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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann
Autoren: Dale Brown
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auf. Jegorow kontrollierte die Anzeigen und sah zweimal die Warnung ABSCHUSSVORRICHTUNG HEISS blinken. Die beiden internen Abschussvorrichtungen, die er soeben benutzt hatte, waren in Brand geraten. »Ich muss die Stromzufuhr zur Waffenkonsole abschalten!«, rief Fursenko aufgeregt.
    »Nein!«, widersprach Jegorow laut. »Der Strom bleibt bis nach dem Bombenwurf eingeschaltet!«
    »Ausgeschlossen!«, sagte Fursenko. »In der Tragfläche ist ein schwerer Kurzschluss oder Brand entstanden, der sich nur bekämpfen lässt, wenn die Waffenkonsole ohne Strom ist. Lassen wir das Feuer weiterbrennen, kann es sich ganz durch die Tragfläche fressen. Ich schalte jetzt den Strom ab, bevor die Tragfläche abbricht und wir beide umkommen!«
    »Sie sollen ihn eingeschaltet lassen, verdammter Verräter!« Fursenko streckte trotzdem eine Hand nach dem Hauptwaffenschalter aus, doch plötzlich hörte er einen lauten Knall und spürte einen scharfen Stich in der linken Schulter. Er stellte überrascht fest, dass Jegorow die zu seiner Überlebensausrüstung gehörende Pistole gezogen, damit auf ihn gezielt und abgedrückt hatte. Das Geschoss durchschlug seine Schulter, prallte von der Schleudersitzlehne ab und blieb tief in seiner linken Lunge stecken. Fursenko schmeckte Blut und begann bald aus Mund und Nase zu bluten.
    Vor seinen Augen drehte sich alles, während er weiter verzweifelt nach dem Hauptwaffenschalter tastete. Er hatte das Gefühl, gleich das Bewusstsein zu verlieren, als er nach links aus dem Cockpit sah und undeutlich einen Lichtblitz dicht hinter der Flügelvorderkante in Rumpfnähe wahrnahm. Er wusste recht gut, was das zu bedeuten hatte. Im selben Augenblick spürte er einen Ruck und hörte das Rumpeln, mit dem die letzte Tausendkilobombe aus der Bombenkammer fiel.
    Als dieser Lichtblitz zu einer Explosion wurde und die gesamte linke Tragfläche sich vom Rumpf löste, griff Fursenko zwischen seine Beine. Er riss mit letzter Kraft den Abzuggriff des Schleudersitzes hoch und schoss sich aus der Mt179 Tjeny. Das trudelnde, in Flammen stehende Wrack der Maschine, auf die er lange Jahre so stolz gewesen war, verfehlte ihn nur knapp, als er aufs Schwarze Meer hinabstürzte. Dann wurde sein Körper automatisch vom Sitz getrennt, beschrieb eine ballistische Kurve durch die Luft und wurde dabei langsamer. In genau viertausend Metern über dem Meeresspiegel schoss die barometrisch ausgelöste Schirmrakete die beiden Steuerschirme aus dem Packsack, die wiederum den Hauptfallschirm herauszogen. Glücklicherweise war Fursenko während dieses gesamten Vorgangs bewusstlos.
    Sobald er ins Meer eintauchte, blies seine Schwimmweste sich automatisch auf, und vom Salzwasser aktivierte Infrarotleuchten begannen zu blinken. Fursenko hatte sich halb in den Fangleinen verheddert und wurde allmählich unter Wasser gezogen, als sein Fallschirm zu versinken begann. Zum Glück stand ein Kutter der türkischen Küstenwache nur wenige Seemeilen entfernt, und Fursenko wurde aus dem Meer geborgen, kurz bevor der Fallschirm seinen Kopf unter Wasser zog.
    Die Mt179 stürzte ungefähr fünfzehn Kilometer von dieser Stelle entfernt ab. Gennadi Jegorow saß weiter auf dem Pilotensitz, versuchte eine sichere Notwasserung auf dem Schwarzen Meer. Der Aufschlag ließ den StealthJagdbomber – und Jegorow – in tausende von Stücken zersplittern und verteilte sie weit übers Meer.
    Die ungelenkte zweite Tausendkilobombe Kh73 wurde in der Abwurfphase nicht auf Zielkurs gebracht, verfehlte den Tanker Ustinow um gut zweihundertfünfzig Meter und detonierte harmlos im Meer.
Epilog
Weißes Haus, Washington, D.C. (am folgenden Tag)
    »Die Regierungen Russlands und Deutschlands verlangen nachdrücklich Auskunft, Sir«, sagte Außenminister Edward Kercheval. »Sie beharren, darauf, dass wir Informationen über diese sogenannte Schwarzmeerallianz besitzen, und behaupten, wir würden sie heimlich unterstützen.«
    Präsident Thomas Thorn lehnte sich im Oval Office in seinen Schreibtischsessel zurück, hatte die Hände auf der Brust gefaltet und starrte wie gewöhnlich ins Leere. »Haben sie irgendwelche Beweise dafür?«, fragte der Präsident geistesabwesend.
    »Funkverkehr zwischen türkischen und ukrainischen Flugzeugen und einem nicht identifizierten Flugzeug, das im türkischen Luftraum über dem Schwarzen Meer unterwegs war und von Jägern dieser Schwarzmeerallianz geschützt wurde«, antwortete Verteidigungsminister Goff. »Der Funkverkehr wurde von einem
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