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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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fortwährend. Und will pausenlos aufstehen.«
»Er lebt?«, rutschte es Lauren verdutzt heraus. Hatte sie
die Schrecknisse in der Höhle nur geträumt? Ihr Kopf
schmerzte höllisch.
Jared schob ihr die schwarzen Locken aus der Stirn und
antwortete leise: »Ja, er lebt. Gottlob hat die Kugel nur seine
Schulter gestreift.«
»Aber ich hab doch ganz deutlich gesehen, wie er nach
dem Schuss zusammenbrach.« Von den grausigen Erinnerungen überwältigt, begann zu weinen.
Jared schloss sie in seine Arme und redete begütigend auf
sie ein. »Schscht, beruhige dich, Lauren. Weine nicht. Es ist
vorbei.«
Froh um seine tröstliche Nähe, kuschelte sie sich an seine
starke Brust. Dann durchfuhr sie ein entsetzlicher Gedanke.
Das Baby! Sie schob Jared von sich, senkte den Blick beschwörend in seinen. »Und mein Baby? Geht es ihm gut?«
Jared bedachte sie mit einem verständnislosen Lächeln.
»Liebling, du hattest eine schwere Gehirnerschütterung und
tagelang hohes Fieber. Das musst du geträumt haben.«
»Von wegen geträumt«, versetzte Gloria, in ihren Augen
glitzerten Tränen. »Dr. Graham hat mir nach eingängiger
Untersuchung bestätigt, dass sie schwanger ist. Ich ... ich
war der Meinung, du hattest schon genug Sorgen. Deshalb
hab ich es dir noch nicht erzählt. Lauren, eurem Baby geht
es gut.«
Jared starrte seine Schwägerin ungläubig an, bevor er sich
wieder seiner Frau zuwandte. »Du bekommst ein Kind? Ein
Baby? Wieso hast du mir das nicht gesagt?«
Statt einer Antwort fing sie hemmungslos an zu schluchzen. Was ... was erwartete dieses Scheusal eigentlich von
ihr? Immerhin hatte Jared sich in den letzten Wochen vor
dem schicksalsschweren Abend entsetzlich aufgeführt. Er
hatte sie vor Olivia und den Vandivers gedemütigt, sie gegängelt und brüskiert!
Verflucht, er hatte sich wieder einmal wie die Axt im Walde benommen, schwante es Jared. Er schluckte schwer,
kämpfte selbst gegen seine eigenen Tränen an. Seine Hände umschlossen zärtlich ihr Gesicht, und er flüsterte: »Ich
weiß schon wieso.« Er wischte ihr behutsam die Tränen von
den Wangen und schaute beschwörend in ihre umwölkten
grauen Tiefen. »Kannst du mir noch einmal verzeihen, Lauren?«, flehte er mit bebender Stimme. Gloria schlich sich
derweil diskret aus dem Zimmer und schloss leise die Tür
hinter sich, damit die beiden ungestört waren.
Eine Stunde später schlüpfte Jared aus dem Schlafzimmer.
Er warf einen letzten Blick über die Schulter: Lauren schlief
friedlich in ihrem Bett. Gottlob war sie über den Berg,
trotzdem wollte er kein Risiko eingehen. Seine schwangere
Frau musste sich jetzt schonen.
Er entschloss sich zu einem Krankenbesuch bei Rudy.
Gloria, die soeben mit Engelszungen auf ihren Mann einredete, versuchte verzweifelt, ihn dazu zu bewegen, noch einen Tag das Bett zu hüten. Seine Schulter steckte in einem
dicken Verband, und seine Genesung machte gute Fortschritte. Die beiden schauten fragend auf, als Jared das
Zimmer betrat.
»Sie ist wieder eingeschlafen«, berichtete er. »Gott, bin ich
müde.« Er ließ sich in den nächstbesten Sessel fallen und
rieb sich mit den Handballen die müden Augen.
»Sie hat viel durchgemacht, Jared. Wir wissen bislang
nicht, welche Dramen sich womöglich schon vor unserer
Ankunft in der Höhle abgespielt haben. Sie ist die Einzige,
die uns darüber Auskunft geben kann, wir dürfen sie jedoch
auf gar keinen Fall drängen. Es wird eine Weile dauern, bis
sie dieses Schockerlebnis verarbeitet hat.« Im Grunde seines
Herzens war Rudy sich der Tatsache bewusst, dass sein
Bruder psychisch und mental genauso litt wie Lauren.
Der ohrenbetäubende Nachhall der Schüsse hatte Rudy
aus dem Zustand tiefer Bewusstlosigkeit gerissen. Er nahm
wahr, dass Vandiver vornüberfiel. Dann brach das Chaos
aus. Jared stürzte zu Lauren, beugte sich über sie und rief
mit erstickter Stimme ihren Namen. Thorn war wie üblich
die Ruhe selbst. Er hatte sich am Eingang der Höhle postiert. Und vorgeschlagen, Rudy und Jared sollten sich völlig
identisch tarnen, so dass sie nicht zu unterscheiden wären.
Der Indianer wusste eine Menge über psychologische
Kriegsführung. Und die Zermürbung des Gegners war eine
Taktik, die erfahrungsgemäß zum Erfolg führte. Er hatte
Anweisung, Kurt gnadenlos über den Haufen zu schießen,
falls Jared oder Rudy in der Höhle den Tod fänden. Deshalb
wartete er draußen. Thorn stellte keine Fragen. Er akzeptierte, dass Jared mit Kurt eine
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