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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen
Autoren: Heroin in harten Händen
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auf dem, Boden, das faltige Rattengesicht verzerrt vor Wut und Schmerz.
    Dann zuckte seine Hand zur Schulterhalfter.
    Er riß einen Revolver hervor.
    Aber ehe er die Hand heben konnte, hatte meine Fußspitze die Waffe getroffen. Der Revolver flog ebenfalls durch die Luft. Phil fing ihn auf und richtete ihn grinsend auf den kleinen Italiener.
    »So, mein Junge, und jetzt wirst zur Abwechslung du verschnürt!«
    Mit ein paar schnellen Griffen band er Maggio die Hände auf den Rücken. Der Italiener machte keinen Versuch mehr zur Gegenwehr. Nur seine kleinen schwarzen Augen funkelten tückisch.
    Ich hatte mich inzwischen im Nebenraum umgesehen und meinen Dienstrevolver gefunden. Der kleine 32er, den sie Phil abgenommen hatten, war ebenfalls vorhanden. Ich warf ihn meinem Freund zu und verstaute meinen 38er wieder in der Schulterhalfter.
    Dann blickte ich auf die Uhr. »Wir müssen uns beeilen, Phil«, sagte ich atemlos. »Sie werden jetzt jeden Augenblick so weit sein, daß sie das Zeug aus dem Wasser holen. Und dann geht es O’Neill an den Kragen.«
    »Okay.« Mein Freund schnappte sich den Revolver des Italieners und drückte ihn Sergeant Whisby in die Hand. »Bringen Sie den Burschen zum FBI-Gebäude, 69. Straße!« befahl er knapp. »Und schicken Sie Verstärkung zum East River!«
    »Ja-ja-ja!« stotterte Whisby. Aber wir hatten bereits den Keller verlassen und rannten die Treppe hinauf.
    »Ein Telefon!« keuchte Phil. »Wir brauchen einen Wagen. Taxis sind um diese Zeit nicht unterwegs.«
    Vor uns lag ein langer Gang, nur schwach erhellt von der rötlichen Notbeleuchtung. Türen führten nach rechts und links in die Büros. Ich probierte eine davon aus. Sie war verschlossen. Die nächste ebenfalls.
    »Aufbrechen!« sagte ich leise.
    »Bleibt uns nichts anderes übrig.«
    Wir warfen uns zwei-, dreimal mit unserem ganzen Gewicht gegen die Tür. Vergeblich.
    »Geh in Deckung«, sagte ich. Dann zog ich den 38er aus der Schulterhalfter und feuerte alle sechs Schuß auf das Schloß ab.
    Noch bevor sich die Rauchschwaden verzogen hatten, warfen wir uns wieder gegen die Tür.
    Diesmal gab sie nach.
    Wir stürzten in das kleine, recht elegant eingerichtete Büro. Ich machte Licht. Während Phil eilig den Telefonhörer von der Gabel riß und die Nummer des FBI drehte, lud ich den 38er nach.
    Dann fiel mein Blick auf eine vergrößerte Fotografie, die in einem Goldrahmen an der Stirnseite des Zimmers hing. William Portland stand in großen Buchstaben darunter. Das mußte der Besitzer der Fabrik sein.
    Ich stutzte. Irgendwo hatte ich dieses kantige Gesicht mit dem brutalen Kinn schon einmal gesehen.
    Und dann sah ich noch etwas. Etwas, das mir mit einem Schlage die Zusammenhänge in diesem Spiel klarmachte. Ich pfiff laut durch die Zähne.
    »He, Jerry!« Phil stieß mich an. »Sie schicken einen Wagen. Wir müssen uns beeilen.«
    Ich nickte und folgte ihm durch die Tür. Am anderen Ende des Ganges führte eine Treppe nach unten.
    Wir rannten hinunter. Den Haupteingang der Fabrik brauchten wir zum Glück nicht erst aufzubrechen. Die Tür war unverschlossen. Noch während wir über den Fabrikhof spurteten, hörten wir auf der Straße einen Wagen bremsen.
    Das hohe eiserne Tor bot keine Schwierigkeiten — auf derartige Hindernisse sind wir trainiert. Innerhalb von Sekunden sprangen wir auf der anderen Seite aufs Straßenpflaster.
    Der Wagen stand mit laufendem Motor und brennenden Scheinwerfern am Bordstein. Von innen wurde der Schlag aufgestoßen. Wir kletterten hinein und knallten die Tür hinter uns zu.
    »Zum East River! Schnell!«
    »Und ich dachte schon, ihr wärt in Schwierigkeiten«, sagte Steve Dillaggio trocken.
    Dann trat er das Gaspedal durch. Der Wagen jagte mit kreischenden Reifen um die nächste Ecke. Hinter uns wirbelte eine Staubwolke hoch.
    ***
    »Hier ist es«, sagte Mike O’Neill.
    Baby Lorne trat auf die Bremse. Der schwarze Chrysler hielt an der gleichen Stelle, an der heute nacht schon einmal ein Fahrzeug gestanden hatte: der getarnte Einsatzwagen des FBI.
    »Sind Sie sicher?« fragte Carnegie mißtrauisch.
    »Ganz sicher«, brummte der Ire, während er mit den anderen ausstieg. Suchend sah er sich um.
    »Hier irgendwo führt der Pfad zum Ufer.«
    »Dann suche ihn gefälligst!« zischte Carnegie.
    »Immer mit der Ruhe. Schießlich hatte ich seit fünf Jahren keine Gelegenheit…«
    »… in New York spazierenzugehen, ich Weiß.« Carnegie wandte sich ärgerlich ab. »Die Taschenlampe!« sagte er zu den
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