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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck
Autoren: Helen Fiedling
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Rautenmuster-Pulli niemals ein fünfhundertseitiges feministisches Traktat gelesen haben kann.
    »Ah. Wirklich?« sagte er. »Das habe ich gleich gelesen, als es herauskam. Fanden Sie nicht, dass sie meistens nur auf Einzelfälle abhebt?«
    »Oh, na ja, es geht...«, sagte ich hektisch und überlegte verzweifelt, wie ich ihn von dem Thema wieder abbringen konnte. »Haben Sie Weihnachten bei Ihren Eltern verbracht?«
    »Ja«, antwortete er prompt. »Sie auch?« »Ja. Nein. Ich war gestern Abend auf einer Party in London. Ehrlich gesagt, bin ich ein bisschen verkatert.« Ich sülzte so in einem fort vor mich hin, damit Una und Mum nicht dachten, ich sei schon mit einer Flasche wie Mark Darcy überfordert.
    »Aber ich meine eigentlich, rein praktisch kann man gar nicht erwarten, dass Vorsätze für das neue Jahr gleich am ersten Januar umgesetzt werden, oder? Denn weil das nämlich die Fortsetzung von Silvester ist, sind die Raucher gerade in einer Rauchphase und können nicht einfach Schlag Mitternacht aufhören, wenn sie schon dermaßen viel Nikotin im Blut haben. Es ist auch keine gute Idee, eine Diät an Neujahr anzufangen, weil man da nicht vernünftig essen kann, sondern wirklich die Freiheit braucht, all das zu konsumieren, was im Moment eben nötig ist, um den Kater zu bekämpfen. Ich denke, es wäre wesentlich vernünftiger, mit den guten Vorsätzen immer erst am zweiten Januar anzufangen.«
    »Vielleicht sollten Sie sich etwas zu essen holen«, sagte er, stürzte dann plötzlich aufs Büffet los und ließ mich allein vor dem Bücherregal stehen, während mich alle anstarrten und dachten: Deshalb ist Bridget also nicht verheiratet. Sie schlägt sie wirklich alle in die Flucht.
    Das schlimmste daran war, dass Una Alconbury und Mum es nicht dabei belassen konnten. In dem verzweifelten Bemühen, mich ein weiteres Mal mit Mark Darcy in Berührung zu bringen, schickten sie mich andauernd mit Tabletts voller Essiggurken und Gläsern mit Cream Sherry herum. Am Ende waren sie vor Enttäuschung dermaßen durchgedreht, dass Una sich in der Sekunde, als ich mit den Gurken bis auf etwa einen Meter an ihn herangekommen war, quer durchs Zimmer stürmte und ausrief: »Mark, Sie müssen sich Bridgets Telefonnummer aufschreiben, bevor Sie fahren, damit Sie sich in London bei ihr melden können.«
    Ich konnte leider auch nichts dagegen tun, dass ich hochrot anlief. Ich merkte nur, wie mir das Blut in den Kopf schoss. Jetzt dachte Mark wahrscheinlich, dass ich sie dazu angestiftet hatte.
    »Ich bin sicher, Bridget ist auch so voll ausgelastet, Mrs. Alconbury«, sagte er. Humpf. Nicht, dass ich mir gewünscht hätte, er würde sich meine Telefonnummer notieren, aber dass er einfach so darauf verzichtete, wollte ich nun auch wieder nicht. Als ich nach unten blickte, sah ich, dass er weiße Socken trug - mit einem gelben Hummelmotiv.
    »Kann ich Sie nicht mit einer Essiggurke in Versuchung führen?« sagte ich, um zu zeigen, dass ich einen triftigen Grund hatte, zu ihm zu stoßen, ein Grund, der eindeutig gurkenbasiert und nicht telefonnummerbezogen war.
    »Danke, nein«, sagte er und sah mich leicht beunruhigt an.
    »Bestimmt nicht? Vielleicht eine gefüllte Olive?« drängte ich weiter.
    »Nein, wirklich nicht.«
    »Silberzwiebel?« ermunterte ich ihn. »Ein Würfelchen rote Bete?«
    »Vielen Dank«, sagte er verzweifelt und nahm sich eine Olive.
    »Hoffentlich schmeckt sie Ihnen«, sagte ich triumphierend.
    Gegen Ende sah ich, wie er von seiner Mutter und Una traktiert wurde. Gemeinsam schleppten sie ihn dann zu mir und blieben vorsichtshalber hinter ihm stehen, während er mit gnadenloser Förmlichkeit fragte: »Suchen Sie vielleicht eine Mitfahrgelegenheit nach London? Ich bleibe zwar hier, aber ich könnte Sie von meinem Wagen fahren lassen.«
    »Was, ganz von allein?« stieß ich hervor.
    Er sah mich verständnislos an.
    »Tsas! Mark hat einen Firmenwagen mit Chauffeur, Dummchen«, sagte Una.
    »Vielen Dank, das ist sehr nett«, sagte ich. »Aber ich werde mich morgen früh von einem meiner Züge zurückbringen lassen.«

    2 Uhr nachts. Oh, warum bin ich nur so unattraktiv? Warum? Selbst Männer, die Hummelsocken tragen, finden mich schrecklich. Ich hasse das neue Jahr. Ich hasse alle. Außer Daniel Cleaver. Zum Glück habe ich noch von Weihnachten eine riesengroße Tafel Cadbury's Vollmilchschokolade auf meinem Toilettentisch liegen und dazu ein witziges Minifläschchen Gin Tonic. Werde mir beides einverleiben und eine Kippe
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