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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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erwartet hatte, dass mir die Kinnlade runterfiel. Ich vergaß, den Mund wieder zu schließen, bis ich kühle, nach Pizza duftende Luft auf der Zunge spürte und begriff, dass ich durch den Mund atmete wie Boris.
    Ich klappte den Mund wieder zu. »Du warst da?«
    UND DU BIST NICHT ZU MIR HERGEKOMMEN UND HAST HALLO GESAGT???????? Nur dass ich das nicht laut sagte.
    Michael schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Es kam auf CNN.«
    »Oh«, sagte ich. Was sollte das denn schon wieder? Typisch,
dass meine Rede zur Wahl der Schulsprecherin natürlich auf CNN gezeigt wird.
    Und dass mein Freund sie natürlich auch noch sehen muss.
    »Der Kommentar zu ›Sailor Moon‹ war ziemlich cool«, sagte er.
    »ECHT?« Keine Ahnung, warum sich das so quäkig anhörte. »Ja, und das Zitat von John Locke? Das war ein ziemlicher Knaller. Hattest du das von der Holland aus Politik?«
    Ich nickte, unfähig zu sprechen, weil ich so erstaunt war, dass er das wusste.
    »Hab ich mir gedacht«, sagte er. »Gute Lehrerin. Tja.« Er legte den Arm auf die Rückenlehne der Bank, auf der er saß. »Und jetzt bist du die neue Schulsprecherin der AES.«
    Ich faltete die Hände auf der Tischplatte und hoffte, er würde nicht bemerken, was ich meinen Fingernägeln angetan habe, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Aus lauter Stress SEINETWEGEN.
    »Sieht so aus«, sagte ich.
    »Ich dachte, Lilly will Schulsprecherin werden«, sagte Michael. »Und du nicht.«
    »Will sie auch«, sagte ich. »Aber jetzt... na ja, irgendwie will ich es jetzt doch selbst machen.«
    Michael zog die Augenbrauen hoch. Dann stieß er einen leisen Pfiff aus.
    »Wow«, sagte er. »Findest du es sehr schlimm, dass ich nicht unbedingt dabei sein will, wenn du ihr das mitteilst?«
    »Nö«, sagte ich. »Das ist schon okay.«
    Dann erstarrte ich. Sekunde mal... wenn er nicht dabei sein wollte, wenn ich Lilly sagte, dass ich das Amt nicht an sie abtreten möchte, dann... bedeutete das doch wohl... musste es bedeuten, dass...
    Plötzlich zeigte mein armes verschrumpeltes Herz doch wieder Lebenszeichen.
    »Pizza ist fertig!«, rief der Typ hinter der Theke.

    Also stand Michael auf und holte die Pizza und unsere drei Getränke – er hatte auch etwas für Lars bestellt, der vorn im Restaurant saß und auf den Fernseher schaute, der hinter der Theke von der Decke hing, und so tat, als würde er sich brennend für die Eheberatungs-Show von Dr. Phil interessieren.
    Weil ich nicht wusste, was ich tun sollte, nahm ich ein Stück Pizza, klatschte es auf einen Pappteller und brachte es Lars zusammen mit seiner Cola rüber. Es ist echt kein Kinderspiel, die ganze Zeit auch noch für einen Bodyguard mitsorgen zu müssen.
    Dann setzte ich mich wieder an den Tisch, legte mir ein Stück Pizza auf den Teller und streute vorsichtig Chiliflocken darüber.
    Michael machte es wie immer, er nahm ein Stück, klappte es in der Mitte zusammen und biss hungrig hinein – obwohl es kochend heiß war.
    Ich betrachtete dabei seine Hände und stellte fest, dass sie beängstigend... groß aussahen. Wieso ist mir das vorher noch nie aufgefallen? Wie groß Michaels Hände sind.
    Nachdem er den Bissen runtergeschluckt hatte, sagte er: »Hör zu, Mia, ich will nicht, dass wegen der Sache schlechte Stimmung aufkommt.«
    Ich sah ruckartig zu ihm auf, weil ich gerade so in den Anblick seiner Hände vertieft gewesen war. Ich wusste nicht, was er mit »der Sache« meinte. Lilly und das Amt der Schulsprecherin? Oder...
    »Ich wollte doch bloß wissen«, fuhr er mit leicht erschöpfter Stimme fort, »ob du dir vorstellen kannst, IRGENDWANN mit mir zu schlafen.«
    Okay, er meinte nicht Lilly und das Amt der Schulsprecherin.
    Ich erstickte fast an dem winzigen Stück Pizza, das ich abgebissen hatte, und musste ungefähr einen Liter Cola trinken, bevor ich herausbrachte: »JA KLAR.«
    Aber Michael sah nicht überzeugt aus.

    »Noch vor dem Ende dieses Jahrzehnts?«
    »Ganz bestimmt«, sagte ich, was etwas entschlossener klang, als ich mich fühlte. Aber, hey? Was hätte ich denn sonst antworten sollen? Außerdem war ich so rot im Gesicht wie die Tomatensoße auf der Pizza. Das weiß ich, weil ich mein Spiegelbild im Serviettenhalter sah.
    »Mir war klar, worauf ich mich einließ und dass es nicht leicht werden würde, Mia«, sagte Michael. »Ich meine, abgesehen von dem Altersunterschied und der Tatsache, dass du die beste Freundin meiner Schwester bist, kommt noch hinzu, dass du Prinzessin bist… dass du ständig
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