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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant
Autoren: K. H. Scheer
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la­gen die bei­den Dä­nen auf den Schiffs­plan­ken. Sie roll­ten bei je­der Schiffs­be­we­gung hin und her.
    »Kei­ne Ge­fahr«, sag­te der Zwerg gäh­nend. »In spä­tes­tens zwei Stun­den sind sie wie­der okay. Bis da­hin sind schon an­de­re Boo­te hier. Man wird sich um sie küm­mern.«
    Er wies nach Ny­borg hin­über. Von dort nä­her­ten sich be­reits zwei Fi­scher­boo­te. Man war auf uns auf­merk­sam ge­wor­den und woll­te nun wis­sen, was hier los war. Ich war be­ru­higt.
    Ich gab Ke­no­ne­we ein Zei­chen. Der Ma­jor ließ den Flug­schrau­ber stei­gen und be­schleu­nig­te. Der dun­kel­häu­ti­ge Afri­ka­ner trug noch im­mer die Ri­tu­al­nar­ben. Sie wa­ren das Zei­chen der prä­his­to­ri­schen Pho­ros, die ein Hilfs­volk der At­lan­ter ge­we­sen wa­ren. Ke­no­ne­we hat­te die Auf­ga­be, in der mar­sia­ni­schen Ver­gan­gen­heit, die un­ser ei­gent­li­ches Ziel war, die Rol­le ei­nes Pho­ro­sers zu spie­len. Da­her hat­ten ihm die Mas­ken­bild­ner der GWA ein bio­lo­gisch le­ben­des Nar­ben­mus­ter die­ser Art auf die Stirn ge­klebt.
    Ich be­merk­te, daß Ta­ka­lor die Mas­ke längst durch­schaut hat­te. Er hat­te auch nicht da­mit rech­nen kön­nen, in un­se­rer un­mit­tel­ba ren Um­ge­bung einen wirk­lich ech­ten Pho­ro an­zu­tref­fen. Sei­ne Re­ak­ti­on al­ler­dings zeig­te mir, daß die Mas­ke Ke­no­ne­wes äu ßerst rea­lis­tisch und über­zeu­gend war. Es be­frie­dig­te mich, den At­lan­ter ver­wirrt zu se­hen.
    »Nichts klappt so, wie es ei­gent­lich soll­te«, sag­te Ke­no­ne­we. »Es tut mir leid, daß ich Sie nicht frü­her ab­ho­len konn­te. Ein Tur­bi­nen­flü­gel war ge­bro­chen und muß­te ge­klebt wer­den. Wir muß­ten die Trock­nungs­zeit ab­war­ten.«
    »Schon gut«, er­wi­der­te Han­ni­bal an mei­ner Stel­le. »Wir hat­ten einen an­ge­neh­men Flug. Nur die Lan­dung war nicht ganz nach un­se­rem Ge­schmack.«
    Wir ras­ten mit dop­pel­ter Schall­ge­schwin­dig­keit in ei­ner Hö­he von 10.000 Me­tern nach Nord­wes­ten. Der Afri­ka­ner hat­te die Ro­tor­flü­gel ein­ge­fah­ren und auf das schub­star­ke Staustrahl­trieb­werk um­ge­schal­tet, das nun ein­wand­frei funk­tio­nier­te.
    »Wie weit ist Gold­stein?« er­kun­dig­te ich mich. Be­wußt ver­zich­te­te ich dar­auf, den Geis­tes­in­halt Ke­no­ne­wes te­le­pa­thisch zu son­die­ren. Die nerv­li­che Be­las­tung der Be­sat­zung des Zeit­de­for­ma­tors war schon groß ge­nug. Ich woll­te sie nicht noch da­durch er­hö­hen, daß ich Din­ge wuß­te, die man noch nicht ge­sagt hat­te. Oft ge­nug hat­te ich be­merkt, daß man uns Te­le­pa­then ge­gen­über ei­ne ge­stei­ger­te Auf­merk­sam­keit ent­wi­ckel­te und sorg­fäl­tig dar­auf ach­te­te, was wir wuß­ten . Ver­füg­ten wir über In­for­ma­tio­nen, die man uns noch nicht ge­ge­ben zu ha­ben glaub­te, setz­te so­fort ei­ne in­stink­ti­ve Ab­leh­nung ein. Man zog sich ängst­lich von uns zu­rück, als ob die blo­ße Di­stanz einen Un­ter­schied aus­ge­macht hät­te. Da­bei spiel­te die Ent­fer­nung für uns Te­le­pa­then prak­tisch über­haupt kei­ne Rol­le.
    Der Zwerg und ich hat­ten es uns mitt­ler­wei­le an­ge­wöhnt, dar­auf Rück­sicht zu neh­men. Wir stell­ten auch dann of­fe­ne Fra­gen, wenn es be­deu­tend be­que­mer ge­we­sen wä­re, die In­for­ma­tio­nen auf te­le­pa­thi­schem We­ge ein­zu­ho­len.
    »Ich ha­be den Ein­druck, daß Pro­fes­sor Gold­stein noch nicht einen Schritt wei­ter­ge­kom­men ist«, ant­wor­te­te Ke­no­ne­we aus­wei­chend.
    Ich blick­te ihn ver­wun­dert an.
    »Den Ein­druck?« frag­te ich be­frem­det.
    »Die Stim­mung an Bord ist et­was kri­tisch, Sir«, ant­wor­te­te der Afri­ka­ner zu­rück­hal­tend. Er wand­te sich mir zu. Ich konn­te mir be­reits den­ken, was er mein­te.
    Im Zeit­de­for­ma­tor be­fan­den sich ge­gen­wär­tig au­ßer Pro­fes­sor Gold­stein noch acht Per­so­nen. Die Te­le­pa­thin Ki­ny Ed­wards war aus­ge­gli­chen und ru­hig. Von ihr wa­ren kei­ne Pa­ni­k­re­ak­tio­nen zu er­war­ten. Nor­ma­ler­wei­se blie­ben auch der ja­pa­ni­sche Elek­tro­ni­ker und Pro­gramm­lo­gist Dr. Dr. Kenji Nis­hi­mu­ra und Dr.
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