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Caitlin, du bist zauberhaft

Caitlin, du bist zauberhaft

Titel: Caitlin, du bist zauberhaft
Autoren: Gina Wilkins
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beide beschäftigt waren, und anschließend hatte sie einen Termin beim Zahnarzt.
    Eigentlich wollte sie heute nur noch ihre Ruhe, aber einmal im Jahr veranstaltete die Handelskammer von Honesty einen Abend zu Ehren der herausragendsten ehrenamtlichen Helfer der Stadt. Alle wichtigen Geschäftsleute und Größen der Gesellschaft nahmen daran teil, und Caitlin konnte es sich nicht entgehen lassen, für die Kanzlei McCloud &. Briley zu werben.
    Nathan ging ebenfalls hin, obwohl ihm eine solche Veranstaltung nicht lag. Seine Mutter gehörte zu den fünf Ehrengästen des Abends, weil sie gleich in mehreren Wohltätigkeitsorganisationen für Kinder aktiv war.
    Während Caitlin ein elegantes, aber konservatives schwarzes knielanges Kleid anzog, fragte sie sich, ob er sich schon wegen seiner kleinen Schwester entschieden hatte. Wahrscheinlich würde es auf eine Adoption hinauslaufen. Jedenfalls konnte sie sich nicht vorstellen, wie Nathan ein kleines Mädchen großziehen sollte. Das käme ja nicht einmal für sie in Frage, und sie übertraf ihn hundertfach an Organisationstalent und Tüchtigkeit. Außerdem drohte zusätzlich noch der Konflikt mit seiner Familie.
    Sie kannte Nathans Mutter Lenore, eine in Honesty sehr geschätzte Frau. Mutter und Sohn hatten zwar ein gutes Verhältnis, aber Lenore nahm es Nathan ganz offensichtlich übel, dass er nicht jeglichen Kontakt zum Vater abgebrochen hatte. Für sie wäre es ein Schlag ins Gesicht, wenn er Isabelle zu sich nähme, fast so schlimm wie der Betrug seines Vaters.
    Andererseits bedeutete Nathan die Familie sehr viel, und er hatte seinen Vater trotz aller Fehler geliebt. Caitlin beneidete ihn nicht um die Entscheidung, die er nun treffen musste.
    Nathan glaubte schon, der Kopf würde ihm platzen, weil er gar nicht mehr aufhören konnte zu grübeln. Heute Abend war er nicht der Gleiche wie sonst, und er erntete dafür erstaunte und besorgte Blicke. Man erwartete eigentlich eher, dass sein Bruder Gideon finster in einer Ecke saß, weil Gideon sich lieber einen Finger hätte abschneiden lassen, als an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen.
    „Nathan, ist denn auch ganz bestimmt alles in Ordnung?“ fragte seine Mutter, als sich der Abend dem Ende näherte. „Du warst so gar nicht bei der Sache.“
    Nur für sie rang er sich ein Lächeln ab. „Tut mir Leid, Mom. Hoffentlich habe ich dir die Feier nicht verdorben.“
    „Natürlich nicht“, versicherte sie und berührte das rosa Anstecksträußchen, das sie als Preisträgerin erhalten hatte. „Es war ein schöner Abend. Ich mache mir nur Sorgen um dich.“
    „Ach, mir geht gerade viel durch den Kopf“, erwiderte er ausweichend.
    Jetzt war sicher nicht der richtige Zeitpunkt, um über seinen Vater oder die kleine Isabelle zu sprechen, obwohl er das gern getan hätte. Was dabei herauskommen würde, wusste er jedoch im Voraus. Lenore McCloud wünschte keinem Kind etwas Böses, doch bei diesem Mädchen war sie nicht objektiv. Ohne zu überlegen, würde sie von ihm verlangen, das Kind zur Adoption freizugeben.
    Höchstwahrscheinlich würde sie sogar behaupten, es sei das Beste für Isabelle, wenn sie dann zu einem Paar käme. Und vielleicht stimmte das sogar. Nathan war völlig klar, dass er nicht zum Vater taugte. Wieso sollte Isabelle also eigentlich nicht zu liebevollen und guten Adoptiveltern kommen?
    Ein hoch gewachsener dunkelhaariger Mann näherte sich der ruhigen Ecke, in der Lenore mit ihrem Nathan stand. „Ich verschwinde jetzt“, sagte sein Bruder Gideon. „Gratuliere dir zur Auszeichnung, Mom.“
    Obwohl ihr jüngerer Sohn erst vor knapp zwanzig Minuten eingetroffen war, beklagte Lenore sich nicht darüber, dass er schon wieder ging. Sie freute sich, dass er überhaupt gekommen war, und lächelte. „Danke, Gideon. Ich weiß, dass dir das alles hier nicht liegt.“ Gideon lächelte flüchtig. „Genau, aber ich wollte dir nicht wehtun, indem ich mich an deinem großen Abend gar nicht zeige.“
    „Ich begleite dich hinaus“, bot Nathan seinem Bruder an.
    „Meinen Wagen finde ich auch allein“, wehrte Gideon ab.
    „Ja, aber ich will mit dir reden.“ Nathan nutzte die Gelegenheit, dass gerade zwei Freundinnen seiner Mutter zu ihnen kamen. „Bis später, Mom.“
    „Du lässt dich aber noch mal blicken, bevor du auch gehst“, verlangte sie.
    Nathan nickte und nahm sich vor, sich von seiner Mutter nur zu verabschieden, wenn viele Leute in der Nähe waren, damit sie ihn nicht aushorchen konnte. Unterwegs
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