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Burnout - Auftanken Und Heilen

Burnout - Auftanken Und Heilen

Titel: Burnout - Auftanken Und Heilen
Autoren: Dr. Med. Berndt Rieger
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Erschöpfung, die Leerung der seelischen Speicher und das Gefühl der Leere, die sich einstellt, wenn die Hormone des Körpers nicht mehr „feuern“, geht vom Zentralnervensystem aus. Diese geistig-seelische Erschöpfung ist das Thema dieses Buchs. Aber es gibt auch körperliche Formen der Schwäche, die manche Menschen als Ausgebranntsein empfinden. Diese sind einerseits das Alter, das uns aus unbekannter Ursache heraus mehr und mehr Lebenskraft verlieren lässt, bis wir zuletzt sterben. Darüber nachzudenken, lohnt sich nicht. In den 1940er Jahren gab es in Amerika eine große Illusion, die den Menschen einredete, dass es nur Risikofaktoren wären, die den Menschen letztendlich ins Grab bringen würden. Ganz gestorben ist dieser Traum noch nicht. Wieder und wieder wird uns erzählt, dass wir mehrere hunderte Jahre leben könnten, wenn wir nur dies oder das essen oder diesen oder jenen Schadstoff vermeiden würden. Ein Milliardenwirtschaftszweig baut auf dem ersten dieser beiden Heilversprechen auf: Die Nahrungsmittelergänzungsindustrie. Sicherlich gibt es Vitalstoffe, die einem fehlen können, das haben Forscher des 19. und 20. Jahrhunderts bewiesen. Doch Formen der Mangelernährung und Fehlernährung in den armen Ländern dieser Welt beweisen vor allem eins: Dass die Menschen, die in der reichen Welt leben und jederzeit alles essen können, was ihr Herz begehrt, dieses Problem nur sehr selten erleben. Denn der Stoffwechsel des Menschen ist weit leistungsfähiger, als wir glauben.
     
    Und wie sieht es mit dem Gefühl des reichen Menschen aus, der seine Übersättigung beklagt mit den Worten, dass er „entgiftet“ oder „entsäuert“ oder „entschlackt“ werden sollte? Auch auf diesem Gebiet ist ein großer Wirtschaftszweig entstanden, der dem Stoffwechsel des Menschen mit verschiedenen Produkten dabei nachhelfen will, chemische Stoffe auszuscheiden, die wir als gefährlich empfinden, und das ungeachtet der Tatsache, dass die meisten von uns damit Jahrzehnte lang unbeschadet leben können. Ein krasses Beispiel ist das Quecksilber, dessen Gefahren viele noch aus Zeiten kennen, als quecksilberhaltige Thermometer zersprangen. Die Dämpfe des freien Metalls sind sicherlich giftig, können vom Körper aber auch in Maßen vertragen und ausgeschieden werden, wie man vom Quecksilber weiß, dass wir mit Meeresfischen zu uns nehmen. Eine ganze Amalgamfüllungentfernungsindustrie konnte entstehen, weil irgendwann einmal die Furcht, es könne schaden, diese stabile Quecksilberverbindung ein Leben lang mit sich in den Zähnen herumgetragen zu haben. Also ließen sich Menschen mit Zahnarztdrills diese vermeintlich giftigen Plomben entfernen und erlebten dabei eine starke Quecksilberbelastung durch die Dämpfe, die bei dieser Prozedur entstehen. Sie wurden vergiftet, weil sie eine Vergiftung scheuten. Dabei hätten sie sich ruhig auf das Urteil der Hersteller dieser Amalgamfüllungen verlassen können. Sie haben viele Vorteile und keineswegs den Nachteil, Sie innerlich nach und nach zu vergiften, denn das Quecksilber, das in ihnen enthalten ist, geht nicht in Lösung und kann dadurch den Körper nicht belasten.
     
    Dass sich die Amalgam-Hysterie ausbreiten konnte, hat vielen zynischen Geschäftsleuten vor allem eines gezeigt: Wir Menschen sind nicht so dumm, wie man glauben möchte - wir sind viel dümmer. Und wenn man uns Angst macht, kommen wir in Bewegung. Je größer die Angst, desto stärker. Dann sind wir auch bereit, alles, selbst unser letztes Hemd, wegzugeben. Einen stärkeren Kaufreiz für zweifelhafte Waren kann es nicht geben. Deshalb zählt in der Geschichte der Medizin nie die Frage, ob etwas hilfreich oder schädlich ist, sondern immer nur, ob die Verkaufsstory, mit der man Arzneien los werden kann, stark ist oder schwach. Stark werden kann sie dadurch, dass man den Tod oder die Verstümmelung an die Wand malt. Ein gutes Beispiel waren im Jahr 2009 Geschichten zu dem H1N1-Virus, bekannt auch als Schweinegrippe. Volkswirtschaften waren dadurch bereit, Milliardenbeträge für Impfstoffe auszugeben, dann dann zum Großteil wieder weggeworfen wurden, weil sich die Krankheit, die so beworben worden war, harmlos war, und die Menschen sich gar nicht impfen lassen wollten. Die Massenepidemie mit hunderttausenden Todesfällen blieb aus – oder musste zumindest aus Gesichtswahrungsgründen verschoben werden. Als meine Patienten damals zu mir kamen, erlebte ich Tag für Tag, welchen Druck Medien in den Köpfen der
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