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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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Detektivspielen fertig bist oder während du
schläfst?«
    »Hör auf«,
zischte Francesca.
    Connie lachte.
»Also, ich finde es toll, Fran. Da bin ich ja einmal gespannt, was du dir
ausgesucht ...« Sie verstummte mitten im Satz, als ihr Blick auf das oberste
Stoffmuster fiel. Es war der glutrote Brokat, den Francesca sich für das
Abendkleid ausgesucht hatte. »Du hast dir doch nicht etwa diesen Stoff da
bestellt?«
    Francesca
verschränkte die Arme vor der Brust. »Mrs Kennedy hat mir versichert, dass er
an mir fantastisch aussehen wird.«
    »Jetzt verstehe ich langsam,
worum es hier geht«, erwiderte Connie verschmitzt. »Bragg ist der Grund.«
    »Ist er nicht«, erwiderte
Francesca hitzig und warf ihrer Schwester einen bösen Blick zu. »Mrs Kennedy
ist übrigens Joels Mutter, Con.«
    »Ich muss
jetzt gehen«, sagte Maggie und blickte von einer Schwester zur anderen. »Ich
hab meinem Aufseher heute Morgen eine Nachricht geschickt, dass ich krank bin,
aber ich hab versprochen, dass ich mittags zur Arbeit komme. Und ich würde
vorher gern noch diese Stoffe bestellen«, fuhr sie an Francesca gewandt fort.
Diese wusste, dass Maggie tagsüber in der Fabrik von Moe Levy arbeitete und
nachts zu Hause Kleider für Privatkundinnen nähte. Ihr Fleiß erstaunte
Francesca immer wieder aufs Neue. Eigentlich benötigte sie gar keine neuen
Kleider, aber sie war entschlossen, der Kennedy-Familie auf diese Art unter die
Arme zu greifen.
    »Vielen
Dank für die Anprobe. Und besonders dafür, dass Sie es so kurzfristig
ermöglicht haben«, sagte Francesca, während sie Maggie zur Zimmertür
begleitete.
    »Nein, ich
danke Ihnen, Miss Cahill«, erwiderte Maggie herzlich mit einem kleinen
Lächeln, das die winzigen Fältchen um ihre Augen auslöschte.
    Francesca
legte ihr die Hand auf den Ellbogen. »Bitte nennen Sie mich doch Francesca. Es
würde mich wirklich freuen.« Maggie zögerte. »Ich will es versuchen, Miss
Cahill«, antwortete sie und errötete.
    »Schon
gut«, sagte Francesca und blickte ihr nach, als sie ging.
    Connie starrte ihre Schwester
an. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden.
    »Fang gar
nicht erst an!«, sagte Francesca warnend.
    »Na schön, ich werde mir meine
Kommentare verkneifen, aber ich will nicht hoffen, dass du dich in Zukunft für
einen verheirateten Mann herausputzen wirst!« Sie musterte ihre
Schwester mit festem Blick. »Ich weiß, was du für einen Dickkopf hast,
Francesca. Bitte, bitte sag mir, dass es hierbei nicht um Bragg geht.«
    »Es geht
wirklich nicht um Bragg«, erwiderte Francesca, was ja im Grunde nur eine kleine
Notlüge war. »Wir sind bloß Freunde, und das wird sich niemals ändern«, fügte
sie mit Nachdruck hinzu, denn schließlich entsprach es der Wahrheit. Trotzdem
tat es ihr weh, die Worte auszusprechen. Doch in den vergangenen Tagen hatte
sie bereits gelernt zu akzeptieren, was sich nun einmal nicht ändern ließ.
    Oder machte
sie sich da vielleicht nur etwas vor?
    Aber Bragg
würde sich niemals von seiner Frau scheiden lassen, dafür war er ein viel zu
ehrenwerter Mann. Außerdem ließen es seine politischen Ambitionen ohnehin nicht
zu.
    Francesca
wünschte ihm, dass seine politische Karriere von Erfolg gekrönt sein würde.
    »Nun, wenn
du dich nicht für ihn in Schale wirfst, dann muss es sich wohl um einen Akt der
Wohltätigkeit handeln, dass du diese Frau bestellt hast«, sagte Connie und
betrachtete ihre Schwestern aufmerksam.
    Francesca seufzte. »Also gut,
ich gebe auf. Du hast Recht. Weißt, du, sie arbeitet so schwer, um ihre vier
Kinder durchzubringen ...«
    »Schon gut,
schon gut. Du musst nichts mehr sagen. Ich dachte mir so etwas bereits.« Connie
trat auf Francesca zu und umarmte sie zu deren Überraschung fest. »Du bist der
gütigste Mensch, den ich kenne.«
    »Con...« Francesca ergriff die
Hand ihrer Schwester. »Ist bei dir alles in Ordnung? Wie ...« Sie zögerte einen
Moment lang. »Wie geht es Neil?«
    Connie tat
einen tiefen Atemzug und blickte zur Seite. »Es geht ihm gut.« Sie schaute auf
und schenkte Francesca ein strahlendes Lächeln. »Wir sollten vergessen, was
letzte Woche geschehen ist. Lass die Vergangenheit ruhen. Was jetzt zählt,
sind die Gegenwart und die Zukunft.« Ihr Lächeln schien auf ihrem Gesicht
festgefroren zu sein.
    Francesca
starrte ihre Schwester ungläubig an. Das konnte doch unmöglich ihr Ernst sein –
die Geschehnisse der zurückliegenden Woche ließen sich doch nicht einfach so
aus dem Gedächtnis tilgen! Hatte
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