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Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)

Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)

Titel: Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
Autoren: Lora Leigh
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verbergen können. Es würde jede Zelle ihres Körpers durchdringen und sie so hilflos machen, dass sie nach Erlösung schreien würde. Sie wusste das, weil es ein Kreislauf war. Jedes Jahr. Jedes lange, verschwendete Jahr, das sie von ihm getrennt gewesen war, hatte sie gelitten. Sie hatte so sehr gelitten, bis der Tod ihr wie die einzig akzeptable Alternative erschienen war. Sie hatte ihn verfluchte und gehasst und mit einer letzten verzweifelten Handlung dafür gesorgt, dass kein Kind jemals mehr in ihrem Körper heranwachsen würde. Sie hatte Doc überredet, sie zu sterilisieren, und damit jede Chance zerstört, jemals das Kind und den Mann zu bekommen, die ihr genommen worden waren. Sie hatte das Undenkbare getan. Und jetzt würde sie noch mehr leiden. Wie immer. Allein.

Lisa Marie Rice
    Midnight Angel
    Dunkle Bedrohung
    Portland, Oregon
    Samstag, 15. Januar
    Psychiatrische Klinik und Justizvollzugsanstalt Spring Harbor
    Irgendwo im Gebäude spielten sie dieses Lied, ihr Lied. Ausgerechnet. Corey Sanderson konnte es nicht ausstehen.
    In dem Sommer, als wir uns liebten …
    Es war so abgedroschen, so altmodisch, keine Backbeats, nur Melodie. Dann diese trällernde Stimme, wie aus dem neunzehnten Jahrhundert.
    Totaler Scheiß.
    Kein Wunder, dass die sich nicht verkaufte. Warum hatte sie damals nicht auf ihn gehört? Er hätte sie ganz groß rausbringen können. Alles war arrangiert gewesen – zuerst ein Auftritt in der Today Show , dann die Story in Vanity Fair mit künstlerischen Nacktfotos, und zwar von keinem Geringeren als Richard North, dem Starfotografen. Das war ein echter Coup gewesen. Er hatte Wochen gebraucht, um das einzufädeln. Und als er ihr das eröffnete, lehnte sie glatt ab, die kleine Fotze. Erteilte ihm eine Abfuhr. Niemand sagte Nein zu Corey Sanderson, niemand.
    Völlig ruhig hatte sie seinen Plan zurückgewiesen und dann das Konzert in San Diego abgesagt. Dabei hatte er dafür eigens diese Hip-Hop-Band engagiert. Er hatte eine Menge in das Miststück investiert, viele Leute um einen Gefallen gebeten, was auch nicht einfach gewesen war, weil es, na ja, eine Weile her gewesen war, seit er zur Spitze seiner Branche gehört hatte. Dabei war gar nichts Ernstes vorgefallen, nur ein paar kleine Misserfolge. Aber die Musikbranche entwickelte sich schnell und verzieh nichts. Die Leute sprachen damals schon in der Vergangenheit von ihm. Unerträglich. Corey Sanderson war der Beste. Immer gewesen. Und kein Irenflittchen würde daran etwas ändern.
    Er hatte sie als Comeback-Vehikel benutzen wollen, und anstatt ihm dankbar zu sein, hatte sie Nein gesagt. Es verblüffte ihn immer wieder aufs Neue. Er sah sie noch vor sich, an dem Abend in seinem Penthouse. Die schwindelerregende Hypothek, die darauf lag, hätte von ihrer katastrophalen Tournee abgelöst werden sollen. Als sie ihn um einen Termin bat, war er sicher, dass sie sich entschuldigen und einlenken wollte. Ihm versprechen wollte, dass es nicht wieder vorkäme. Ihm zur Wiedergutmachung einen blasen würde. Er hätte das alles akzeptiert. Sie war ein hübsches Ding, und er hatte schon ein Jahr lang versucht, sie ins Bett zu kriegen. Darum war er voll darauf eingestellt gewesen, ihr zu verzeihen und sie zu bumsen. Stattdessen war sie mit ihrem Vater – ihrem Vater! – bei ihm aufgekreuzt, um den Vertrag zu lösen.
    War es da ein Wunder, dass er die Beherrschung verloren hatte?
    Sie hatte bekommen, was sie verdiente, das Flittchen: einen gebrochenen Kiefer, und blind war sie jetzt auch. Aber das war die Strafe, zumal er kürzlich das Penthouse hatte verkaufen müssen, um seinen Anwalt zu bezahlen.
    Das Penthouse, die Wohnung in Aspen und den Mercedes. Aber es hatte sich gelohnt. Edwin Gossett hatte ihm das Gefängnis erspart. Zwei volle Wochen war Sanderson im Knast gewesen, bevor Gossett den Richter und die Geschworenen überzeugen konnte, dass sein Mandant in die Psychiatrie gehörte. Sanderson schauderte. Nie wieder würde er in den Knast gehen. Schon bei dem Gedanken grauste es ihm.
    Nein, die nächsten paar Jahre würde er es hier aushalten. Er war Dr. Childers’ Lieblingspatient und durfte seine Musik hören, bekam seine Bücher und sein spezielles Essen. Serena war die Leiterin der Psychiatrie und halb in ihn verliebt. Hier würde er bleiben – sofern das irische Miststück nicht das Gedächtnis wiedererlangte. Dann wäre er in den Arsch gekniffen.
    In dem Sommer …
    Er bekam Kopfschmerzen, wenn er nur diese Stimme hörte. Allegra Ennis,
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