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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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Hart ruhig. »Es war nicht meine Absicht, Ihnen
weitere Schmerzen zuzufügen.«
    Sie
versuchte ihn anzulächeln, doch es misslang.
    »Aber ich werde weiter darauf
bestehen, dass Sie mit dem Detektivspielen aufhören, Francesca«, fügte er
warnend hinzu. »Als Ihr Freund darf ich nicht schweigen.«
    Sie war zu müde, um mit ihm zu
streiten. Resignation machte sich in ihr breit. »Tun Sie, was Sie wollen,
Hart.«
    Er legte die Hand unter ihr
Kinn. »Ich kann ein sehr mächtiger Verbündeter sein, Francesca«, sagte er.
    Sprachlos
blickte sie in seine rauchfarbenen Augen.
    Ein
kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich erhob. Er blieb vor ihr
stehen und starrte auf sie hinunter, und sie vermochte nichts anderes zu tun,
als seinen Blick zu erwidern.
    In diesem Moment betrat Julia
das Zimmer, und Francesca fragte sich sogleich, ob ihre Mutter wohl draußen vor
der Tür gelauscht hatte – sie war sich fast sicher, dass es sich so verhielt.
»Mr Hart, darf ich Ihnen vielleicht eine kleine Erfrischung anbieten? Eine
Tasse Kaffee? Oder einen Weinbrand?« Julia strahlte ihn an.
    Er lächelte höflich. »Vielen
Dank, Mrs Cahill, aber ich muss jetzt leider gehen.«
    Julia ließ
ihren Blick von Francesca zu dem halb leeren Whiskeyglas schweifen, das auf
dem Couchtisch in der Nähe ihrer Knie stand. Sie schenkte Hart ein weiteres
Lächeln. »Meine Tochter ist viel intelligenter und dickköpfiger, als ihr gut
tut«, bemerkte sie, und Francesca war klar, dass sie tatsächlich den größten
Teil ihrer Unterhaltung mit angehört haben musste.
    Trotzig griff sie nach dem Glas
mit dem Whiskey und trank davon.
    »Ich stimme vollkommen mit
Ihnen überein«, erklärte Hart mit ernster Miene, aber es lag ein amüsierter
Unterton in seiner Stimme.
    Francesca setzte das Glas vernehmlich
auf dem Tisch ab, so dass ihre Mutter und Hart zu ihr herüberschauten. Dann
wandte sich Julia wieder Hart zu. »Sie benötigt eine starke Hand.«
    »Ich bin doch kein Pferd«,
murrte Francesca, aber falls ihre Mutter und Hart es gehört hatten, so ließen
sie es sich nicht anmerken.
    »Ja, das
denke ich auch«, erklärte Hart gelassen.
    Sie warf
ihm einen bösen Blick zu.
    Er verbeugte sich. »Auf
Wiedersehen, Francesca. Wir sehen uns dann morgen.«
    Sie
verspürte das kindliche Verlangen, trotzig zu schweigen. »Auf Wiedersehen,
Calder«, sagte sie stattdessen und seufzte.
    Das schien ihn zu freuen, denn
für einen kurzen Moment leuchteten seine Augen auf.
    »Ich
begleite Sie hinaus«, erklärte Julia.
    Im Gehen fragte sie ihn: »Mr
Hart, hätten Sie Lust, am Sonntagabend zum Essen zu kommen? Es ist nur eine
schlichte Angelegenheit, bei der die Familie anwesend sein wird – Evan und Miss
Channing, Lord und Lady Montrose, Francesca und mein Mann und ich.«
    Francesca
setzte sich kerzengerade auf.
    Hart blieb stehen. »Es wäre mir
eine Ehre und eine Freude, Mrs Cahill«, erwiderte er.
    »Dann werden Sie also kommen«,
stellte Julia zufrieden fest. »Ja, das werde ich; ich möchte diese Einladung um
nichts in der Welt versäumen.« Ohne noch einmal zu Francesca zurückzublicken,
verließ er mit Julia das Zimmer.
    Francesca starrte den beiden
nach und bemerkte, dass ihr der Mund offen stand. Sie schloss ihn rasch wieder.
Panik überkam sie.
    Sie wusste ja bereits, was ihre
Mutter im Schilde führte, aber mittlerweile war ihr gar nicht mehr wohl bei der
Sache.
    Es gefiel ihr nicht, dass Hart
Partei für Julia ergriff, und auch wenn Francesca sich einredete, dass das
alles zu nichts führen würde, sagte ihr ihr Gefühl doch etwas ganz anderes.

DONNERSTAG, 13. FEBRUAR
1902 – MITTAG
    Francesca war
wie gewöhnlich zum Frühstück nach unten gegangen, aber da sie immer noch unter
den Folgen der Verbrennung litt, hatte sie sich anschließend im Musikzimmer
hingelegt und war prompt eingeschlafen. Jetzt befand sie sich mitten in einem
bizarren Traum, in dem Menschen flüsternd und mit nachdenklichen Mienen um sie
herumstanden. Hart war da und machte eine unbeschreiblich düstere Miene, ihre
Eltern, die sich gegen sie verschworen hatten, waren ebenfalls dabei, genau wie
Bragg, der entschlossen zu sein schien, sie vor einer Bedrohung zu retten, die
sie nicht zu begreifen vermochte. Aber in dem Traum kamen auch Kinder vor, die
leise flüsterten.
    »Dot!
Nein!«
    Ein
spitzer Finger piekste Francesca in die Wange.
    »Du darfst sie nicht
aufwecken«, sagte Bragg in ihrem Traum. »Sie ist krank und muss sich ausruhen.«
    »Fraka!
Fraka! Fraka!«, kreischte
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