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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
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richtigen Werkzeug und viel Zeit könnte ich Sie befreien, aber in einer Nacht ist es unmöglich, Sie heimlich auf mein Schiff zu schleusen. Wir können nichts anderes tun als uns zu unterhalten und anzufreunden. Besser als unbekannt zu bleiben.« Er schüttelte den Kopf mit widerstrebender Bewunderung. »Kasan ist teuflisch schlau.«
    »Jetzt bin ich nicht nur eine Sklavin, sondern auch ein Pfand.« Am liebsten hätte sie aus Verzweiflung darüber geweint, dass sie mit Haut und Haar der Willkür eines Fremden ausgeliefert war. Elliott schien ein anständiger Mensch zu sein, aber irgendwann waren auch seiner Hilfsbereitschaft Grenzen gesetzt. Sie war schließlich eine Unbekannte für ihn, der er zufällig begegnet war. Mutlos vergrub sie das Gesicht in den Händen. Sie war den Tränen nahe. »Wenn ich mir vorstelle, dass ich als Kind unbedingt ein Junge sein wollte, um Abenteuer zu bestehen! Ich hätte in England bleiben sollen.«
    »Wegen Ihrer Tochter?« Er setzte sich wieder auf den Boden und füllte ihre Weingläser nach.
    Sie nickte und rang um Beherrschung. »Katie ist strahlend schön und blond. Was war sie für ein fröhliches Kind! Wenn ich zu schlafen versuche, höre ich ihre Schreie. Es war schrecklich, als dieser Pirat sie fortschleppte. Immer wieder und wieder frage ich mich, wo sie sein mag. Wie sie behandelt wird. Wie ich sie zurückbekomme. Sollte mir die Flucht von dieser verdammten Insel gelingen, gehe ich nach Singapur. Vielleicht kann mir die Armee helfen. Ihr Vater war Offizier.«
    »Ich bin sicher, dass man alles tun wird, was möglich ist.«
    Elliotts Zurückhaltung war nicht zu überhören. »Sie werden denken, ich mache mir etwas vor, wenn ich glaube, ich würde meine Tochter wiedersehen. Wahrscheinlich lebt sie versteckt im Harem eines reichen Mannes und ist unauffindbar. Sie ... sie könnte auch tot sein.«
    »Es ist eher wahrscheinlich, dass sie gut behandelt wird«, sagte er tröstend. »Die Inselbevölkerung ist freundlich und nett zu Kindern, und Ihre Tochter ist jung genug, um sich anzupassen. Obwohl sie wahrscheinlich als Sklavin verkauft wurde, wird man sich ihrer liebevoll annehmen. Erstens um ihrer selbst willen und zweitens, weil schöne blonde Mädchen selten und kostbar sind.«
    Aber Elliott sagte nicht, dass er der Überzeugung sei, Alexandra würde ihre Tochter wiedersehen. »Ich bete, dass Sie Recht behalten. Können ... können Sie sich vorstellen, was es bedeutet, ein Kind zu verlieren?«
    Nach einer langen Pause sagte er: »Ein wenig. Meine Frau starb im Kindbett und unsere Tochter einen Tag später. Wir hatten ihr den Namen Anna gegeben. Sie wäre jetzt acht Jahre alt.«
    Alexandra hielt den Atem an. Das plötzlich aufwallende Mitgefühl für diesen Mann erstaunte sie. Sie hatte Kapitän Elliott bisher nur als möglichen Helfer betrachtet, der sie aus ihrer Notlage befreien konnte.
    Jetzt sah sie den Menschen in ihm. Er war einige Jahre älter als sie, so Mitte dreißig, schätzte sie. Der Ausdruck des braungebrannten Gesichtes war verschlossen und befehlsgewohnt, zeigte aber auch Witz und Intelligenz und die hart erworbene Weisheit eines Mannes, der ein bewegtes Leben führte.
    Er war auch erstaunlich gut aussehend, stellte sie ein wenig widerstrebend fest. In ihrem elenden körperlichen wie seelischen Zustand hatte sie es nicht bemerkt. »Es tut mir so leid für Sie, Captain.«
    Er hob die Schultern. »Man lernt vieles zu ertragen.«
    Aber der Schmerz war nie vollständig gewichen — sie konnte es ihm ansehen. »Sie beschämen mich«, sagte sie leise. »Hoffentlich muss ich diese Stärke nicht lernen.«
    »Das haben Sie bereits. Sie haben sechs Monate als Sklavin gelebt und sind ungebrochen.« Er trank einen Schluck von seinem Reiswein. »Haben Sie all die Monate darauf gewartet, verkauft zu werden?«
    »Das war mein dritter Verkauf.« Sie legte den Kopf an die vergoldeten Gitterstäbe. »Ich bin keine sehr gute Sklavin. Zwei verschiedene Männer kauften mich für ihren Harem, als exotische Ausländerin. Ich war ihnen aber zu widerspenstig und rebellisch. Sie wollten mich nicht länger behalten. Als ich zum zweiten Mal verkauft wurde, war mein Preis beträchtlich gesunken. Und dieses Mal hat man mir den Mund verbunden, wie Sie ja gesehen haben, um mein böses Mundwerk im Zaum zu halten. Und ich wurde auf einem öffentlichen Markt angeboten.«
    Er pfiff leise. »Sie sind unbeugsam, Mrs. Warren.«
    »Nicht unbeugsam. Verzweifelt«, sagte sie schlicht. »Ich kämpfte, um
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