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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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ihnen nicht in die Augen schauen. »Sie
gibt zu, dass er versucht hat, sie ... unsittlich zu berühren.
Allerdings ist es bei dem Versuch geblieben. Und Duncan...
Grundgütiger! Wird sie diese grässlichen Bilder jemals aus
ihrem Kopf verscheuchen können?« Er biss die Zähne aufeinander, wohl wissend, dass er selbst auch nicht eben zimperlich mit ihr umgesprungen war.
»Hast du ihr das mit Olivia und Carson erzählt?«, wollte
Gloria wissen.
Jared seufzte schwer. »Ja. Ich wollte ihr die Einzelheiten
ersparen, aber ihr kennt doch Lauren.« Er räusperte sich betreten. Trotz ihrer Schmerzen hatte sie ihn getröstet, ihm ihre kränklich blassen, schmalen Finger auf die Wangen gelegt, als er ihr den grauenvollen Anblick schilderte, der Rosa
in Olivias Büro erwartet hatte.
»Wisst ihr, was sie sagte?« Die Frage war rein rhetorisch.
»Sie sagte, das mit Olivia täte ihr sehr, sehr leid. Es ist
kaum zu fassen - nach allem, was meine Mutter ihr angetan
hat!« Er schüttelte halb ungläubig den Kopf. »Sie meinte,
Mutter habe mich auf ihre egoistische Weise sehr geliebt.
Sie sei eben nicht der Typ gewesen, der selbstlos lieben
könnte.«
»Lauren hat vermutlich Recht, Jared«, bekräftigte Gloria,
um ihrem Schwager einen Gefallen zu tun.
»Ja, mag sein.« Um seine tiefe Rührung zu überspielen,
räusperte er sich geräuschvoll und drückte energisch das
Rückgrat durch. »Sie war schockiert, als sie erfuhr, dass
Parker nach Kurts Tod sofort abgereist ist. Daraufhin hab
ich ihr von den dunklen Geschäften berichtet, die er mit
seinen Leuten betrieben hatte. Sie wusste nicht, dass ich die
Vandivers über Monate beschatten ließ. Und dass ich mich
mit den Verantwortlichen der TransPlains Railroad zusammengesetzt und auf eigene Rechnung verhandelt habe.
Vandiver wurde inzwischen in Oklahoma gefasst. Ich bin
noch nicht fertig mit ihm.«
»Was wird jetzt aus der Eisenbahnanbindung?«, warf Gloria ein.
»Oh, die bekommen wir. Planmäßig.« Er grinste. »Im Übrigen wird die Bank Kendrick mit einem Darlehen unterstützen, damit er sein Kraftwerk ausbauen kann, ohne auf
fremde Wasservorräte zurückgreifen zu müssen. Au ßerdem
habe ich den Bewohnern von Pueblo weitere Hilfsmaßnahmen zugesagt.« Er wieherte los. »Ich komme mir vor wie
die Heilsarmee.«
»Jared, du bist ein ausgekochtes Schlitzohr. Wieso hast du
Lauren eigentlich in dem Glauben gelassen, du würdest mit
den Vandivers unter einer Decke stecken? Daran hatte sie
mächtig zu knabbern.« Aus Rudys Stimme sprach Verärgerung, dass sein Bruder nicht offen gegenüber seiner Frau
gewesen war.
»Weil Mutter und die Vandivers Verdacht geschöpft hätten, wenn ich mich auf Laurens Seite geschlagen hätte.
Nachdem ich mich in sie ver...« Er errötete wie ein ertappter Schuljunge. »Nachdem ich mich in Lauren verliebt hatte, musste ich weiterhin so tun, als könnte ich sie nicht ausstehen, klar? Sonst hätten die anderen doch gemerkt, dass
ich deren Position nicht wirklich vertrat. Und dann wären
mir die Hände gebunden gewesen. Lauren hat unser Gespräch an jenem Abend aufgeschnappt, Rudy. Und es so
verstanden, als würden wir den Überfall auf Pueblo vorbereiten.«
»Sie hatte also keine Ahnung, dass du mit einer Horde
bewaffneter Rancher und Vaqueros den VandiverBürokomplex in Austin stürmen wolltest? Zum Glück konnte ich dir diesen Blödsinn ausreden.«
»Sie glaubte, ich würde mich auf meinen nächtlichen Ausritten mit der von Vandiver gedungenen Ganovenbande
treffen.« Seine Lippen verzogen sich zu einem verschmitzten Grinsen. »Sie ließ den armen Pepe die gesamte Munition vergraben, weil sie uns damit das Leben schwermachen
wollte. Pepe, verschwiegen wie ein Grab, erzählte ihr natürlich nichts von unseren Befreiungsplänen in Pueblo. Später
hat er die Kisten mit der Munition heimlich wieder ausgegraben.« Er wurde wieder ernst und starrte zu Boden. »Ich
hoffe inständig, sie nimmt mir das alles nicht krumm.«
»Lauren ist hart im Nehmen, Jared. Sonst hätte sie es
nicht schon so lange mit dir ausgehalten.« Gloria trat zu ihrem Schwager und umarmte ihn. »So, und jetzt verschwinde. Bitte sei so gut, nimm ein Bad und ruh dich ein bisschen aus. Ich weck dich später.«
Er blickte von Gloria zu seinem Bruder und feixte verschlagen. »Weiß Rudy eigentlich schon, dass ich Vater werde?«
Der winkte lässig ab. »Ja, ich hab es ihm erzählt«, bekannte Gloria und schob ihren Schwager sanft, aber bestimmt
aus dem Zimmer.
Gloria
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