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Caitlin, du bist zauberhaft

Caitlin, du bist zauberhaft

Titel: Caitlin, du bist zauberhaft
Autoren: Gina Wilkins
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eine praktische, aber unschöne Uhr. Die langen, schmalen Füße steckten in bequemen braunen Schuhen. Auffallend an Irene waren nur das gelockte rote Haar, für das sie Unmengen an Spray benützte, und der kräftige rote Lippenstift.

    Nathan setzte sich bei Irenes Erscheinen kerzengerade auf wie ein Schüler, der sich beim Eintreten der Lehrerin zusammennahm. Es fiel Caitlin schwer, ernst zu bleiben, als sie sich an die Büroleiterin wandte. „Was gibt es, Irene?“
    „Ich brauche Ihre Unterschrift.“ Irene legte einen Stapel Post auf den Schreibtisch. „In einer Stunde muss alles fertig sein. Mr. McCloud, Ihre Post liegt auf Ihrem Schreibtisch. Soll ich sie hierher bringen?“
    „Nein, schon gut, ich kümmere mich gleich darum.“
    Irene sah auf die Uhr. „Ihr nächster Klient trifft in fünfzehn Minuten ein. Sie wollen die Briefe doch bestimmt vorher unterschreiben.“
    Nathan räusperte sich. „Ganz bestimmt“, erwiderte er, „sobald Caitlin und ich alles besprochen haben.“
    Irene nickte. „Ich verständige Sie, sobald der Mandant hier ist, Mr. McCloud. Ach, Ms. Briley, vergessen Sie nicht das Treffen um zwei Uhr.“
    „Natürlich nicht, danke, Irene.“ Caitlin hatte die Büroleiterin zwar aufgefordert, sie ebenfalls mit dem Vornamen anzureden, aber Irene bestand darauf, die Form zu wahren, und es hatte keinen Sinn, ihr zu widersprechen.
    „Ich hole die unterschriebenen Schriftstücke dann bald ab… von Ihnen beiden“, betonte Irene und ging hinaus.
    Nathan seufzte abgrundtief, nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. „Sehen Sie, das meine ich. Sie ist einfach unmöglich. Darum müssen Sie Irene sofort entlassen.“ Caitlin griff nach der Korrespondenz und einem Stift. „Das mache ich aber nicht. Dafür ist sie viel zu gut. Und sie ist auch ausgesprochen nett. Das könnten auch Sie durchaus merken, aber Sie geben ihr ja keine Chance.“
    „Im Gegenteil, sehr oft sogar. Ich lächle jedes Mal, wenn ich mit ihr spreche.“
    „Ach ja, das patentierte Nathan-McCloud-Strahlen“, murmelte Caitlin, während sie unterschrieb.
    „Ich habe ihr sogar schon Komplimente über ihr Äußeres gemacht“, fuhr er unbeeindruckt fort. .
    „Plan B: Schmeichelei. Klappt bei ihr auch nicht.“
    „Und an ihrem ersten Arbeitstag habe ich ihr Blumen geschenkt. Sie hat sich bedankt und die Vase in mein Büro gestellt, weil sie sonst angeblich niesen muss.“
    „Also hat keiner Ihrer üblichen Tricks geklappt. Haben Sie denn schon mal versucht, einfach nur mit ihr zu reden? Ich meine, von Fachkraft zu Fachkraft?“
    „Denken Sie, das könnte klappen?“ fragte Nathan zweifelnd.
    „Es wäre einen Versuch wert.“
    „Ich finde trotzdem, Sie sollten Irene hinauswerfen.“
    Caitlin schob die fertig unterschriebenen Papiere von sich. „Ich habe sie eingestellt, weil Sie nichts damit zu tun haben wollten. Wenn Sie nicht zufrieden sind, liegt die Kündigung bei Ihnen.“
    „Bei mir? Ausgeschlossen!“
    „Eben, ganz meine Meinung“, bestätigte Caitlin freundlich und handelte sich dafür einen finsteren Blick ein. „Also müssen Sie mit ihr auskommen.“
    Das Sprechgerät auf dem Schreibtisch summte. „Mr. McCloud?“ Nathan sprang auf, als hätte Irene ihn ertappt. „Ich unterschreibe jetzt gleich.“
    „Ich habe einen Anruf für Sie auf Leitung zwei. Mr. Alan Curtis aus San Diego in Kalifornien.“
    „Der Anwalt, der den Nachlass meines Vater verwaltet hat“, stellte Nathan überrascht fest und deutete auf das Telefon. „Darf ich hier sprechen?“
    „Sicher.“ Caitlin griff nach den Briefen. „Ich gehe solange zu Irene.“
    „Richten Sie ihr einen schönen Gruß aus“, sagte Nathan und griff zum Hörer.
    Caitlin verließ lächelnd ihr Büro.
    Nathan sah Caitlin nach. Hatte er ihr eigentlich schon gesagt, dass er ihren Gang mochte? Die Hüften schwangen sanft, den Kopf hielt sie hoch und die Schultern gestrafft. Ja, sehr ansprechend. Jedenfalls würde sie bei einer entsprechenden Bemerkung darüber wieder schroff reagieren.
    Machte sie das eigentlich bei jedem Mann oder nur bei ihm? Und was passierte, wenn er den nächsten Schritt wagte und vorschlug, mit ihr auszugehen? Er dachte schon seit einiger Zeit darüber nach und wartete nur auf den richtigen Zeitpunkt.
    „Nathan McCloud“, meldete er sich ohne besonderes Interesse daran, was ihm der Anwalt seines verstorbenen Vaters mitzuteilen hatte.
    „Mr. McCloud, hier Alan Curtis. Freut mich, dass Sie für mich Zeit haben.“

    „Was gibt
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