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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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sein.«
    »Ich weiß,
Francesca. Ich kenne Sie besser als Sie denken. Trinken Sie.« Er wies mit dem
Kopf auf das Glas in ihrer Hand.
    »Calder,
das ist Whiskey«, sagte sie.
    Er lächelte. »Früher oder
später werden Sie ein gutes Glas Whiskey zu schätzen wissen. Vertrauen Sie
mir.«
    Sie sah ihn
fassungslos an. Für gewöhnlich tranken die Frauen ihrer Kreise nichts anderes
als Wein, Champagner, Bowle oder Sherry. Julia würde in Ohnmacht fallen, wenn
sie es erführe.
    Der Gedanke
gefiel Francesca, und sie nahm einen Schluck von dem Whiskey und wäre beinahe
daran erstickt. Hart grinste und strich ihr mit der Hand über den Rücken. Dann
ließ er seine Hand dort liegen, und sie brannte auf die gleiche Weise auf ihrem
Rücken, wie der Whiskey tief in ihrem Inneren brannte. Sie blickte ihn an und
nahm einen weiteren Schluck. »Sie werden noch eine Trinkerin aus mir machen«,
sagte sie lächelnd.
    Er
beobachtete sie, antwortete aber nicht.
    »Gar nicht übel«, sagte sie
schließlich mit leicht rauer Stimme. »Wohl wahr«, erwiderte er. »Sie sind der
Typ Frau, Francesca, der sich hin und wieder eine Havanna gönnen sollte«, fuhr
er leise fort.
    Sie nahm
einen dritten Schluck von ihrem Whiskey und hatte gar nicht mehr das Gefühl,
daran ersticken zu müssen. Im Gegenteil, mittlerweile genoss sie den Geschmack,
zumal Hart gleichzeitig seine Hand von ihrem Rücken nahm. »Sie wollen
doch wohl nicht etwa vorschlagen, dass ich rauche?«, fragte sie.
    Ein Lächeln umspielte seine
Lippen, während er sie unverwandt anblickte. »Nein.«
    »Aber Sie haben es doch gerade
gesagt«, sagte sie mit großen Augen.
    »Ich hege
nicht den geringsten Zweifel, dass Sie mit der Zeit eine gute Zigarre zu
schätzen wissen werden«, erklärte er.
    Francesca
war sprachlos. Sie kannte einige Frauen, die Zigaretten rauchten. Aber eine
Zigarre? Wie ein Mann? »Finden Sie mich unweiblich, Calder?«, fragte sie
betroffen.
    Er sah sie an. »Wohl kaum.« Und
plötzlich veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen.
    Francesca
erstarrte. Sie erkannte das Leuchten in seinem Blick – genau so hatte er sie am
Abend zuvor angesehen, aber da war sie ja auch eine Verführerin in einem
gewagten Kleid gewesen, doch heute war sie krank und litt unter Schmerzen.
Heute gab es schlichtweg keinen Grund für ihn, sie auf diese Art und Weise
anzusehen.
    Als Hart sich abrupt erhob,
überkam Francesca eine große Erleichterung. »Erzählen Sie mir, was geschehen
ist und lassen Sie ja nichts aus«, forderte er sie erneut auf.
    Es dauerte
einen Augenblick, bevor sie sprach, da sein Benehmen sie irritierte und sie
sich von dem Whiskey bereits ein wenig benommen fühlte. Was war denn nur los?
Und warum machte es ihr derart zu schaffen? Es hatte doch schon andere Männer
gegeben, die an ihr interessiert gewesen waren, und jedes Mal war es ihr
völlig gleichgültig gewesen und sie hatte keinen einzigen Gedanken daran verschwendet.
    Außerdem war Hart ihr Freund.
Er hatte ihr sogar ganz offen gesagt, dass er ihr gegenüber keinerlei
romantische Absichten hegte. Sie rief sich in Erinnerung, dass er verheiratete
und geschiedene Frauen und Prostituierte wie Daisy und Rose bevorzugte, doch
auch dieser Gedanke brachte keine Erleichterung. Sie vermochte sich in seiner
Gegenwart einfach nicht zu entspannen.
    »Nun? Was
ist denn jetzt genau passiert?«, fragte er noch einmal.
    Er stand mit in die Hüften
gestemmten Fäusten ein Stück von ihr entfernt, so dass er auf sie herabsah, da
sie immer noch auf dem Sofa saß.
    »Jetzt
drängen Sie mich doch nicht so, Hart«, sagte Francesca leichthin. Offenbar
zeigte der Whiskey Wirkung, denn obgleich ihre Hand immer noch pochte,
bereitete es ihr keine Mühe mehr, den Schmerz zu ignorieren. »Gestern Abend verließ
ich mit Bragg den Ball, um das Haus der Stuarts zu durchsuchen. Er hat Lincoln
festgenommen. Wir dachten, der Fall sei gelöst. Ich ging nach Hause und musste
mit ansehen, wie Maggie Kennedy angegriffen wurde. Lydia Stuart – die in
Wahrheit Lizzie O'Brien heißt und bereits ihre beiden anderen Freundinnen
getötet hat – hielt ihr ein Messer an die Kehle, und ich konnte einfach kein
Risiko eingehen. Sie zwang mich, meine Pistole fallen zu lassen. Als mir klar
wurde, dass Lizzie Maggie umbringen wollte, sah ich keine andere Möglichkeit,
als ein Scheit aus dem Feuer zu ziehen, um zu versuchen, ihr Kleid anzuzünden.«
    Hart
starrte sie an. Er hatte die Lippen aufeinander gepresst, und es dauerte einen
Augenblick, bevor er
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