohl sie sich nur einmal auf Belsavis aufgehalten hatte und längst nicht die Namen aller Jedi kannte, die je auf dem Planeten aktiv gewesen waren; die Liste war unvollständig, umfaßte ausschließlich die Namen, an die sie sich erinnern konnte. Doch das Verzeichnis bedeutete allemal einen Anfang. Und damit lag jetzt eine Hinterlassenschaft der vergessenen Jedi-Kinder vor, ein Vermächtnis des alten Jedi, der hier in seiner Zitadelle gelebt, ihnen Zuflucht geboten hatte…
    Aus den Augenwinkeln gewahrte Leia eine Bewegung. Ein
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