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Bullet Catcher - Ben

Bullet Catcher - Ben

Titel: Bullet Catcher - Ben
Autoren: Roxanne St. Claire
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gleich, wer diese Tür öffnet.«
    Sie schauten in der Dunkelheit einander ins Gesicht. Ihre Augen hatten sich jetzt ein wenig angepasst, und beide dachten sie nach.
    »Ich werde mich totstellen«, erklärte sie schließlich.
    »Was?«
    »Es ist das, was sie erwarten, das hat sie mir gesagt. Wenn Monica Stone oder McManus dort draußen sind, werde ich genau so daliegen, als hätte ich mich selbst vergiftet. Sie werden nicht wissen, dass du über ihn Bescheid weißt. Du wirst das Überraschungselement auf deiner Seite haben.«
    Er erwiderte nichts, und seine Nasenflügel bebten bei jedem gequälten Atemzug.
    »Du versuchst, dir etwas Besseres auszudenken, und dir fällt nichts ein«, stellte sie fest.
    »Stimmt.« Seine Lider senkten sich, während er verbarg, dass er sich mit ihrem Gedanken anzufreunden versuchte. »Aber im Wesentlichen versuche ich, mich daran zu erinnern, wann mir das letzte Mal jemand begegnet ist, der so furchtlos war wie ein kleines Blumenmädchen vom Land.«
    Das Kompliment erwärmte sie.
    »Ich bin nicht klein. Und ich bin kein Mädchen. Und sobald ich diese verdammte Gärtnerei verkaufen und in eine Stadt ziehen kann, werde ich keine Blumen mehr züchten.« Sie brachte ein Lächeln zuwege. »Also, noch eine weitere Beleidigung, Youngblood, und du isst die Rosen.«
    »Leg dich hin und stell dich tot.« Er sprach den Befehl aus und umarmte sie gleichzeitig, zog sie so fest an sich, dass sie nicht anders konnte, als zu gehorchen. »Nachdem ich dich noch einmal geküsst habe.«
    Und auf keinen Fall konnte sie diesem Befehl nicht gehorchen. Sie legte den Kopf in den Nacken, entspannte ihre zitternden Lippen und atmete Bens Geschmack ein, als sie sich küssten. Sein Mund war weich, seine Brust hart, seine Zunge feucht, und seine Arme waren wie ein Schraubstock, der sie festhielt.
    Sie legte den Kopf schräg, empfing seinen Kuss und legte in ihren alles, was in ihrem Herzen war. Ihr Blut … taute plötzlich auf.
    Schließlich beendete er den Kuss, die Augen immer noch geschlossen. »Jetzt kannst du dich tot stellen«, sagte er heiser.
    »Falls ich mich von hier wegbewegen kann.«
    »Wegen der Kälte?«
    »Wegen deines Kusses.«
    Er lächelte. »Da sind noch mehr für dich, Daisy Duke. Lass uns einfach zusehen, dass wir aus diesem Schlamassel herauskommen.«
    »Oh, nimm die da.« Sie schlüpfte aus seinem Jackett und reichte es ihm. »Wäre es nicht glaubwürdiger, wenn du es anhättest?«
    Er schüttelte den Kopf. »Breite es über dir aus. Ich will nicht, dass du wirklich stirbst.«
    Sie nickte, ließ sich auf den Boden fallen und deckte sich mit seinem Sportjackett zu. Sie zog sich den teuren Stoff übers Gesicht und atmete den letzten Hauch seines Duftes ein, bevor er in der Kälte gefror.
    »Ich bin so weit«, verkündete sie. »Drück auf den Knopf.«
    Sie schloss die Augen, presste die Hände zusammen und wappnete sich gegen das ohrenbetäubende Gellen einer Alarmanlage.
    Aber alles, was sie hörte, war ein Klicken. Und weitere Flüche.
    Oh, das konnte nichts Gutes bedeuten.

Kapitel 6
    Einen Moment konnte Ben keinen klaren Gedanken fassen, was völlig untypisch für ihn war. Er erstarrte einfach, und nicht, weil er jetzt den Niederschlag seines Atems
und
das Thermometer an der Wand sehen konnte, das minus sechzehn Grad anzeigte.
    Was jetzt? Vergiss McManus und seine Komplizin. Und vergiss die Ehefrau des Gouverneurs, die vielleicht tot war oder vielleicht auch nicht. Er musste Callie lebend hier herausschaffen, alles andere war Ben scheißegal.
    »Hast du nicht eine Waffe?«, fragte sie.
    »Sie wird den Stahl und die Isolierung nicht durchdringen.«
    »Kannst du nicht das Schloss aufschießen, wie in den Filmen?«
    Er schnaubte leise. »Das wird garantiert den Schließmechanismus verklemmen und …« uns den Totenschein ausstellen. »Das wäre nicht gut.«
    »Gibt es einen Belüftungsschacht? Eine Fluchtluke? Ein Abflussrohr? Eine Hintertür? Eine Axt?«
    Während ihre Stimme von Ideen und Panik immer lauter wurde, hakte er im Geiste jede Möglichkeit ab und ließ sein Handylicht herumschweifen. »Alles gute Gedanken, aber …«
    »Wir können hier nicht einfach sterben, Ben.«
    »Das werden wir auch nicht.« Er ließ sich auf die Knie fallen, um sie festzuhalten. Er spürte ihre klappernden Zähne und ihren zitternden Körper, spürte ihre Furcht. Schon jetzt wurde ihre Atmung schwächer, ihr Stoffwechsel verlangsamte sich.
    Sie konnte nicht mehr wiegen als fünfzig Kilo und hatte nichts
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