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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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zu steigen drohten.
    Er legte die Arme um sie, zog sie eng an sich,
und sie schmiegte sich an seine Brust. In diesem Moment war sie überzeugt, dass
sich an der Bindung, die zwischen ihnen bestand, nichts ändern würde, auch wenn
seine Frau beschlossen hatte, zu ihm zurückzukehren. Doch dann war der Moment
vergangen, und plötzlich blitzte eine Erinnerung in ihrem Geist auf. Für einen
Augenblick kehrte das Gefühl zurück, das sie draußen vor dem Saloon an der
Thirty-second Street gehabt hatte, als sie in Harts Armen lag, die Wange an
seine Brust geschmiegt, seinen kraftvollen Herzschlag im Ohr.
    Sie versteifte sich, und Bragg,
der es sofort spürte, ließ sie los. Francesca wich ein paar Schritte zurück.
»Ich weiß nicht, was ich tun soll«, flüsterte sie schließlich, doch das war
eine Lüge. Denn tief in ihrem Inneren wusste sie genau, was sie zu tun hatte.
    Du bist seine
Achillesferse ... du bist diejenige, die ihn vernichten kann. Die
ganze Nacht lang hatte sie im Geiste Connies Worte wieder und wieder gehört.
    Sie sind hier das Problem, Miss Cahill –
Sie, nicht ich ... wenn Sie ihn wirklich liebten, käme es Ihnen niemals in den
Sinn, ihn in eine derart gefährliche Situation zu bringen.
    Wäre Leigh Anne doch nur in Europa!
    »Was hat sie gesagt? Was wollte sie?«,
fragte er steif und umfasste ihre Hände mit den seinen. Dann
erkundigte er sich: »Ist deine rechte Hand wieder ganz verheilt?« Er drehte
sie um und betrachtete ihre teils weiße, teils rosafarbene Handfläche.
    »Ja, Finney hat sie sich heute Morgen noch einmal angesehen. Die
Narben werden wohl mit der Zeit noch ein wenig verblassen«, fügte sie
verzweifelt hinzu. Nun schimmerten doch Tränen in ihren Augen.
    »Weine nicht. Mein Herz gehört für immer dir, Francesca«, beteuerte
Bragg und umfing ihr Gesicht mit beiden Händen.
    Seine Worte vermochten ihre Beklommenheit nicht zu vertreiben.
Sie schloss die Augen, spürte, wie seine Lippen die ihren streiften, zuerst nur
ganz flüchtig, dann wieder und wieder, bis plötzlich der Drang und das Begehren
in ihr aufflammten, in ihren Lenden, dem Delta ihres Geschlechts. Sie öffnete
den Mund und presste sich gegen ihn, und was als keuscher Kuss, als Geste des
Trostes begonnen hatte, verwandelte sich in einen wahren Sturm der Leidenschaft
und des Kummers.
    Schließlich riss er sich schwer atmend los.
    Francesca, nicht weniger atemlos, flüsterte heiser: »Sie ist deine
Frau. Sie hat jedes Recht, ich habe keines.« Die ganze Nacht lang hatte sie an
nichts anderes gedacht.
    Er hielt ihre Hände fest in seinen. »Habe ich nicht eine Wahl getroffen?
Habe ich mich nicht für dich entschieden und von ihr losgesagt – und von meiner
politischen Zukunft?«
    »Und habe ich dir nicht gesagt, dass ich es mir niemals verzeihen
könnte, wenn du nicht deiner Bestimmung folgst? Du hast eine Bestimmung,
Rick, und du bist zu Großem bestimmt«, flüsterte sie eindringlich und voller
Überzeugung. »Ebenso wie dieses Land!«
    »Du nennst mich sonst niemals Rick«, stellte er ehrlich überrascht
fest.
    Sie selbst stutzte ebenfalls – sein Vorname war ihr einfach so herausgerutscht.
Ein unbehagliches Gefühl sagte ihr, dass dies ein Anzeichen für die Veränderungen war, die es
nun vorzunehmen galt. »Wenn ich wirklich tapfer wäre, wirklich selbstlos,
würde ich einen Weg finden, meine Liebe zu dir zu begraben.«
    Er biss die Zähne zusammen. »Und wenn ich wahrhaft selbstlos wäre,
würde ich wünschen, du könntest ebendies tun. Doch ein Teil von mir weigert
sich, dich loszulassen«, gestand er zögernd. »Auch in mir gibt es einen solchen
Teil«, gab Francesca zurück. Eine Träne rann ihr über die Wange. »Ich habe die
ganze Nacht lang über uns nachgedacht. Und ich bin zu einem Entschluss gekommen.«
    Er wurde blass. »Jetzt plötzlich bete ich, dass es nicht derselbe
Entschluss ist, der mich quält.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich denke nicht. Was ich am allerwenigsten
kann, Bragg, ist, dich als Freund zu verlieren. Aber ich kann mich zurücknehmen und dich in deinem Streben nach
Gerechtigkeit und Reformen unterstützen. Und ich kann mich auch zurücknehmen
und deine Ehe unterstützen«, brachte sie mühsam heraus.
    Er starrte sie eine Weile lang fassungslos
an. »Du bist die tapferste, erstaunlichste Frau, die ich je kennen gelernt
habe«, sagte er schließlich mit heiserer Stimme. »Verstehst du nicht? Gerade
Momente wie dieser sind es, die meine Liebe zu dir nur noch
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