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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht
Autoren: M Hart
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überraschte mich ebenso, wie mich die Intensität meines Orgasmus überrascht hatte.
    „Sam“, wisperte ich und sah zu, wie sich seine Züge verzerrten. „Sam …“
    Und dann kam er. Er verzog das Gesicht, und seine Finger verkrampften sich und bescherten mir noch mehr blaue Flecke. Er bäumte sich auf und fiel zurück auf das Kissen, dann stieß er einen letzten langen, schweren Atemzug aus.
    Einen Moment später öffnete er die Augen und lächelte mich an. Er hob die Hand und wickelte sich mein Haar um die Finger, zupfte daran und zog mich zu sich herunter, um mich zärtlich auf den Mund zu küssen. Noch immer waren seine Pupillen riesengroß und dunkel, sie verschlangen mein Bild, ohne es zu reflektieren.
    Wir lösten uns voneinander und kümmerten uns um die Dinge, die getan werden mussten, aber es war mir noch nicht gelungen, mich so weit hochzurappeln, dass ich aus dem Bett steigen und ins Bad gehen konnte, als der unverwechselbare Klingelton meines Handys aus meiner Handtasche tönte.
    „Ist das Smoke on the Water ?“ Sam hob den Kopf und sah mich an.
    „Ja.“ Ich ignorierte das Telefon, viel zu befriedigt, um auch nur darüber nachzudenken, wegen eines Anrufs aufzustehen, obwohl ich wusste, dass ich es hätte tun sollen.
    Sams tiefes, herzhaftes Lachen brachte das Bett zum Wackeln, und ich schaute zu ihm hinüber. „Toll.“ Mit seinen Händen deutete er die Form eines Alphorns an.
    Ich musste ebenfalls lachen. Mit der Schläfrigkeit in den Augen, die nach dem Sex von fast jedem Besitz ergreift, und seinem wirren Haar sah er jünger aus als vorher. Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte.
    Er gähnte, und natürlich konnte ich nichts dagegen tun, dass ich ebenfalls gähnen musste. Dann küsste er meine nackte Schulter und rollte sich wieder auf den Rücken. Die Hände unter dem Kissen verborgen, starrte er gegen die Decke.
    „Ich wusste, dass der Glückskeks recht hatte“, stellte er fest, ohne mich anzusehen. „Auf dem Zettel stand, dass ich jemand Neues kennenlernen werde.“
    „Mein letzter Glückskeks hat behauptet, ich würde Geld finden“, erwiderte ich. „Bis jetzt ist keins in Sicht.“
    Sam wandte mir den Blick zu, ohne seinen Kopf zu bewegen. „Du hast Zeit. Ich glaube nicht, dass es ein Zeitlimit für Glücksvorhersagen gibt.“
    Ich rollte mit den Augen. „Ich wünschte trotzdem, das Glück würde sich ein bisschen beeilen. Ich könnte etwas Geld gebrauchen.“
    Sams Gesichtsausdruck veränderte sich fast unmerklich, während wir einander anstarrten. Mein Handy läutete erneut, dieses Mal mit dem weniger tollen Klingelton, der mir signalisierte, dass eine Nachricht vorlag. Das konnte ich nicht ignorieren, weil die Mitteilung wahrscheinlich von meinem Antwortdienst kam. Jemand musste gestorben sein.
    „Ich muss drangehen“, sagte ich, ohne mich zu bewegen.
    „Okay.“ Sam lächelte.
    Ich beugte mich über ihn, um ihn rasch zu küssen, auf die Wange. Während ich meine überall verstreuten Kleider und meine Handtasche zusammensuchte und auf die Tür zum Bad zuging, spürte ich seinen Blick auf meinem Körper. Im Bad hackte ich die Nummer des Antwortservice in die Tastatur und stieg gleichzeitig in mein Höschen. Beim Zuhaken des BHs klemmte ich mir das Handy unter das Kinn. Die Strapse und die Strümpfe steckte ich in die Tasche, damit wollte ich mich nicht aufhalten, da ich nun ohnehin nach Hause gehen würde.
    Ich erledigte meinen Anruf und zog mich fertig an, dann klatschte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht. Sams Bad wirkte benutzt. Auf dem Fußboden vor der Dusche lag ein zerknülltes Handtuch, und auf dem Rand des Waschbeckens stand eine kleine Tasche mit seinen Toilettenartikeln. Er benutzte einen elektrischen Rasierapparat und eine andere Zahnpastamarke als ich, aber dieser flüchtige Blick auf sein Privatleben erschien mir aufdringlich und viel zu persönlich, und ich hörte auf, mir seine Sachen anzusehen. Stattdessen nahm ich mir einige zusätzliche Minuten Zeit, mein Make-up aufzufrischen und mein Haar zurückzubinden.
    Als ich aus dem Bad zurückkehrte, hatte Sam seine Boxershorts wieder angezogen. Die Fernbedienung lag neben ihm auf dem Bett, aber er hatte den Fernseher nicht eingeschaltet. Als ich mich näherte, setzte er sich auf.
    „Hey“, sagte er.
    Mein Handy piepste wieder, weil eine weitere Nachricht eingegangen war. Jemand hatte versucht, mich zu erreichen, während ich eben im Bad telefoniert hatte. Ich holte das Telefon aus meiner Handtasche, klappte
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