Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
schon wieder!« Er hob sein Handfunkgerät, um eine Meldung anzufordern …
    … als er plötzlich an einem Punkt, der östlich des Sicherheitsgebäudes fast innerhalb der Umzäunung lag, einen hellgelben Lichtblitz wahrnahm. Er wusste instinktiv, was das war. »Hauptmann!«, rief er, indem er herumfuhr und sich sofort zu Boden warf. »Runter! Runter! « Aber er wusste, dass die Warnung zu spät kommen würde – die Geschosse waren bestimmt schon in der Luft.
    Das waren sie. Die Eintrittswunde war kaum so dick wie sein kleiner Finger, aber das austretende Geschoss riss Susic den Hinterkopf ab.
    Kasakow ging in dem Augenblick zu Boden, in dem die Kugel hinter ihm den Asphalt traf. Er rollte sich seitlich ab, bis er im Rinnstein landete, sprang dann auf und verschwand mit einem Sprung hinter dem Holzmasten einer nicht brennenden Straßenlampe. Ein Scharfschütze! Wahrscheinlich von der KBA und dicht genug am Zaun, um nachts auf einzelne Soldaten schießen zu können. Das war der erste Feuerüberfall dieser Art, den die Russen hier erlebten.
    Während sein Verstand auf Hochtouren arbeitete, um einen Aktionsplan zu entwerfen, gingen ihm die seltsamsten Gedanken durch den Kopf. Beispielsweise: Verdammt, dieser Scharfschütze ist gut. Wer bei Nacht und aus großer Entfernung so gut treffen kann … Erstaunliche Leute, diese Scharfschützen. Ihre Ausbildung dauert viele Jahre, und ein wirklich gutes Scharfschützengewehr kostet wahrscheinlich ein paar Millionen Rubel, und …
    Weitere Knallkörper, nur ein paar Dutzend Meter von ihm entfernt – er hörte sie auf dem Asphalt aufschlagen, bevor sie detonierten. Kasakow wünschte sich, er hätte seinen gepanzerten Befehlswagen in der Nähe, denn der Scharfschütze lauerte noch immer dort draußen und benutzte die Knallkörper als Tarnung für seine Schüsse. Er hob sein Sprechfunkgerät an den Mund: » Opasno, opasno , hier Alpha, Scharfschütze an der Umzäunung östlich von Blau, alle Mann auf ihre Posten, Abwehrbereitschaft herstellen! Ich wiederhole, Scharfschütze am Zaun, Charlie hat’s erwischt. Alle Posten melden sich bei der Sicherheitszentrale!«
    »Alpha, gdje wy? Wo sind Sie?« Das war der Offizier vom Dienst. »Gehen Sie in Deckung! Ein Fahrzeug holt Sie ab. Geben Sie Ihre Position relativ zu Blau an.«
    Eine gewaltige Detonation veranlasste Kasakow dazu, noch besser in Deckung zu gehen. Die Sicherheitszentrale in der Nähe des Haupttors hatte einen Volltreffer von einer Panzerabwehrrakete erhalten. Er hatte die Banditen von der Kosovo-Befreiungsarmee offenbar unterschätzt – sie mussten erstklassige Waffen haben, wenn sie dieses Gebäude aus großer Entfernung treffen konnten.
    »Blau ist getroffen! Blau ist getroffen!«, brüllte Kasakow ins Funkgerät. Er zielte mit seinem Sturmgewehr AKM 47 auf die aus der Sicherheitszentrale quellenden Rauchschwaden, die sich langsam verzogen. Vor diesem Hintergrund waren bewaffnete Männer zu sehen, die über Betonbrocken sprangen und über die geborstenen Mauern kletterten, aber aus fünfzig Metern Entfernung konnte Kasakow nicht erkennen, ob er Russen oder Kosovaren vor sich hatte. Da sie jedoch von außen ins Gebäude eindrangen, nahm Kasakow an, dass diese Männer KBA-Kämpfer waren. Er schoss auf einige, die kleine Gruppen bildeten, rollte sich dann sofort nach links, sprang auf und rannte tief geduckt hinter ein auf einem Betonsockel stehendes Straßenschild. Nur gut, dass er die Stellung gewechselt hatte – Sekunden später wurde der Holzmast, von dem aus er geschossen hatte, von mehreren Feuerstößen durchsiebt.
    Für mich gibt’s hier nichts mehr zu tun, überlegte Kasakow grimmig. Ihm widerstrebte es, etwa noch lebende Wachposten im Stich zu lassen, aber die Eindringlinge waren in der Überzahl, und er war allein. In dieser Situation war es besser, sich zurückzuziehen, Verstärkung zu sammeln und einen Gegenangriff zu organisieren.
    Kasakow war gerade aufgesprungen, um zum Stabsgebäude zurückzutraben, als er seinen Befehlswagen um die Ecke kommen sah – mit dem MG-Schützen im Turm und eingeschalteter Tarnbeleuchtung, damit er sich nicht durch seine Scheinwerfer verriet. Als Kasakow winkte, bog das Fahrzeug ab und hielt auf ihn zu. Zur Besatzung dieses Panzerwagens gehörten außer Fahrer, Funker und MGSchütze normalerweise auch sechs Infanteristen. War er voll besetzt, reichte ihre gemeinsame Feuerkraft vielleicht für einen wirkungsvollen Gegenstoß, der ihnen Luft verschaffte, bis Verstärkung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher