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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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Lächeln. Er
erschien noch bleicher und abgespannter als am Abend zuvor. »Guten Morgen. Ich
hoffe, ich störe nicht.«
    »Ganz und gar nicht«,
versicherte Bragg. »Der Chief und ich waren ohnehin gerade fertig. Ich danke
Ihnen, Farr.«
    »Gern geschehen.« Farr verließ
das Zimmer und nickte Francesca beim Hinausgehen zu.
    »Ich bin gekommen, um meine Aussage zu machen«, sagte sie. Sie
behielt ihren Mantel über dem Arm. Als sie ihn in seinem Kummer sah, konnte sie
einfach nicht anders, als zu fragen: »Gönnst du dir überhaupt etwas Schlaf,
Rick?«
    Er trat hinter seinen Schreibtisch, womit er eine Barriere
zwischen sich und Francesca brachte. »Wir haben das Hauptbuch des Bordells
sichergestellt, und daraus geht hervor, dass Murphy der Hintermann war,
derjenige, der die Fäden in der Hand hielt. Wenn unser kahlköpfiger Freund die
Wahrheit sagt – er heißt übrigens Eddie Flynn –, hat Murphy den Mord an Tom
Smith und den Anschlag auf dich in Auftrag gegeben. Murphy sitzt zurzeit im
Stadtgefängnis ein und verlangt nach einem Anwalt und seiner Freilassung.«
Bragg blickte mit einem grimmigen Gesichtsausdruck auf. »Ganz gleich, bei
welchem Richter der Fall landet, Boss Croker wird ihn kaufen, Francesca. Ich
rechne damit, dass Murphy nach der Anhörung vor der Hauptverhandlung wieder
auf freien Fuß gesetzt werden wird.«
    Es tat ihr weh, dass er jegliches persönliche
Gespräch mit ihr vermied, aber als sie das hörte, war sie schockiert. »Das ist
ja furchtbar! Können wir nicht etwas dagegen unternehmen?«
    »Das Problem ist, dass die meisten Richter in dieser Stadt
Tammany-Anhänger sind«, entgegnete Bragg.
    Nachdem er Platz genommen hatte, fuhr er fort:
»Solange Marceaux ist nach wie vor unauffindbar. Sie ist offenbar erfolgreich
untergetaucht, aber ich habe einen Haftbefehl gegen sie erlassen. Calder sagte
mir, dass sie beabsichtigte, dich zu töten«, fügte er hinzu und begegnete
endlich einmal ihrem Blick.
    Francesca zuckte innerlich zusammen. »Nun ja, sie hat ihren Leuten
die Anweisung erteilt, meine Leiche in den Fluss zu werfen.« Sie nahm Bragg
gegenüber auf dem Stuhl mit dem Rohrgeflecht Platz. »Wie willst du sie denn
aufspüren?«
    »Ich weiß nicht, ob uns das überhaupt gelingen wird. Elspeth
Browne hat für Murphy gearbeitet, und wir konnten sie zum Reden bringen. Es
scheint so, als ob Murphy bereits Ende vorigen Jahres, noch während Van Wycks
Amtszeit als Bürgermeister, damit begonnen hat, die Mädchen ausfindig zu
machen.«
    »Das ist abscheulich«, sagte Francesca entsetzt. Gott sei Dank war
ihre Mutter nicht mit dem ehemaligen Bürgermeister verwandt!
    »Als Vorsitzender des Bildungsausschusses konnte er in jede Schule
hineinspazieren, wann immer es ihm beliebte. Ich werde auch Rektor Matthews
vernehmen, aber ich glaube nicht, dass er in die Sache verstrickt ist. Ich
vermute, er hat sich eher der Gleichgültigkeit schuldig gemacht, aber eine
kriminelle Absicht stand wohl nicht dahinter.«
    »Und Bonnie Coopers Vater?«
    Bragg seufzte und lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück.
»Elspeth Browne hat bestätigt, dass er und seine Frau Bonnie an Murphy verkauft
haben. Wir sind noch auf der Suche nach einem Beleg im Hauptbuch, aber Newman
hat bereits Goldmünzen im Wert von zweihundert Dollar unter einem Dielenbrett
in ihrer Wohnung gefunden.«
    Francesca brachte keinen Ton heraus. Sie hatte damit gerechnet,
das wohl, aber nun, da sich ihr Verdacht bestätigt hatte, wurde ihr regelrecht
übel.
    Bragg verzog das Gesicht zu einem schwachen Lächeln. »Emilys
Fieber ist gesunken. Ihre Eltern sind bei ihr, und Rourke rechnet damit, dass
sie morgen nach Hause darf.«
    »Das ist ja wundervoll!«, rief Francesca. Doch sofort wurde sie
wieder ernst und beugte sich angespannt vor. »Wie geht es ihr denn sonst –
abgesehen von dem Fieber?«
    »Man hat ihr nichts angetan, da sie bereits kurz nach der Entführung
krank wurde.« Bragg starrte vor sich hin. »Aber die anderen Mädchen haben
Entsetzliches durchgemacht. Deborah und Rachael sind wieder zu Hause. Die Ärzte
haben eine psychiatrische Behandlung für sie empfohlen. Bonnie wurde in
staatliche Obhut gegeben, aber Eliza Smith hat mir gesagt, dass sie ihr helfen
und sie bis zu ihrer Volljährigkeit in Pflege nehmen möchte. Ich habe den
Bürgermeister gebeten, ein paar Hebel in Bewegung zu setzen, Francesca, daher
gehe ich davon aus, dass Bonnie schon bald in ihrem neuen Heim sein wird.«
    In diesem Augenblick konnte sie nicht
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