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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless
Autoren: Gail Carriger
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professorenhaften Art kein großes Vertrauen in die körperlichen Fähigkeiten des Betas ihres Mannes gehabt hatte. Lord Maccon war stämmig wie ein Baum, Professor Lyalls Statur tendierte hingegen eher in Richtung Pflänzchen. Doch das war es nicht, was sie gemeint hatte.
    »O nein, unerwartet, weil ich angenommen hatte, dass Sie heute Abend mit meinem Mann zusammen wären, wenn dieses BUR -Problem so überaus bedeutend ist.«
    Professor Lyall nickte nur.
    Lady Maccon versuchte es noch ein letztes Mal. »Ich vermute, dass es nicht die Ankunft des Regiments war, was meinen Mann in so helle Aufregung versetzt hat.«
    »Nein. Er wusste, dass das Regiment kommen würde. Er hat mich zum Bahnhof geschickt, um die Männer abzuholen.«
    »Ach, hat er das, ja? Und er hielt es nicht für angebracht, mich zu informieren?«
    Lyall, der erkannte, dass er seinen Alpha möglicherweise gerade gehörig in die Bredouille gebracht hatte, versuchte, die Scharte auszuwetzen. »Ich glaube, er war der Meinung, Sie wüssten bereits davon. Es war der Diwan, der die Rückberufung des Militärs angeordnet hat. Der Rückzugsbescheid wurde vom Schattenkonzil vor mehreren Monaten genehmigt.«
    Alexia runzelte die Stirn. Sie erinnerte sich schwach daran, dass der Wesir bei ihrem Dienstantritt als Muhjah eine lautstarke Diskussion mit dem Diwan ausgetragen hatte. Der Diwan hatte das Streitgespräch gewonnen, da die Stärke von Königin Victorias Regimentern und damit das Fundament ihres Weltreichs von ihrem Bündnis mit den Werwolfsrudeln abhing. Natürlich hielten die Vampire die Kapitalmehrheit an der East India Company und hatten damit die Kontrolle über deren Söldnertruppen, doch hier ging es um eine Angelegenheit der regulären Streitkräfte, und damit war es Sache der Werwölfe. Nichtsdestotrotz war Lady Maccon nicht bewusst gewesen, dass das Resultat dieser Entscheidung am Ende auf ihrer Türschwelle kampieren würde.
    »Haben sie denn keine ordentliche Kaserne irgendwo?«
    »Doch, aber es ist Brauch, dass sie alle noch mehrere Wochen über hierbleiben, während sich das Rudel wieder formiert und bevor sich die Tageslichtsoldaten auf den Heimweg machen.«
    Lady Maccon beobachtete, wie sich Ivy den Weg durch das Durcheinander aus Tross und Zelten bahnte. Sie bewegte sich so energisch, als ginge sie mit Ausrufezeichen. Wasserstoffiodid-Motoren stießen ihr kleine gelbe Rauchwölkchen entgegen, und zusammengedrückte Auszieh-Zeltstangen zischten, als man sie vorzeitig aus der Erde zog. Alles wurde wieder abgebaut und zur Rückseite des Hauses auf das weitläufige Gelände von Woolsey Castle gebracht.
    »Habe ich in letzter Zeit schon erwähnt, wie sehr ich Tradition verabscheue?«, sagte Alexia und geriet dann in Panik. »Wird von uns etwa erwartet, dass wir sie alle durchfüttern?«
    Die Weintrauben wippten im Takt mit Ivys schnellen, gezierten Schritten. Sie hielt nicht einmal kurz an, um das Durcheinander zu begutachten. Ganz eindeutig war sie in Eile, was bedeutete, dass Ivy wichtige Neuigkeiten hatte.
    »Rumpet weiß, was zu tun ist. Machen Sie sich keine Sorgen«, versuchte Professor Lyall sie zu beruhigen.
    »Können Sie mir wirklich nicht sagen, was los ist? Er war so überaus früh auf den Beinen, und die Ehemalige Merriway war eindeutig darin verwickelt.«
    »Wer? Rumpet?«
    Das brachte dem Beta einen bitterbösen Blick ein.
    »Lord Maccon hat mich über die Einzelheiten nicht informiert«, gestand Professor Lyall.
    Lady Maccon runzelte die Stirn. »Und die Ehemalige Merriway wird auch nichts preisgeben. Sie wissen ja, wie sie ist, völlig nervös und unstet.«
    Ivy erreichte die Stufen zum Vordereingang.
    Als sie näher kam, sagte Professor Lyall hastig: »Wenn Sie mich bitte entschuldigen, Mylady. Ich sollte besser an die Arbeit gehen.«
    Er verbeugte sich vor Miss Hisselpenny und verschwand, Major Channings Fußstapfen folgend, um die Ecke des Gebäudes.
    Ivy knickste dem sich verabschiedenden Werwolf hinterher, wobei eine Erdbeere an einem langen seidenen Stamm wild vor ihrem linken Ohr hin- und herbaumelte. Sie nahm keinen Anstoß daran, dass Lyall so überstürzt das Feld räumte. Stattdessen trabte sie zur Veranda hinauf und ignorierte dabei unbekümmert Alexias Aktentasche und die wartende Kutsche, in der sicheren Gewissheit, dass ihre Neuigkeiten weit wichtiger waren als jede Angelegenheit, die ihre Freundin zu ihrem Aufbruch veranlassen könnte.
    »Alexia, weißt du eigentlich, dass da gerade ein ganzes Regiment auf dem
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