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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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von
persönlichem Interesse war oder große Auswirkungen auf die Öffentlichkeit
hatte, schaltete er sich für gewöhnlich in die Ermittlungen ein.
    »Aber gewiss ist es Schicksal«, erwiderte Francesca, die von
ganzem Herzen daran glaubte, dass es so etwas wie eine Vorsehung gab. Aber war
das Schicksal auch dafür verantwortlich, dass er verheiratet und somit
unerreichbar für sie war?
    »Du bist nun einmal eine hoffnungslose
Romantikerin«, sagte er lächelnd. Wie immer, wenn es die Situation erlaubte,
sie ohne Zeugen waren und die Besonderheit ihrer Beziehung nicht zu leugnen
war, verfielen sie in das vertraute »Du«.
    »Nicht mehr ganz so heftig, wie ich es einmal gewesen bin«,
entgegnete sie mit sanfter Stimme.
    Sein Lächeln schwand. Francesca wünschte, sie hätte die Büchse der
Pandora gar nicht erst geöffnet. Er musterte  sie, griff aber nicht nach ihrer
Hand, wie er es einst ohne Zögern getan hätte. »Ich habe dich unglücklich
gemacht«, sagte er leise. »Bevor wir einander begegnet sind, warst du
glücklich.«
    »Aber das ist doch nicht deine Schuld!«, rief sie. »Ich bin mir
ziemlich sicher, Bragg, dass ich mich auch in dich verliebt hätte, wenn ich
schon bei unserer ersten Begegnung von Leigh Anne gewusst hätte. Welche Rolle
spielt denn das jetzt noch? Es stimmt wohl, dass ich nicht glücklich bin. Leigh
Anne ist hier und will dich zurückhaben. Und sie hat nun einmal das Recht dazu
und wir dürfen nichts weiter als Freunde sein. Das ist eine große Umstellung
für uns beide, aber mit der Zeit wird es uns schon gelingen«, sagte sie
geradezu beschwörend.
    Sein Gesicht nahm einen verschlossenen Ausdruck an. »Ich weigere
mich, hier und jetzt über sie zu reden.«
    Francesca wurde ganz starr. Seine Reaktion
auf die bloße Erwähnung seiner Frau tat ihr weh. So war es immer. Dieses Thema
machte ihn unvermittelt wütend. Aber das war wohl verständlich, denn
schließlich hasste er Leigh Anne schon seit Jahren – seit vier Jahren, um genau
zu sein. Auch wenn er sie bis zu jenem Tag, an dem sie ihn verlassen hatte,
abgöttisch geliebt hatte.
    Bragg hatte sein Gesicht abgewandt. Francesca
starrte auf sein Profil: Er hatte eine vollkommen gerade Nase, ein festes Kinn,
und seine Augenbrauen waren dunkler als sein goldbraunes Haar. Dieses quälende
Gefühl in ihrer Brust wollte nicht weichen. Francesca war nicht mehr davon
überzeugt, dass er nur noch Hass für Leigh Anne empfand. Seine Gefühle schienen
sehr kompliziert zu sein, wenn es um seine schöne und ach so reizende Frau ging.
    »Du weißt, wie ich empfinde«, fügte er finster
hinzu, starrte jedoch dabei zu den Sternen hinauf, anstatt sie anzusehen.
    Francesca wandte ihren Blick von ihm ab. Wenn
das doch nur der Fall wäre! Sie wusste keinesfalls mit Gewissheit, wie es um
seine Gefühle bestellt war. Sie hegte keine Zweifel daran, dass er sie liebte
– aber sie wusste auch, dass er seine Frau auf eine merkwürdige, sogar
hasserfüllte Weise noch liebte. Er hatte wohl beteuert, sich von ihr scheiden
lassen zu wollen, doch dem hatte Francesca vehement widersprochen, da dies
seine politische Zukunft ruinieren würde, und die war weitaus wichtiger als ihr
eigenes, persönliches Glück. Sie seufzte schwer, während sie in die Nacht
hinausblickte. »Diese Zusammenarbeit wird unseren Vorsatz auf die Probe
stellen«, murmelte sie.
    »Das wird sie in der Tat. Ich bin sehr versucht, diesen Fall
meinen Inspektoren zu übergeben und mich vollkommen herauszuhalten.«
    Francesca entfuhr vor Bestürzung ein Keuchen, denn wenn sie auch
dies nicht mehr hatten – ihre wunderbare Arbeit als Ermittlergespann, in deren
Folge sie schon vier Verbrecher zur Strecke gebracht hatten –, dann blieb
wahrlich nur noch wenig übrig! »Bragg ...«, begann sie.
    Doch der kam ihr zuvor und hob resigniert die Hand. »Es sieht so
aus, als ob dein Bruder in die Angelegenheit verwickelt wäre, Francesca.
Aufgrund der Gefühle, die ich für dich empfinde, kann ich in Wahrheit unmöglich
Newman und anderen erlauben, diese Ermittlungen zu führen.« Er blickte sie an.
»Ich möchte nicht, dass man dir wehtut«, fügte er leise hinzu.
    Das ließ sie innehalten. Sie vermochte sich nicht zu rühren. Ein
Gefühl der Wärme durchströmte sie vom Kopf bis in die Zehenspitzen und erfüllte
ihr Inneres: Sie wusste, dass er sie immer beschützen würde – obwohl sie das
ihrer Meinung nach sehr gut allein konnte.
    Sein Blick wanderte zu ihrem Mund. Francesca
spürte, wie sie sich
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