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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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Er hatte das Spiel so oft gespielt und jedes Mal gewonnen, also musste er das Spielziel gekannt haben.
    Es war, als würde er die Hand nach etwas ausstrecken, das verschwand, sobald er mit der Hand nahe genug herankam, um es zu fassen. Es war nur als etwas Abwesendes präsent. Es war etwas, das dem Blick stets auswich, ganz gleich, wie sehr man den Kopf drehte.
    Seine Bioten blieben stehen.
    Er blinzelte und konzentrierte sich auf ein angespanntes, verzerrtes Gesicht direkt vor ihm. Es war nicht das eines Biots. Es befand sich an jenem anderen Ort, es war eine der langsamen, düsteren Kreaturen.
    »Ich glaube, er sieht uns«, sagte das Gesicht.
    »Was hast du mit mir gemacht?«, wollte Vincent von Plath wissen.
    »Pass auf Bug Man auf«, sagte Wilkes aufgebracht. »Verdammt, lass dich nicht von ihm erwischen.«
    Vincent hielt den Atem an. Er hatte sie gehört und verstanden, und plötzlich war er ganz und gar in der Schattenwelt und orientierungslos.
    »Sag es ihm«, drängte Keats.
    »Er könnte …«, begann Wilkes, unterbrach sich aber selbst. »Nee. Der blauäugige Junge hat recht. Erzähl es ihm.«
    »Vincent, wir haben einen Teil deines Gehirns verätzt«, sagte Plath.
    »Das merke ich. Ich spüre, dass etwas fehlt.«
    »Daisy … Daisy …«, sang Wilkes leise und lachte ihr Hä-hä-Lachen.
    »Du warst krank«, sagte Plath. »Wir … Wir haben unser Bestes gegeben, dich wieder in Ordnung zu bringen. Wir brauchen dich.«
    »Ihr habt mir ein Loch ins Gehirn gebrannt.«
    »Ja«, sagte Anya Violet. Er erkannte sie, wusste, wer sie war, erinnerte sich plötzlich an den Geschmack ihrer Lippen und den Duft ihres Haars. »Denn das sind die guten Jungs, und sie müssen unbedingt gewinnen.«
    Vincent hörte den Sarkasmus nicht. »Das Spiel gewinnen?«
    Plath nickte, und jetzt liefen ihr Tränen über das Gesicht. Auch sie kannte er. »Ja, Vincent. Um das Spiel zu gewinnen. Wir mussten versuchen, dich zu retten. Wir brauchen dich. Und wir brauchen dich jetzt. Um das Spiel zu gewinnen, um Bug Man zu verdrahten.«
    Vincent kniff die Augen zusammen. »Verdrahten ist das Spielziel?«
    Plath sah verzweifelt zu Keats hinüber, der kurz so aussah, als würde er sich übergeben, dann jedoch die Zähne zusammenbiss, nickte und sagte: »Ganz genau, Vincent. Verdrahten ist das Spielziel. Aber wir müssen auch Wilkes und Plath reinschicken, um ihn komplett zu verdrahten, und das können wir nicht machen, solange Bug Mans Truppen nicht vernichtet sind. Deshalb ist dein Ziel, dass du sie entwaffnen musst.«
    »Schalte seine Nanobots aus, Vincent«, sagte Plath. »Und dann leg ein paar Stördrähte in seinem Hirn, bis wir unsere Bioten eingeschleust haben.«
    »Danke«, flüsterte Vincent.
    Seine drei Bioten sahen zu den hängenden Nanobots hinauf.
    Und genau im selben Moment kam plötzlich Bewegung in alle zwölf Nanobots.

    Nackt, nass und vom Handgelenk bis zum Gesicht rasiert, saß Bug Man auf seinem Stuhl und setzte zittrig das Headset auf.
    Er rief die Bildübertragungen der Nanobots auf, die seinen Nasenzugang bewachten. Sie waren unbeschadet und funktionierten. Dasselbe galt für die beiden Ohren.
    Linkes Auge, okay.Kein Kontakt zum rechten Auge.
    Er wechselte zur Sehnervkreuzung, da ein Eindringling durch die Augen normalerweise hier vorbeikam. Auf einen Schlag öffneten sich zwölf Bildschirme. Unter/über seinen Nanobots standen zwei identische Bioten sowie ein dritter, etwas länglicher, der den anderen aber ansonsten ähnelte. Bug Man vergrößerte die Bilder, weil er nicht richtig glauben wollte, was er sah. Man konnte einen Biot nur schwer vom anderen unterscheiden, fast spielte Instinkt eine größere Rolle als tatsächliches Erkennen, doch als die verstörenden menschlich-insektoiden Gesichter wackelnd herangezoomt wurden, wusste er es.
    Vincent. Panik ergriff Bug Man.Aus dem Wahnsinn zurückgekehrt? Vincent war zurück?
    Zwölf Nanobots gegen Vincents drei Bioten. Vier zu eins. Gegen die meisten Twitcher hätte das mehr als ausgereicht. Doch Vincent war nicht wie die meisten Twitcher. Als Bug Man Vincent das letzte Mal gegenübergestanden hatte, war er ihm zahlenmäßig deutlich überlegen gewesen und doch nur mit knapper Not als Sieger aus dem Kampf hervorgegangen.
    Er spürte die sich anbahnende Niederlage. Er war erschöpft. Er hatte Angst. Sein Inneres war durch den Verlust Jessicas ausgehöhlt.
    Eine kleine Hoffnung hatte Bug Man: Er musste sich darauf konzentrieren, einen einzigen Biot zu töten und die anderen
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