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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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leichte
Verbrennungen davongetragen. In ungefähr einer Woche werde ich den Verband
schon wieder los sein, und in ein paar Wochen kann ich die Hand wieder uneingeschränkt
benutzen«, erwiderte sie und starrte ihn wie gebannt an. Er hielt ihrem Blick
stand, und ihr Unbehagen nahm zu – oder war es möglicherweise ihr Herz, das
immer schneller schlug? Er war so dicht vor ihr stehen geblieben, dass sich
ihre Knie beinahe berührten. »Wer hat Ihnen davon erzählt? Bragg?«
    Endlich wich der verschlossene
Ausdruck von seinem Gesicht, und Verdruss spiegelte sich in seinen Zügen wider.
»Erwähnen Sie bloß nicht meinen Bruder«, sagte er warnend. Er ging zur Tür und
schloss sie, was eigentlich völlig ungehörig war, aber seltsamerweise hatte
Francesca nicht das Gefühl, Einwände dagegen erheben zu müssen. Obwohl es im
Zimmer sehr warm war, die Fenster geschlossen waren und ein großes Feuer im
Kamin knisterte, fröstelte sie.
    Hart wandte sich zu ihr um und
musterte sie forschend. »Sarah hat es mir erzählt. Wir haben uns vor einer
Stunde getroffen. Sie hat die ganze Zeit über Sie geredet.«
    »Verstehe«, erwiderte
Francesca. Eigentlich hatte sie vorgehabt, niemandem von den Vorfällen des
vergangenen Abends zu erzählen, aber da Sarah eine so enge Freundin war und
dazu die Verlobte ihres Bruders, hatte sie es nicht übers Herz gebracht, sie
anzulügen, als sie sich nach dem Grund für den Verband an ihrer Hand
erkundigte.
    »Ich mache
mir große Sorgen um Sie.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen,
Hart«, antwortete Francesca lächelnd. »Darf ich annehmen, dass Sie nicht mehr
länger wütend auf mich sind?« Es freute sie sehr, dass sie wieder Freunde
waren. Wie viel es ihr bedeutete, versetzte ihr allerdings einen ziemlichen
Schock.
    »Und ob ich wütend auf Sie
bin!«, platzte er heraus. »Und nett bin ich schon mal gar nicht! Großer Gott!
Sie müssen furchtbare Schmerzen haben. Wie konnten Sie das nur tun?«
    Francesca sah ihn mit großen
Augen an. Einerseits gefiel es ihr ganz und gar nicht, wenn man sie anschrie
oder herumkommandierte. Aber andererseits ... Bedeutete sie ihm wirklich so
viel? »Calder, Maggies Leben war in Gefahr. Es ist mir nichts anderes
eingefallen, um sie zu retten.«
    »Ich
möchte jetzt aus Ihrem Munde hören, was geschehen ist«, sagte er mit düsterer
Miene. »Von Anfang bis Ende. Und lassen Sie nichts aus.« Er trat auf sie zu,
ergriff ihren Arm und hakte ihn sich derart fest unter, dass sie an seine Seite
gepresst wurde und sich instinktiv verkrampfte. Was hatte er nur vor? Sie warf
einen verstohlenen Blick auf sein Profil.
    Er führte sie zu einem kleinen
Plüschsofa. »Aber erst einmal möchte ich wissen, ob Ihnen der Doktor kein
Laudanum gegen die Schmerzen gegeben hat.« Wieder warf er ihr einen
durchdringenden Blick zu.
    »Doch,
schon. Aber Laudanum macht mich immer furchtbar schläfrig, und dann kann ich
nicht mehr klar denken«, erwiderte sie. Zu ihrer Überraschung bemerkte sie,
dass Hart seinen Arm um sie legte, als wolle er sie stützen. Wieder einmal
stellte sie fest, dass er ein überaus muskulöser Mann war. Sie vermutete, dass
er fünf Zentimeter größer war als sein Bruder und an die zehn Kilogramm mehr
wog.
    »Setzen Sie
sich«, sagte er.
    Sie folgte
seiner Aufforderung nur allzu gern, war sogar erleichtert darüber, denn
nachdem sie – mit seiner Hilfe – Platz genommen hatte, ließ er sie endlich los.
Sie sah zu, wie er zum Barwagen hinüberschritt und ein Glas mit Whiskey füllte.
Und während sie ihn so beobachtete, kam ihr der Gedanke, dass er etwas
Animalisches an sich hatte. Die Art, wie er sich bewegte, sprach,
gestikulierte. Alles an ihm hatte etwas Aggressives, ja sogar Unzivilisiertes.
    Doch dann ermahnte sie sich
selbst, dass das keine gerechte Einschätzung war. Harts Art sich zu kleiden,
seine Villa, seine Kutschen, seine Dienstboten, seine Kunstsammlung – all das
war in der Tat sehr zivilisiert.
    Doch andererseits waren einige
der Gemälde, die er besaß, äußerst freizügig, ja sogar erotisch.
    Hart kehrte zurück und reichte
ihr das Glas. »Trinken Sie das. Und hören Sie auf mich anzustarren.«
    Sie spürte, wie sie rot wurde.
»Ich habe Sie immer für einen interessanten Mann gehalten.«
    Bei diesen
Worten sah er sie entsetzt an, doch dann trat ein weicherer
Ausdruck in seine Augen. »Ich habe mir schon viele Bezeichnungen gefallen
lassen müssen, aber 'interessant' ist bisher noch nicht darunter gewesen.«
    »Ich
wollte nicht unhöflich
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