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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless
Autoren: Gail Carriger
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gehört hatte – geschweige denn je genannt worden war –, und Alexia hatte im Lauf des vergangenen Jahres Bekanntschaft mit mehr als genug Obszönitäten gemacht. Es waren schreckliche, grausame Ausdrücke, und sie begriff die Bedeutung der meisten davon, obwohl sie mit diesem Vokabular nicht vertraut war.
    Conall hatte in der Zeit, die sie ihn kannte, schon so manches getan, was man als durchaus heftig bezeichnen konnte, doch noch nie hatte Alexia tatsächlich Angst vor ihm gehabt.
    In diesem Moment hatte sie Angst vor ihm. Er kam nicht auf sie zu – tatsächlich wich er weiter zurück Richtung Tür –, doch die Hände hatte er zu Fäusten geballt, seine Augen waren wolfsgelb, und die Eckzähne traten lang hervor. Sie war unermesslich dankbar, als sich Madame Lefoux zwischen sie und die verbale Schimpftirade des Earls stellte, als würde die Erfinderin irgendeine Art Barriere gegen seine schrecklichen Worte bilden.
    Er blieb stehen, auf der anderen Seite des Zimmers, und schrie Alexia an. Es war, als hätte er den räumlichen Abstand zwischen sie gelegt, weil er befürchtete, ansonsten auf sie loszugehen und sie in Stücke zu reißen. Seine Augen waren so fahlgelb, dass sie beinahe weiß wirkten. Noch nie hatte Alexia sie in dieser Farbe gesehen. Und trotz der schmutzigen Wörter, die aus seinem Mund kamen, blickten diese Augen so qualvoll, als wäre ihm etwas Kostbares geraubt worden.
    »Aber das habe ich nicht«, versicherte Alexia. »Das würde ich niemals! Nie und nimmer würde ich solche Dinge tun! Ich bin keine Ehebrecherin. Wie kannst du so etwas auch nur denken? Das würde ich niemals tun!«
    Doch ihre Unschuldsbeteuerungen schienen ihn nur noch mehr zu verletzen. Schließlich verzog sich sein großes, ansonsten doch so gutmütiges Gesicht um Mund und Nase und zeigte einen Ausdruck des Schmerzes, so als würde er gleich anfangen zu weinen. Er stürmte aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    Die Stille, die er hinter sich zurückließ, war nahezu greifbar.
    Lady Kingair hatte sich zwischenzeitlich in menschliche Gestalt zurückverwandelt. Sie kam hinter dem Sofa hervor und blieb einen Augenblick vor Alexia stehen, völlig nackt, verhüllt nur von ihrem langen graubraunen Haar, das ihr offen über Schultern und Brust floss.
    »Sie werden Verständnis dafür haben, Lady Maccon«, sagte sie mit kaltem Blick, »wenn ich Sie bitte, das Kingair-Revier umgehend zu verlassen. Lord Maccon mag uns zwar einst im Stich gelassen haben, aber er gehört immer noch zu unserem Rudel. Und das Rudel schützt die Seinen.«
    »Aber«, flüsterte Alexia, »es ist sein Kind! Das schwöre ich! Ich war niemals mit einem anderen zusammen.«
    Sidheag starrte sie weiterhin hart an. »Kommen Sie, Lady Maccon. Sie sollten sich was Besseres als das einfall’n lass’n. Es ist nich’ möglich. Werwölfe können keine Kinder zeugen. Haben sie nie und werden sie auch nie.« Dann drehte sie sich um und verließ das Zimmer.
    Alexia wandte sich zu Madame Lefoux um. »Er glaubt wirklich, ich wäre ihm untreu gewesen.« Erst vor Kurzem hatte sie noch darüber nachgedacht, wie hoch Conall Loyalität und Treue schätzte.
    Madame Lefoux nickte. »Ich fürchte, das ist eine Überzeugung, die die meisten teilen werden.« Mit einem mitfühlenden Ausdruck im Gesicht legte sie Alexia eine Hand auf die Schulter und drückte sie tröstend.
    »Ich habe nichts getan, ich schwöre, dass ich das nicht habe!«
    »Das glaube ich Ihnen, Lady Maccon. Aber damit werde ich zu einer Minderheit gehören.«
    »Warum sollten Sie mir glauben, wenn nicht einmal mein eigener Ehemann es tut?«
    »Weil mir klar ist, wie überaus wenig wir von Außernatürlichen wissen.«
    »Sie wollen mich studieren, nicht wahr, Madame Lefoux?«
    »Sie sind ein bemerkenswertes Geschöpf, Alexia.«
    Alexia bemühte sich, nicht zu weinen, während Conalls Worte immer noch in ihrem Kopf nachhallten. »Wie ist das nur möglich?« Fest legte sie beide Hände auf ihren Bauch, so als wollte sie das winzige Geschöpf darin bitten, ihr seine Existenz zu erklären.
    »Ich nehme an, das sollten wir besser herausfinden. Kommen Sie, bringen wir Sie von diesem Ort fort!«
    Die Französin half Alexia aufzustehen und stützte sie bei ihrem Weg hinaus in den Korridor. Sie war überraschend stark für ein so zerbrechlich aussehendes Wesen, vermutlich von diesem ganzen Heben schwerer Gerätschaften.
    Sie liefen Felicity über den Weg, die bemerkenswert ernst aussah.
    »Schwester, es gab
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