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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot
Autoren: Dale Brown
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und sich senkrecht auf den Silodeckel stürzen, um ihn aufzusprengen, bevor die zweite SLAM Sekunden später ebenfalls senkrecht herabstürzte und die ICBM zerstörte. Die ballistischen Raketen DF-3 ruhten in Lagerhallen auf ihren mobilen Abschussrampen und waren leicht zu zerstören, weil bei einem Volltreffer mit der Halle auch die Rakete vernichtet wurde.
    Die SLAM-Starts waren so koordiniert worden, dass die Datenübertragung von den aus Westen anfliegenden Lenkwaffen gewährleistet war, während die Megafortress das Zielgebiet nach Osten verließ. Sobald eine SLAM getroffen hatte, öffnete sich ein neues Fenster, und Patrick konnte anfangen, die nächste Lenkwaffe ins Ziel zu steuern. Bei manchen versagte die Bildübertragung, sodass nicht festzustellen war, ob sie überhaupt getroffen hatte, aber ihr durch GPS-Signale korrigiertes hochpräzises Trägheitsnavigationssystem arbeitete bis auf drei Meter genau, sodass sie auch ohne Bildübertragung sehr treffsichere Waffen waren. Von den zweiundsiebzig von den Bombern B-1A erfolgreich gestarteten Abwurflenkwaffen SLAM erreichten einundfünfzig ihre Ziele und lieferten ausreichend scharfe Videobilder, sodass Patrick den Schaden begutachten und das Ziel als zerstört oder außer Gefecht gesetzt kennzeichnen konnte.
    »Wir haben drei Stellungen mit DF-3 und zwei mit DF-5, von denen wir nicht wissen, ob sie getroffen sind«, berichtete McLanahan seiner Besatzung.
    »Passt genau - wir haben noch zwei Strikers und die sechs Schüttbomben«, sagte Brad Elliott. »Ich bin dafür, zurückzufliegen und ganze Arbeit zu leisten.«
    »Drei Uhr, zweiundzwanzig Meilen, weiter abnehmend«, meldete Wendy. Sie sah zu Patrick hinüber und merkte, dass er sie aufmerksam beobachtete. »Ich bin dafür«, sagte sie. »Die sollten wir auch erledigen.«
    »Wahrscheinlich haben die SLAMS alle Stellungen getroffen«, wandte Patrick ein. »Sie sind ohne Ausnahme genau auf Kurs gewesen.«
    »Aber genau wissen wir das nicht, stimmt's«, fragte Nancy Cheshire.
    »Wir könnten auf die neuen Aufnahmen von Jons NIRTSats warten«, schlug Elliott vor. »Dann wüssten wir, welche Stellungen getroffen sind. Wie lange dauert es, bis wir die Aufnahmen bekommen?«
    »Wir bekommen überhaupt keine - dafür hätten wir rechtzeitig neue Satelliten starten müssen«, antwortete Patrick. »Die besten Informationen liefert unser Radar oder die Bugkamera einer Striker.«
    »Dann müssen wir noch mal hin«, sagte Wendy. Als Patrick zu ihr hinübersah, bemerkte sie etwas, das sie noch nicht oft gesehen hatte - in seinem Blick lag Angst. »Patrick, wir müssen zurück«, erklärte sie ihm. »Uns bleibt keine andere Wahl. Wir können den Einsatz nicht abbrechen, solange noch Ziele übrig sind.« Patrick wusste, dass sie Recht hatte. Sie hatten alles riskiert, um tief ins Innere der Volksrepublik China vorzustoßen und diese wichtigen Ziele anzugreifen - solange noch Waffen zur Verfügung standen, mussten sie auch eingesetzt werden.
    Patrick berührte sein Supercockpit-Display und rief die letzten fünf Ziele auf. Die Entfernung zum nächsten betrug nur zehn Meilen; das entfernteste, ein DF-5-Silo, lag fast vierzig Meilen weiter westlich. »Linkskurve, Kurs zwo-fünf-sieben, Steuermarke zentrieren, klar zum Striker-Start aus dem Bombenschacht«, befahl Patrick.
    »Nein!«, widersprach ausgerechnet Brad Elliott. »Wir kehren nicht um. Was wir noch an Treibstoff und Waffen haben, brauchen wir, um uns den Rückweg zu erkämpfen.«
    »Brad...«
    »Darüber habe ich zu entscheiden, Muck«, stellte Elliott nachdrücklich fest. »Sie sind zwar der Mission Commander, aber als Flugzeugkommandant bin ich für die Menschen an Bord verantwortlich. Wir sind sechshundert Meilen von der chinesischen Küste entfernt und haben nur noch zehn Abwehrwaffen und Treibstoff für ungefähr drei Stunden. Wir haben unseren Auftrag ausgeführt. Zwei DF-5 und sechs DF-3 stellen keine ernst zu nehmende Gefahr mehr dar.«
    »Brad, wir können es schaffen«, sagte Wendy. »Wir können auch die letzten Raketen vernichten.«
    »Aber nicht mit mir, Wendy«, wehrte Elliott ab. »Um die sollen sich andere kümmern. Sie und Patrick und Nancy haben ein Leben vor sich, das wichtiger ist als ein paar Raketen, die dort irgendwo herumstehen. Patrick, Sie melden den Abflugpunkt und legen einen Kurs fest, auf dem wir hier am besten rauskommen und unterwegs die noch vorhandenen Waffen einsetzen können.«
    Patrick wirkte sichtlich erleichtert - er grinste sogar
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