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Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)

Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)

Titel: Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
Autoren: Lora Leigh
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beiseite, als der Gefängniswärter, der weit über fünfzig war und sie wissend angrinste, die Zellentür aufschloss.
    Roni wehrte sich nicht gegen den Schauder, der ihr bei seinen Worten durch den Körper rann. Er konnte ihr jederzeit den Hintern versohlen, wenn er wollte. So lange er sie überhaupt berührte. Vielleicht würde er sie später küssen, um es wiedergutzumachen? Bei diesem Gedanken musste sie ein Lächeln genauso unterdrücken wie ihre erregte Reaktion darauf.
    »Schlag mich, Daddy«, sagte sie leise, während sie sich von der Pritsche erhob und auf die geöffnete Tür zuging.
    Er schnaubte angewidert.»Dein Vater hat dir offenbar zu viel durchgehen lassen, wenn er mal da war, sonst würdest du mich nicht so provozieren.«
    Roni lief an ihm vorbei zu der Stelle neben dem Schreibtisch des alten Mort, wo der Sheriff am Abend zuvor ihren Rucksack hingeworfen hatte. Sie drehte Taber den Rücken zu, bückte sich, um ihn aufzuheben, und spürte seinen Blick wie ein Streicheln auf ihrem Po.
    Als sie sich erhob, steckte sie den Arm durch den Gurt und drehte sich mit einem fröhlichen Lächeln wieder zu ihm um. »Ich wäre dann fertig. Denkst du, Sherra lässt mich eine Weile bei sich übernachten? In unserem Haus ist es diesen Sommer so langweilig.«
    Um ehrlich zu sein, bekam sie allmählich schreckliche Angst dort. Sie wusste nicht, wer ihr in letzter Zeit diese kleinen Streiche spielte, aber sie würde es herausfinden. Sie hatte zwar schon ein- oder zweimal falschgelegen mit ihrer Vermutung, wer die Schuldigen waren, so wie letzte Nacht, aber irgendwann würde sie denjenigen auf die Schliche kommen.
    Der harte Blick, den er ihr zuwarf, bestätigte ihr, dass ihm selbst diese kleine Lüge nicht entgangen war. Er wusste verdammt gut, dass sie ihn nicht bitten würde, bei seiner Schwester wohnen zu dürfen, wenn sie nicht vor Angst halb wahnsinnig wäre. Sie überlegte einen Moment, ihn zu fragen, ob sie bei ihm bleiben konnte. Doch angesichts ihrer Schwäche für ihnhatte sie Angst, dass sie ihn anflehen würde, sie anzufassen. Die ruhige Einsamkeit und die Intimität seines Hauses würden die Beherrschung, um die sie so kämpfte, nur endgültig ins Wanken bringen. Sie wollte nicht um seine Berührungen betteln. Sie wollte nicht riskieren, dass er ihr mit seiner Ablehnung das Herz brach.
    Ihre Reaktionen auf ihn liefen langsam aus dem Ruder, wie sie sich eingestehen musste. Sie schob es auf ihre fehlende Sozialkompetenz und auf ihre Angst davor, sich auf Männer einzulassen. Sie wusste nie, ob ein Kerl wirklich mit ihr ausgehen wollte oder ob er nur nach einer Möglichkeit suchte, es ihrem Vater heimzuzahlen. Leider bezahlte sie oft so oder so für die unzähligen kleinen und großen Verbrechen, die ihr Vater Reginald begangen hatte.
    »Sherra ist diese Woche nicht in der Stadt.« Taber hielt sie grob am Arm fest, als sie an ihm vorbeigehen wollte. »Wie lange ist es her, seit du etwas gegessen hast?«
    Ihr war klar, dass sie während der vergangenen Monate abgenommen hatte. Die Angst und die Sorge nahmen ihr sogar an guten Tagen den Appetit.
    »Gestern, wieso?« Sie versuchte erneut zu lügen, doch als er seinen Griff um ihren Arm verstärkte, wusste sie, dass es ihr nicht gelungen war. »Komm schon, Taber. Du hast mich aus dem Gefängnis geholt, was sehr nett von dir war. Jetzt werde ich nach Hause gehen und ein paar Tage lang Däumchen drehen, bis du nicht mehr wütend auf mich bist. Habe ich noch einen Job?« Sie blickte ihn an, als ihr dieser Gedanke kam. Sie brauchte den Job.
    »Du solltest lieber deine Ausbildung fortsetzen, anstatt in einer schmierigen Werkstatt zu arbeiten«, fuhr er sie an, während er sie nach draußen zu seinem Pick-up führte. »Wann kommt dein Vater zurück?«
    »Woher soll ich das wissen?«, seufzte sie und verdrängte ihr Bedauern bei dem Gedanken ans College. Es war nicht so, dass sie nicht gerne weiter studiert hätte, verdammt. Aber sie musste auch von irgendetwas leben, und das war eben nicht miteinander zu vereinbaren. »Er ist letzte Woche gegangen. Hat eine Nachricht hinterlassen, dass er sich melden würde. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
    Im Grunde war es ihr völlig egal, ob sie Reginald bald wiedersah. Selbst wenn er zu Hause war, war sie allein. Es sei denn, er brauchte Geld und sie hatte keins, das sie ihm geben konnte. Dann wurde die Sache wirklich interessant.
    Taber riss die Tür zu seinem Pick-up auf, ohne ihren Arm loszulassen. Sie blickte ihn an
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