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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless
Autoren: Gail Carriger
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das Büro bequem und stilvoll in der Kutsche zu erreichen und nicht im Pelz.
    »Ach ja?«, murmelte Alexia.
    Der Earl zog die Bettdecke hoch und deckte seine Frau wieder warm zu. Die Berührung seiner großen Hände war unerwartet sanft. Als er seine außernatürliche Gemahlin berührte, verschwanden die langen Eckzähne. In diesem kurzen Augenblick war er sterblich.
    »Triffst du dich heute Abend mit dem Schattenkonzil?«, fragte er.
    Alexia überlegte. War heute Donnerstag? »Ja.«
    »Dann hast du eine interessante Sitzung vor dir«, stachelte der Earl ihre Neugier an.
    Alexia setzte sich auf und machte all sein ordentliches Zudecken zunichte. »Was? Warum?« Die Bettdecke rutschte hinunter und enthüllte dabei, dass Lady Maccons Vorzüge beachtlich und nicht von modischer Kunstfertigkeit wie einem ausgestopften Korsett oder einem zu engen Mieder hervorgebracht wurden. Trotz seiner nächtlichen Vertrautheit mit dieser Tatsache neigte Lord Maccon dazu, Alexia bei Tanzveranstaltungen auf einen verschwiegenen Balkon zu ziehen, um nachzuprüfen und sich »zu vergewissern«, dass das auch immer noch der Fall war.
    »Es tut mir wirklich leid, dich so früh geweckt zu haben, meine Liebste.« Da war dieser verhasste Ausdruck schon wieder. »Ich verspreche dir, dass ich es am Morgen wiedergutmache.« Anzüglich wackelte er mit den Augenbrauen und beugte sich zu einem langen Kuss zu ihr hinunter.
    Schäumend stemmte sich Lady Maccon erfolglos gegen seine breite Brust.
    »Conall, was ist los?«
    Doch ihr sie in den Wahnsinn treibender Werwolf von einem Ehemann war bereits aus dem Zimmer verschwunden.
    »Rudel!« Sein Brüllen hallte durch den Korridor. Wenigstens hatte er diesmal – zumindest dem Anschein nach – Rücksicht auf sie genommen, indem er vorher die Tür schloss.
    Alexia und Conall Maccons Schlafzimmer nahm die gesamte Fläche eines der höchsten Türme von Woolsey Castle ein, der zugegebenermaßen eher ein würdevoller Hubbel oben auf einer der Außenmauern war. Trotz dieser verhältnismäßig isolierten Lage war das Gebrüll des Earls fast im ganzen riesigen Gebäude zu vernehmen, sogar unten im hinteren Salon, wo seine Schlüsselwächter gerade ihren Tee zu sich nahmen.
    Es war harte Arbeit für die Woolsey-Claviger, ihren zahlreichen Pflichten am Tage nachzukommen, während sie nach ihren schlummernden Werwolfschützlingen sahen und sich um die Tageslichtgeschäfte des Rudels kümmerten. Für die meisten stellte die Teestunde eine kurze und notwendige Verschnaufpause dar, bevor sie wieder an ihre nicht-rudelbezogene Arbeit gerufen wurden. Da die Werwolfsrudel besonders kreative Gefährten bevorzugten und Woolsey nahe bei London lag, waren mehr als nur ein paar seiner Claviger in der Theaterszene des West End aktiv. Trotz der Verlockungen von Aldershot Pudding, Madeirakuchen und schwarzem Gunpowder-Tee waren sie bei dem Gejodel ihres Herrn sofort auf den Beinen und eilten herbei, so schnell es nur ging.
    Mit einem Mal herrschte im ganzen Haus ein Tumult geschäftiger Betriebsamkeit: Ankommende und aufbrechende Kutschen und Reitpferde klapperten über die Pflastersteine im Hof, Türen wurden zugeschlagen, Stimmen schallten hin und her. Es hörte sich an wie auf dem Luftschifflandeplatz im Hydepark.
    Mit dem abgrundtiefen Seufzer der vom Schicksal schwer Geprüften rollte sich Alexia Maccon aus dem Bett und hob ihr Nachthemd von der Stelle auf, wo es zu einem Haufen aus Rüschen und Spitze zusammengeknüllt auf dem Steinboden gelegen hatte. Es war eines der Hochzeitsgeschenke ihres Ehemanns für sie. Oder vielmehr für ihn , da es aus weicher französischer Seide gemacht war und skandalös wenige Plisseefältchen auswies. Es war recht modisch und gewagt französisch und gefiel Alexia ziemlich gut. Conall hingegen gefiel ziemlich gut, es ihr wieder auszuziehen. Was auch der Grund war, warum es auf dem Fußboden gelandet war. Sie hatten sich auf eine zeitlich begrenzte Beziehung mit dem Nachthemd geeinigt: Meistens trug sie es nur außerhalb des Bettes. Er konnte sehr überzeugend sein, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte und auch noch andere Teile seiner Anatomie dazu verwendete, dies zu erreichen. Lady Maccon kam zu dem Schluss, dass sie sich daran würde gewöhnen müssen, im Evaskostüm zu schlafen. Obwohl da diese nagende Sorge war, dass ein Feuer ausbrechen und sie dazu zwingen könnte, splitterfasernackt unter den Blicken aller aus dem Haus zu flüchten. Doch diese Sorge schwand allmählich, da
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