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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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zu übertönen, »... euch folgende Frage zu stellen, wenn ihr nachher eure Stimme für die Wahl zur Schulsprecherin abgebt: Wofür steht der Begriff ›das Volk‹ in dem Satz ›Herrschaft des Volkes durch das Volk‹ ? Steht er für ein paar wenige Privilegierte? Oder für die große Mehrheit von uns, die wir ohne einen silbernen Pompon im Mund geboren wurden? Und dann wählt die Kandidatin, die euch vertritt. Euch: das Volk.«
    Ich drehte mich um, warf Mrs Gupta mit wild wummerndem Herzen das Mikrofon zu und stürzte, während hinter mir donnernder Applaus aufbrandete, aus der Turnhalle in die Geborgenheit dieser Kabine auf dem Mädchenklo.
    Ich fühle mich echt total KOMISCH. Ich meine, ich bin noch nie im Leben so leidenschaftlich für etwas eingetreten. Okay, vielleicht damals für die Parkuhren, aber das war trotzdem etwas anderes. Damals hab ich die Leute nicht gebeten, MICH zu unterstützen. Ich wollte, dass sie etwas tun, das die Umwelt etwas entlastet und dem Staat mehr Einnahmen bringt. Das war irgendwie keine so tolle Leistung.
    Aber das da gerade eben...
    Das war etwas anderes. Ich habe die Leute gebeten, mir ihr Vertrauen – ihre Wählerstimme – zu schenken. Das ist was anderes als in Genovia, wo die Leute automatisch hinter mir stehen müssen, weil es nun mal nur eine Prinzessin gibt. Mich. Mein Wort ist Gesetz. Jedenfalls später mal, wenn ich dann auf dem Thron sitze.

    Oh-oh. Ich höre Stimmen im Gang. Klingt so, als sei das Rededuell zu Ende. Was Lana wohl in ihrer Erwiderungsrede gesagt hat? Wahrscheinlich hätte ich dableiben müssen, um auf ihre Rede wieder irgendwas zu erwidern, aber ich konnte nicht. Ich konnte es einfach nicht.
    Oh-oh, das ist Lilly, die da redet...

Montag, 7. September, T & B
    Das eben war voll cool. In der Mittagspause, meine ich. Ständig sind Leute an unserem Tisch stehen geblieben, um mir zu gratulieren und mir zu sagen, dass sie mich wählen werden. Und zwar nicht nur Leute aus meiner Clique, also Außenseiter, sondern auch welche von den Sk8terboys und Punks und aus der Theater-AG und sogar ein paar von der Sportlerfraktion. Es war echt komisch, mit Menschen zu reden, die normalerweise draußen auf den Gängen der Schule glatt durch mich hindurchsehen. Und plötzlich haben alle so getan, als würden sie am liebsten auch mal bei MIR am Tisch sitzen.
    Nur dass das nicht geht, weil wir Perin jetzt zu uns rübergeholt haben und kein Platz mehr frei ist.
    Bei uns am Tisch herrschte heute richtig Partystimmung. Es sind nämlich noch ein paar andere echt gute Sachen passiert – jedenfalls finde ich sie gut.
    Als ich aus der Turnhalle gerannt war und Lana versuchte, ihre Erwiderungsrede zu halten, wurde sie zum Beispiel total ausgebuht und kam überhaupt nicht mehr zu Wort. Mrs Gupta musste die Anlage so laut aufdrehen, bis das Pfeifen aus den Lautsprechern unerträglich wurde und die Leute sich beruhigten. Aber da war Lana schon tränenüberströmt aus der Turnhalle gewankt. (Das ist die gerechte Strafe. Ich weiß nicht, wie ich meinen Löwenaufnäher jemals wieder an den Blazer genäht kriegen soll. Mom kann nicht nähen. Vielleicht frag ich mal Grandmères Zofe.)

    Aber das war nicht das einzige Gute. Nachdem es Lilly endlich gelungen war, mich aus dem Mädchenklo zu schleifen, stieß ich auf Mom und Dad und Grandmère, die draußen im Gang warteten. Mom drückte mich ganz fest an sich – Rocky gluckste mich an – und sagte mir, dass sie sehr stolz auf mich sei.
    Aber die allerbeste Nachricht kam von Dad. Er hat von den fürstlich-genovesischen Marinetauchern die Meldung bekommen, dass meine Aplysia depilans endlich angefangen haben, die Killeralgen zu fressen! Ganz ehrlich wahr! Sie haben praktisch über Nacht schon fast fünfzehn Hektar frei gefressen und würden wahrscheinlich bis Oktober die gesamte Algenpest verschlingen, wenn sie dann nicht sterben würden, weil das Mittelmeer zu kalt für sie wird.
    »Aber das ist nicht so schlimm«, sagte Dad lächelnd. »Ich habe schon parlamentarisch verfügt, dass im nächsten Frühjahr weitere zehntausend Schnecken ausgesetzt werden, falls dann wieder Algen aus unseren Nachbarländern zu uns rüberwachsen.«
    Ich traute meinen Ohren kaum.
    »Heißt das, wir werden jetzt doch nicht aus der EU geschmissen?«
    Dad guckte entsetzt.
    »Aber, Mia«, sagte er. »Es war doch klar, dass das nicht passiert. Na gut, ein paar Länder haben vielleicht auf unseren Ausschluss gedrängt, aber das waren genau die Länder, die diese
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