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Brennende Herzen, brennende Kuesse

Brennende Herzen, brennende Kuesse

Titel: Brennende Herzen, brennende Kuesse
Autoren: Raeanne Thayne
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gewissen Hotelbesitzerin und ihren Kindern?“
    Wie machte sein Bruder das nur immer? Taft hatte ihm nicht das Geringste über Laura erzählt, doch anscheinend hatte dieser trotzdem gespürt, was in ihm vorging – möglicherweise sogar schon, bevor es ihm selbst bewusst geworden war. Das musste eins dieser seltsamen Zwillingsphänomene sein.
    Taft hatte zum Beispiel auch bei ihrer ersten Begegnung mit Becca hier in diesem Diner gewusst, dass Trace auf sie stand.
    Er beschloss, einfach alles abzustreiten. „Was? Laura? Das mit uns ist schon seit zehn Jahren vorbei.“
    „Bist du dir da sicher?“
    Taft lachte verkrampft. „Na klar. Wie du vielleicht schon bemerkt hast, haben wir damals nicht geheiratet.“
    „Ist mir aufgefallen. Ich bin ein ziemlich guter Beobachter.“ Trace sah ihn noch immer durchdringend an. „Außerdem habe ich ein gut funktionierendes Netzwerk von Informanten, und es geht das Gerücht um, dass du seit fast einem Monat nicht mehr im Bandito warst, was rein zufällig mit dem Zeitpunkt zusammenfällt, an dem Laura Santiago hier mit ihren Kindern auftauchte.“
    „Lässt du mich etwa beschatten?“
    „Nein. Ich bin nur den neugierigen Fragen gewisser Frauen auf den Grund gegangen, wo du in letzter Zeit steckst.“
    Taft schob sich eine Gabel Kartoffelbrei in den Mund, der jedoch genauso ungenießbar schmeckte wie der Hackbraten. „Ich war beschäftigt.“
    „Habe ich gehört. Renovierungsarbeiten im Inn.“
    „Die sind inzwischen abgeschlossen.“
    Leider. Jetzt hatte er nämlich keinen Vorwand mehr, im Cold Creek Inn herumzuhängen, Alex beim Ausprobieren elektrischer Werkzeuge zu helfen, Mayas zum Teil unverständlichem spanischen Geplapper zuzuhören oder zu beobachten, wie Laura ihren Traum realisierte, das Hotel in ein charmantes Refugium zu verwandeln.
    Es war eine unerträgliche Vorstellung, in Zukunft nur aus der Distanz mitanzusehen, wie Laura sich in Pine Gulch einlebte, Freunde fand und ein neues Leben begann.
    Ohne ihn.
    „Als ich von Caidy gehört habe, dass du ins Hotel gezogen bist und Laura und ihrer Mutter beim Renovieren hilfst, war ich mir sicher, dass ihr wieder etwas miteinander anfangt. Aber anscheinend habe ich mich geirrt.“
    Noch ein Grund mehr, die Stadt zu verlassen. Nicht nur seine Familie, sondern vermutlich die halbe Stadt warteten darauf, dass er und Laura wieder dort anknüpften, wo sie vor zehn Jahren aufgehört hatten.
    „Laura hat kein Interesse an einer Beziehung mit mir. Du musst sie verstehen, Trace. Es ist noch nicht mal ein Jahr her, dass sie ihren Mann verloren hat. Sie und die Kinder gewöhnen sich hier gerade erst ein. Außerdem hat sie große Pläne für das Inn und daher gerade nicht den Kopf für etwas anderes frei.“
    Trace sah ihn so mitfühlend an, dass Taft sich innerlich vor Verlegenheit krümmte. Er öffnete gerade den Mund, um die Stimmung mit einem albernen Witz aufzulockern, als gleichzeitig sein und Traces Funkgerät zu rauschen begannen.
    „An alle Beamten in der Nähe. Zwei Kinder werden beim Cold Creek Inn vermisst. Möglicherweise ertrunken.“
    Taft durchzuckte es eiskalt, und ihm wurde schlecht. Alex und Maya.
    Er hatte keine Ahnung, woher er die Gewissheit nahm, dass es sich um Lauras Kinder handeln musste.
    In wortloser Übereinstimmung sprangen er und Trace auf und stürmten aus dem Restaurant, stiegen in ihre Dienstwagen und fuhren mit quietschenden Reifen vom Parkplatz.
    Unterwegs griff Taft wieder nach seinem Funkgerät. „Maria, hier Chief Bowman. Ordern Sie jeden einzelnen Mann aus der Wache zum Fluss und lassen Sie ihn durchkämmen.“
    „Jawohl, Sir.“
    Sein Herz klopfte wie verrückt, als er mit heulenden Sirenen und Blaulicht die drei Blocks zum Cold Creek Inn entlangraste. Er hatte böse Vorahnungen. Nicht schon wieder. Nicht mit Laura. Alles in ihm wehrte sich gegen den Gedanken, dass Alex und Maya in Gefahr waren, doch er zwang sich zum Weiterfahren.
    Sekundenbruchteile vor Trace kam er an, sprang aus dem Wagen, ohne sich die Mühe zu machen, den Motor auszuschalten, und rannte auf eine Gruppe Menschen am Ufer des Flusses zu.
    Laura wurde gerade von ihrer Mutter und einem Fremden gehindert, ins Wasser zu springen, während Lucky Lou aufgeregt bellend am Ufer hin und her rannte.
    „Laura, was ist passiert?“, rief Taft.
    Sie starrte ihn mit leerem Blick an, die Augen angstvoll aufgerissen, doch als sie ihn erkannte, war die Erleichterung auf ihrem Gesicht unübersehbar. „Taft, meine Kinder!“,
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