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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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vorne.
    »Ich war es. Ich bin eingeschlafen«, stieß er jämmerlich hervor.
    Sigurd baute sich vor ihm auf, doch bevor er etwas sagen konnte, kam Wulf ihm zuvor.
    »Er war es nicht. Ich war es«, sagte er.
    Ulf fuhr herum und er starrte seinen Zwilling verblüfft an. »Nein«, sagte er, »das war …«
    »Ich. Ich hatte Wache«, erklärte Stig. Dann sagten Ingvar, Stefan und Edvin alle das Gleiche.
    »Ich hatte Wache.«
    »Orlog soll euch alle holen!«, fuhr Sigurd sie an. »Wenn ihr glaubt, Schlauheit wird eure Strafe mildern, dann habt ihr euch getäuscht!« Er war immer noch außer sich vor Wut, als Hal aus der Reihe vortrat, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Was ist?«
    »Skirl«, sagte Hal, »es ist egal, wer Wache hatte. Ich hatte das Kommando. Die Verantwortung liegt bei mir.«
    »Darauf kannst du dein Leben wetten!«, polterte Sigurd los. »Aber deshalb lass ich diese Faulenzer nicht vom Haken! Sie hätten …«
    Er hielt inne, als die Tür geöffnet wurde und ein weiterer Windstoß und Regenschauer eindrang. Erneut flackerten die Fackeln und die Kerzen.
    Alle Blicke richteten sich zum Eingang, als Svengal die Tür fest hinter sich schloss. Er war in einen schweren Schaffellmantel gehüllt und trug eine dicke Wollmütze. Wasser tropfte auf den Boden, als er durch die Große Halle stapfte.
    »Es war Zavac«, sagte er geradeheraus. Ein aufgeregtes Raunen folgte seinen Worten. Erak hob die Hand und alle schwiegen. Zavac war der Erste gewesen, den er in Verdacht gehabt hatte, doch bis jetzt hatte es keine Beweise gegeben, die seinen Verdacht erhärtet hätten.
    »Woher weißt du das?«, fragte er. Svengal kam näher ans Feuer und öffnete seinen Mantel. Dampf stieg auf, als die Hitze des Feuers auf die regennasse Kleidung traf.
    »Wir haben die Küste vor der Stadt abgesucht, wie du befohlen hast«, sagte Svengal. »Er muss letzte Nacht heimlich zurückgekommen sein. Wir haben die Stelle gefunden, wo sein Schiff angelegt hat. Die Abdrücke waren noch im Sand zu sehen.«
    »Woher weißt du, dass es Zavac war? Es hätte jedes andere Schiff sein können.« Borsa, Eraks Hilfsmann, stellte diese Frage.
    Svengal sah ihn an und nickte. Die Frage war ebenso verständlich wie leicht zu beantworten.
    »Der Rammbock am Bug«, erklärte er. »Er hat eine tiefe Spur im Sand hinterlassen, viel breiter als die schmale Kerbe, die der Kiel eines Wolfsschiffs oder eines Handelsschiffs beim Anlegen hinterlassen würde.«
    Aufgeregt redeten alle Jarls los. Svengal hob die Stimme, um sich Gehör zu verschaffen. »Da ist noch etwas …«
    Aus seinem Ton schloss Erak, dass er eine weitere unangenehme Nachricht hatte, und nickte ihm zu. Er ahnte bereits, was sein alter Freund mitzuteilen hatte. Svengal wartete, bis die anderen schwiegen.
    »Sie haben zwei Mann der Stadtwache getötet«, berichtete er leise. »Wir fanden ihre Leichen nahe an der Stelle, wo Zavac gelandet ist. Man hat ihnen die Kehlen durchgeschnitten.«
    »Wen hat es getroffen?«, fragte Erak.
    »Keese Malletson und Pern Großhand«, antwortete Svengal. Erak schüttelte traurig den Kopf. Er hatte beide gut gekannt. »Sie waren gute Männer.«
    Svengal nickte. Mehr war nicht zu sagen.
    Beim Geräusch von Schritten drehten sie sich um. Thorn trat in den Lichtkegel um den Großen Rat und die Bruderschaft.
    »Dann ist es vielleicht zum Guten gewesen, dass die Jungen geschlafen haben«, sagte er.
    Erak sah ihn zweifelnd an. »Wie kommst du denn darauf?«
    Thorn zuckte mit den Schultern. »Wenn der Wachposten wach gewesen wäre, hätten Zavac und seine Männer ihm ebenfalls die Kehle durchgeschnitten. Also müssen wir zumindest dafür dankbar sein.«
    Borsa runzelte die Stirn. »Und wieso haben sie die Jungen dann nicht im Schlaf getötet?«
    Thorn sah ihn an. Der Hilfsmann war nie in irgendeinem Kampf gewesen. Er war ein Buchhalter.
    »Es wäre nicht leicht gewesen, acht Leute zu töten, ob sie nun schliefen oder nicht, ohne irgendeinen Lärm zu machen und den Alarm auszulösen. Es hätte immer die Möglichkeit bestanden, dass einer oder zwei in dem Durcheinander entkommen wären. Also war es sicherer, sie schlafen zu lassen, während die Eindringlinge den Diebstahl durchführten. Der Wind übertönte alle Geräusche.«
    Erak nickte nachdenklich. »Du hast vielleicht recht, Thorn. Und es ist gut, dass wir nicht noch mehr Todesfälle zu beklagen haben. Dennoch entschuldigt das nicht die Seevögel für die schlimmstmögliche Nachlässigkeit. Die Tatsache bleibt,
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