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By the way Greta

By the way Greta

Titel: By the way Greta
Autoren: Marya Stones
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verbringen. Was halten Sie von einem gemeinsamen Frühstück morgen?“ Während sie sprach, stieg ihr Pulsschlag deutlich an. Trotzdem versuchte sie, möglichst cool zu bleiben, konnte aber nicht verhindern, dass ihr die Röte ins Gesicht stieg. Nicht, dass er jetzt denkt „gemeinsames Frühstück“ - und zwar nach einer gemeinsamen Nacht? Menno, Greta, wie doof bist du eigentlich! Sie trat von einem Fuß auf den anderen.
    Mike strahlte sie an, schmunzelte wieder ein bisschen und kramte nach einem Stift und einem Zettel in seiner Ledertasche. Dann schrieb er ihr eine Adresse und eine Telefonnummer auf.
    „Wollen Sie mich dann anrufen?", fragte er sie ganz offen. "Oder wollen wir uns einfach irgendwo treffen?“
    „Ich komme gerne in ein Frühstückslokal, das Sie auch kennen“, sagte Greta. „Haben Sie eine Idee?“
    „Also bei mir um die Ecke ist ein total nettes Bistro, ein paar Tische draußen und die Pancakes mit frischen Früchten von Carlos sind ein Gedicht. Es ist zwar keine Alternative zum Elephant´s Wedding aber auch ganz okay. Was meinen Sie?“
    Greta war mittlerweile überzeugt: Mike Sloan war kein Freak; ihre Mutter konnte ganz beruhigt sein.
    „Ja, ich bin einverstanden, ich komme gerne. Um wie viel Uhr?“
    „Ist 7.00 Uhr zu früh für Sie?“
    „Nein, überhaupt nicht. Mit der Zeitverschiebung bin ich sowieso um 4.00 Uhr früh schon wach.“ Oh nein, dachte Greta im gleichen Moment. Er denkt jetzt bestimmt, ich will mich schon in der Nacht mit ihm treffen. Wie kann ich nur so viel Unsinn babbeln? Muss wohl der Hurrikan sein, der mir den Kopf so durcheinander wirbelt.
    Eine Durchsage aus dem Cockpit rettete sie:
    "Bitte verlassen Sie jetzt nicht mehr ihre Sitze, schließen Sie Ihre Sitzgurte, stellen Sie die Rücklehnen senkrecht, klappen Sie die Tische vor Ihnen hoch und verstauen Sie Ihre Sachen unter dem Sitz vor Ihnen."
    Bis zur Ankunft in New York war Greta vollends mit Aufräum- und Landungsvorbereitungen beschäftigt. Dennoch kam es ihr vor, als würde sie beinah durch die noch immer völlig chaotische Kabine schweben. So glücklich und voller Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Mike Sloan war sie jetzt.
    Beim Aussteigen war Mike einer der ersten, der das  Flugzeug verließ. Greta hatte ihren Blazer angezogen, stand in kompletter Uniform am Ausgang und verabschiedete ihn.
    "Bis morgen dann", sagte sie.
    "Ja", erwiderte Mike, "ich freue mich schon."
    Fast war er schon draußen, da drehte er sich noch einmal um. "Ach", sagte er, "ich bring dann vielleicht noch meinen Freund mit."
    Dann wandte er sich endgültig um und war im Gang verschwunden.
     

 
    Kapitel 7
     
    Greta fiel mal ganz kurz das Gesicht runter.
    Wie war das?
    Seinen Freund mitbringen?!
    Kein Date mehr?
    War er vielleicht homosexuell?
    Schwul? Oder was?
    Oh nein, sollte sie sich so sehr getäuscht haben?
    Also - allein die Tatsache, dass er vielleicht schwul war, störte Greta nicht. Schließlich gab es ihren Nachbarn:
    Marcel, Anfang vierzig, ein Bild von einem Mann, galant, zuvorkommend, intelligent, schlau, witzig – eigentlich ein Mann zum Verlieben, aber eben schwul. Marcel gehörte zu Gretas Vertrauten. Oft schon hatten sie sich gegenseitig bei mehreren Flaschen Puff-Brause (Prosecco) die Seele aus dem Leib geheult und dann gelacht. Marcel war aber nun offensichtlich schwul. Seine ganze Körperhaltung, Gestik und Mimik und dann auch seine Art zu sprechen. Entweder man(n) mochte Marcel oder nicht. Greta gehörte zu den ersteren.
    Mike aber hatte nichts von einem Schwulen an sich. Weder seine Körperhaltung noch irgend etwas anderes ließ darauf schließen. Oder war es vielleicht der Freund, den er schon lange nicht mehr getroffen hatte und ins Tribeca - Gretas Empfehlung - ausführen wollte?
    Greta gingen plötzlich viel zu viele Fragen durch den Kopf. Ganz ferngesteuert verabschiedete sie die restlichen Passagiere, begab sich mit der Crew zum Gepäckempfang und dann in den Bus Richtung Manhattan.
     
    Im Hotel angekommen checkte die Crew ein. Eine Kollegin fragte Greta noch, ob sie Lust hätte, zusammen etwas zu unternehmen. Greta war aber gar nicht nach Gesellschaft zumute und lehnte dankend ab. Sie sei müde, der Hurrikan hätte es ihr angetan und sie wolle lieber früh aufs Zimmer gehen. Insgeheim wollte sie jetzt einfach nur allein sein. Vielleicht noch ein bisschen Bummeln, um sich abzulenken und ihre Einkäufe bei Macy´s machen. Eventuell zu Victoria´s Secret nach Sale Angeboten schauen und dann noch den
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