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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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noch völlig untypisch für sie gewesen wäre. Es war großartig, endlich ein ausgewachsenes Mitglied der menschlichen Rasse zu sein.
Cathy hatte die Antworten auf all ihre Fragen offenbar in Jades funkelnden Augen gefunden. Ihre eigenen glänzten unter Tränen. »Du siehst absolut blendend aus, Jade.«
»Ich bin auch glücklicher, als ich es jemals war.« Das war eine reine Feststellung.
    ***
    Der Ausflug ins Waffelhaus fand an diesem Morgen nicht statt. Cathy und Jade erreichten das Gelände vierzig Minuten nach Dillon. Loner umkreiste bellend den Jeep, voller Freude, sie zu sehen. Sie versuchten gerade, ihn zu beruhigen, als Dillon aus dem Trailer kam.

    Jades Herz setzte eine Sekunde lang aus, als sie ihren Geliebten nach der kurzen Trennen wiedersah. Geliebter. Das Wort war eine merkwürdige Erweiterung ihres Wortschatzes. Mehrmals wiederholte sie es im Kopf und versuchte, sich an seinen Klang zu gewöhnen. Stolz wuchs in ihrer Brust, und Freude entsprang der Quelle einer neu gewonnenen Liebe.
    Dann sagte er: »Graham ist nicht hier, Jade.«
Ihre Stimmung kippte um: »Er ist nicht hier?«
»Großer Gott«, murmelte Cathy. »Das ist alles meine Schuld.
    Ich hätte nicht verschlafen dürfen.«
»Jungs treiben sich oft rum. Ich bin sicher, es geht ihm gut.« Jade erkannte an der Falte auf Dillons Stirn, daß er selbst nicht

    an seine Worte glaubte. »Wo kann er bloß sein?«
»Ich weiß es nicht. Ich bin die übliche Strecke gefahren, aber
er war nirgends. Ich dachte, ich treffe ihn, wenn ich hier bin,

    aber er war nicht da. Loners Napf war leer, deshalb glaube ich nicht, daß er überhaupt schon hier war. Graham füttert immer als erstes den Hund, wenn er kommt. Ich bin das ganze Gelände abgefahren. Nichts zu sehen von ihm.«

    Jade verschränkte die Arme vor der Brust, obwohl die Sonne bereits hoch stand und es viel zu warm war, um zu frösteln. »Vielleicht ist er angeln«, sagte sie hoffnungsvoll.

    »Vielleicht. Ich wollte gerade los und am Kanal nachsehen, als ihr gekommen seid.« Er drückte ihr beruhigend den Arm. »Ihr beiden haltet hier die Stellung. Bin in fünf Minuten wieder zurück.« Er brauste mit dem Firmenpickup davon.
    »Laß uns ins Büro gehen und warten«, schlug Cathy vor.
    Jade ließ es zu, daß Cathy sie in den Container mitnahm, doch drinnen fand sie nicht die Ruhe, sich zu setzen. Sie stellte sich an das Fenster und sah alle paar Sekunden nach draußen, ob Dillon mit Graham zurückkam.
    »Könnte es sein, daß die Nachricht, die du gefunden hast, gefälscht war? Oder unter Druck geschrieben?«
    »Ach was«, entgegnete Cathy. »Graham hat den Zettel unter meiner Tür durch geschoben und eine offene Packung Cornflakes auf dem Küchentisch stehenlassen. Ich glaube, er wollte zu euch, genau, wie er geschrieben hat.«
    »Und wo ist er dann?«
»Vielleicht ist ihm was eingefallen, und er hat irgendwo angehalten?«
    »Ich habe es ihm aber verboten, auf dem Weg hierher anzuhalten.«
»Du weißt doch, wie Kinder sind. Sie hören manchmal einfach nicht.«
»Nein.« Jade blieb stur. »Und Graham ist auch kein Kind mehr.« Ihr kam ein neuer Gedanke. »Meinst du, er war wütend, weil ich die Nacht mit Dillon verbracht habe?«
»Das bezweifle ich. Er liebte Dillon schon lange, als du noch überhaupt nicht daran gedacht hast.« Jade warf Cathy einen scharfen Blick zu. »Was überrascht dich daran, Jade?
Daß Graham den Mann liebt, oder daß du ihn liebst? Oder bist du überrascht, weil mir schon lange vor euch beiden klar war, was zwischen euch ablief?
Ich habe es Dillon am ersten Tag angesehen, was er für dich empfindet. Und genauso offensichtlich war es für mich, daß auch du dich in ihn verliebt hast. Und so aufgeweckt, wie der Junge nun einmal ist, glaubst du wirklich, daß es ihm entgangen wäre? Er ist völlig vernarrt in Dillon. Ich bin sicher, er ist hocherfreut, daß ihr endlich zusammen seid.«
Jade wurde von einem Geräusch abgelenkt. »Er ist wieder da.« Sie rannte aus dem Büro, gerade, als das Telefon läutete. »Cathy, gehst du ran?«
Graham saß nicht im Truck. »Ich habe ihn nirgends gefunden«, sagte Dillon. »Ich bin den halben Kanal abgefahren. Keine Spur von ihm oder dem Fahrrad.«
Jade preßte die Hand an die Lippen. Dillon schloß sie in die Arme. »Keine Panik. Er muß ja irgendwo sein. Wir werden ihn schon finden.«
»Jade«, rief Cathy aus der offenen Tür. »Telefon für dich.«
»Ich rufe zurück!«
»Es ist Neal Patchett.«

Kapitel 30
    Dillon achtete nur auf eines
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