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Bruderschaft der Kueste

Bruderschaft der Kueste

Titel: Bruderschaft der Kueste
Autoren: Chris P. Rolls
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Hier,    in Miguels Armen, neben ihm. Verloren, vergessen von allen.   „Amante“, flüsterte eine zärtliche Stimme neben ihm so leise, dass er sie kaum verstand. „Mein Amante!“
    Sein Bewusstsein war schon im Traum gefangen, sodass er die Bedeutung nicht nachfragen konnte, sondern langsam weg schlummerte.
    Das Aufwachen hingegen vollzog sich schlagartig, denn Miguel stieß neben ihm plötzlich einen derben Fluch aus und rüttelte ihn heftig. Im Haus waren Geräusche zu hören. Schläfrig setzte sich Simon auf und schaute überrascht zu Miguel, der sich hektisch anzog.
    „Was ist?“, fragte er verwirrt nach.
    „Nun ich fürchte, die rechtmäßigen Hausbesitzer sind gerade zurückgekehrt“, grinste Miguel ihn an, während er hüpfend in seine Hose stieg und sich hastig die Stiefel überstreifte.„Zieh dich besser schnell an.“
    „Was? Ich dachte ...“, versuchte Simon verwirrt in die Realität zurückzukommen. Alles war so weit weg und unwirklich. „Woher wusstest du ... woher hast du das Haus gekannt?“, erkundigte er sich verwirrt.
    Miguel warf ihm seine Hose und sein Hemd zu. Sofort begann auch Simon, sich hektisch anzuziehen, vor allem, als die Geräusche von unten lauter wurden.
    „Nun ja, ich habe vor zwei Monaten das Tafelsilber mitgehen lassen“, meinte Miguel Schultern zuckend.
    Abrupt verhielt Simon in der Bewegung und starrte ihn betroffen an. Miguel legte den Kopf leicht schief und lächelte ihn verlegen an.
    „Ich bin eben ein Dieb“, erklärte er nur hilflos, erneut mit den Achseln zuckend.
    „Du ...“, wollte Simon auffahren.
    Miguel war jedoch blitzschnell bei ihm und verschloss seine Lippen mit einem zärtlichen Kuss. „Lass uns erst verschwinden“, flüsterte er leise, als er sich löste. „Es gibt einen Hinterausgang.“
    Simon holte überrascht Luft, zog sich rasch die Hose hoch, suchte hastig nach seinen Schuhen, während Miguel schon ungeduldig winkte.
    „Schneller!“, trieb er ihn an.
    Eilig stopfte sich Simon das Hemd in seine Hose und folgte Miguel durch den Flur und die Treppe nach unten. Im Raum neben ihnen waren Stimmen zu hören. Miguel zog ihn schnell genug durch eine offene Tür, bevor jemand sie bemerkte. Simons Herz kam aus dem schnellen Pochen gar nicht mehr heraus und beruhigte sich erst, als sie durch eine weitere Tür in einen Innenhof gelangten und von dort durch den Stall auf eine Gasse kamen. Miguel hielt erst einige Abzweigungen später an und gab Simon damit die Gelegenheit, seine Kleidung zu ordnen. Neben ihm lachte Miguel plötzlich glucksend auf.
    „Ich fürchte, der Herr des Hauses wird ein paar Fragen zu stellen haben“, meinte er breit grinsend und seine schwarzen Augen funkelten spitzbübisch. „Zum Beispiel, wie eine fremde Weste in sein Schlafzimmer kommt. Mal abgesehen von unseren anderen Spuren.“
    Er lachte schallend. Simon hingegen spürte, wie er augenblicklich rot anlief und schlagartig wurde ihm bewusst, was sie dort getan hatten. Sie hatten sich versündigt! Gefrevelt wider die Natur! Und er hatte es mit jeder Faser seines Seins genossen! Aufstöhnend sackte er an der Wand hinab und schlug die Hände vor sein Gesicht.
    „Was habe ich nur getan?“, flüsterte er entsetzt.                       Lange hatte er dagegen gekämpft, jeder Versuchung widerstanden und nun war er ihr doch erlegen. Stöhnend krallte er seine Finger in seine Haare und fühlte sich bereits im Fegefeuer brennen. Jeder musste ihm ansehen, was er getan hatte! Er hatte sich von einem anderen Mann nehmen lassen, war der Lust verfallen!
    Miguel zog seine Hände zur Seite, zog ihn hoch und der folgende Kuss war weitaus feuriger als es das Fegefeuer je sein konnte. Es fühlte sich so gut an, es konnte nicht verkehrt sein. Simon fühlte sich völlig verloren zwischen dem, was er fühlte und dem, was er fühlen sollte. Tief blickte er in die schwarzen Augen. Die Augen eines Dämons der Sünde. Dennoch wusste er, dass er ihnen jederzeit folgen würde. Dieser Mann hatte ihm endlich nach Jahren all das gegeben, wonach er sich stets gesehnt und verzehrt hatte.
    „Komm, Simon“, meinte Miguel leise und sah ihn mit seinen verhängnisvollen Augen an, für deren Anblick Simon immer wieder gerne durch die Hölle gehen würde.
    Tausend Fragen lagen ihm auf den Lippen, doch Miguel lächelte nur. Tief in diesen Augen lag Schmerz verborgen.“Ich  bringe dich jetzt nach Hause“, erklärte er bestimmt. Widerstandslos ließ Simon sich hochziehen und
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