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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny
Autoren: Roxanne St. Claire
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Werbung war nicht gelogen. Etwa ein Meter achtzig groß, solide wie ein Fels und von einer Statur, die auch die anspruchsvollste Kundin zufriedenstellen dürfte. Geheimnisvolle dunkle Augen, seidiges schwarzes Haar, volle Lippen und eine Nase, der man zwar den ein oder anderen Kampf ansah, die aber gut verheilt war. Schade um das schlechte Timing.
    »Und? Was meinst du ?« , fragte er mit einem angedeuteten Lächeln. Seine Augen glitzerten im Schein der Straßenlaterne, während er sie ebenfalls musterte. »Gut genug ?«
    Wenn sie dafür bezahlt hätte, mit einem heißen, dunklen, gefährlichen Fremden multiple Orgasmen zu erleben, dann ja. »Das werden wir sehen « , sagte sie.
    Aber taugte er für das, was sie von ihm wollte – Antworten, Informationen? Oder hoffentlich sogar Beweise? Sie musste ihn umgarnen, seine Verteidigung knacken, ihn zum Reden bringen.
    Vielleicht gab es nur eine Art und Weise, das zu erreichen. Nun ja. Sie hatte schließlich für das De-luxe-Paket bezahlt.
    Sie deutete auf die Straße, die vom Parkweg wegführte. »Es ist nur ein paar Häuser weiter .«
    Er legte ihr beschützend die Hand auf die Schulter. »Nette Gegend « , bemerkte er. »Hübsch, die Laternen und das Kopfsteinpflaster .«
    »Warst du schon mal in Beacon Hill ?« Vielleicht in der Nacht, als Melissa starb? »Schon mal Kundschaft hier gehabt ?«
    »Kann mich nicht erinnern « , sagte er. »Es sind so viele .«
    Sie warf ihm einen schnellen Blick zu, um zu sehen, ob er scherzte, aber seine Augen verrieten nichts.
    »Für wen arbeitest du ?« , fragte sie streng.
    Da. Das war eine Reaktion, wie sie sie erhofft hatte. »Für takemetonight.com. Das weißt du doch .«
    »Ich meine, innerhalb der Firma. Wer ist dein Chef? Gibt es eine Hierarchie? Gehörst du zu einer Art Kundenserviceabteilung ?«
    Er unterdrückte ein Lachen. »Wir haben eine ziemlich lose Unternehmensstruktur .«
    Es würde nicht leicht werden. Aber selbst wenn er Keisha nicht kannte, wusste er vielleicht, wer an jenem Abend ihre Rettung übernommen hatte.
    Sie fummelte an einer Innentasche ihrer Laufshorts, zog einen Schlüssel heraus und blieb dann auf der dreistufigen Treppe zu ihrer Wohnung stehen. »Wie lange ist die Website eigentlich schon im Netz ?«
    »Kann ich gar nicht sagen .«
    Sie stieg zur Tür hoch, steckte den Schlüssel ins Schloss, zögerte dann aber. War das der richtige Weg? Was, wenn sie mit ihm schlief, er aber ihre Fragen nicht beantwortete? Was dann?
    »Du bist dir immer noch nicht sicher, nicht wahr ?« , sagte er und beugte sich etwas näher zu ihr. Er duftete süß, wie Gartenblumen. Als hätte er sich im Geißblatt versteckt …
    »Hast du in der Charles Street gewartet ?« , wollte sie wissen.
    »Ich war fünfzehn Meter hinter dir, und zwar seit du vor etwa einer Stunde das Haus verlassen hast .«
    Sie schnappte erschrocken nach Luft, und ihr Magen ballte sich zusammen. »Du bist mir gefolgt ?«
    Sein Blick glitt über sie wie flüssiges Quecksilber. »Die Chestnut entlang, über die Beacon – du solltest übrigens nicht einfach irgendwo über die Straße gehen – , um den Common Park herum, an der Gruppe Obdachloser vorbei, die du gegrüßt hast, durch den Public Garden und das letzte Stück bis zu den Schwanenbooten. Du warst nie allein .«
    Unfähig zu sprechen, starrte sie ihn an. Er war ihr durch das Dunkel, durch die Schatten, durch die Nacht gefolgt.
    Verdammt, es gefiel ihr nicht, was diese Vorstellung in ihr auslöste. Es gefiel ihr nicht, wie ihre Nerven kribbelten und ihre Schenkel sich anspannten. Wie es sie erregte. War sie denn nicht klüger als die Frauen, die sich ganz bewusst solche Abenteuer kauften? War sie nicht klüger als Keisha, die die Nacht ihrer Entführung nicht überlebt hatte?
    »Was ist ?« Er strich ihr mit den Fingerknöcheln über das Kinn, es fühlte sich glühend heiß an, als würde sie von Streichhölzern angesengt. »Du hast es dir doch nicht etwa anders überlegt, oder ?«
    Sie starrte ihn immer noch an.
    »Es gibt keine Regel, die besagt, dass du das tun musst .«
    »Ich würde gern einfach mit dir reden … erst einmal. Wäre das in Ordnung ?«
    »Natürlich. Das tun die meisten Frauen .« Er legte ihr eine Hand auf ihre Finger, um ihr mit dem Schlüssel zu helfen, und die Berührung durchfuhr sie wie ein Stromstoß. »Aber zuallererst möchte ich etwas anderes tun .«
    Oh Gott! »Was denn ?«
    Er trat so nahe an sie heran, dass sein Atem ihr Haar aufblies. Seine warme, besitzergreifende
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