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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen
Autoren: Melanie Milburne
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zufrieden?“
    Nachdem sie ihm einen bitterbösen Blick zugeworfen hatte, stürmte sie an ihm vorbei und die Treppe hinauf. Sein schallendes Lachen klang ihr dabei in den Ohren.
    Während des restlichen Abends schloss Bryony sich im Gästezimmer ein und versuchte dabei ihre Enttäuschung darüber zu verdrängen, dass Kane nicht einmal kam und nach ihr rief. Gegen Mitternacht warf sie sich schließlich aufs Bett, in dem festen Glauben, vor Wut kein Auge zutun zu können. Doch kaum lag sie auf dem weichen Kissen, wurde sie von Müdigkeit übermannt und zog die Decke enger um sich …
    Als Bryony am nächsten Morgen nach unten kam, fand sie auf dem Frühstückstresen einen Zettel, auf dem Kane ihr mitteilte, dass er schon früh aufgebrochen wäre. Natürlich war sie enttäuscht, worüber sie sich wiederum ärgerte. Sie warf den Zettel weg, bevor sie nach oben ging, um sich fertig zu machen.
    Als Bryony in der Ballettschule eintraf, war Pauline gerade mit Büroarbeit beschäftigt. Dabei trug sie eine Brille.
    „Oh, hallo“, begrüßte sie Bryony lässig. „Und, wie war’s?“
    Bryony rang sich ein Lächeln ab. „Gut.“
    Gespielt spöttisch krauste ihre Freundin die Stirn. „Nur?“
    Da Bryony spürte, wie sie errötete, wandte sie sich schnell ab, um einige Unterlagen durchzusehen. „Es war toll.“
    „Schon besser. Das hätte mir sonst zu denken gegeben. Aber ich dachte, ihr kommt erst nächste Woche zurück.“
    „Kane musste heute Morgen nach Melbourne fliegen“, informierte Bryony sie.
    „Du hättest ihn begleiten sollen.“
    „Ich hätte es einfach nicht fair gefunden, dich so lange alleinzu lassen.“
    „Ich bin doch ein großes Mädchen – leider.“ Ihre Freundin lächelte zerknirscht und tätschelte sich die Schenkel. „Jedenfalls hätte ich Gemma bitten können, einige deiner Kurse zu übernehmen. Du weißt ja, wie scharf sie darauf ist.“
    Sofort bedauerte Bryony, nicht auch auf die Idee gekommen zu sein. Gemma war eine ihrer älteren Schülerinnen, die bereits häufig den Wunsch geäußert hatte, die jüngeren unterrichten zu können.
    „Ich rufe sie mal an“, sagte sie deshalb.
    Pauline betrachtete sie forschend. „Ist alles in Ordnung?“
    Erneut lächelte Bryony. „Natürlich.
    Gedankenverloren begann ihre Freundin, sich mit ihrem Stift auf die andere Hand zu klopfen. „Du vermisst ihn, stimmt’s?“
    Bryony wollte es gerade leugnen, als ihr einfiel, dass Pauline genauso wenig wie alle anderen die Wahrheit über ihre Ehe kannte. „Ja …“ Sie seufzte, denn ihr wurde bewusst, dass es tatsächlich der Fall war.
    „Du Ärmste!“, tröstete ihre Freundin sie. Dann lächelte sie schalkhaft und fügte hinzu: „Aber du kannst dich ja auf eure zweiten Flitterwochen freuen, wenn er wieder da ist. Wahrscheinlich wirst du danach völlig k.o. sein.“
    Schnell wandte Bryony sich wieder ab, denn ihr brannten die Wangen. Selbst jetzt spürte sie noch die Nachwirkungen ihrer letzten leidenschaftlichen Begegnung mit Kane.
    „Deine Mutter hat übrigens gerade angerufen.“ Pauline nahm ein Memo vom Schreibtisch und reichte es ihr. „Sie hat eine Nummer hinterlassen, unter der du sie erreichen kannst.“
    Stirnrunzelnd betrachtete Bryony die Notiz. „Komisch, dass sie mich nicht übers Handy angerufen hat.“
    „Ist es eingeschaltet?“, erkundigte sich ihre Freundin.
    Bryony suchte ihr Mobiltelefon in ihrer Handtasche und schnitt ein Gesicht, als sie das leere Display sah. „Anscheinend hat der Akku sich verabschiedet, als ich …“
    „Erspar mir die Einzelheiten!“ Mit einer theatralischen Geste hielt Pauline sich die Ohren zu. „Ich bin so unschuldig.“
    Nun musste Bryony doch lachen. Paulines Scherze waren genau das, was sie in dieser Situation brauchte.
    „Ich rufe Mum schnell an. Darf ich an den Schreibtisch?“
    Daraufhin stand Pauline auf und schob ihr den Stuhl zu. „Mach nur. Ich gehe mich jetzt aufwärmen. Die Kleinen müssen jeden Moment kommen.“
    Sobald Pauline außer Hörweite war, wählte Bryony die Nummer auf dem Zettel. Sie presste den Hörer ans Ohr, während es klingelte, und hielt dabei unwillkürlich den Atem an.
    Nach dem dritten Läuten nahm ihre Mutter ab. Sie klang sehr aufgewühlt. „Bryony? Gott sei Dank meldest du dich!“
    „Mum?“ Bryony verstärkte ihren Griff um den Hörer. „Was ist los?“
    Ihre Mutter schluchzte leise. „Dein Vater … Er hatte einen Schlaganfall …“
    Schockiert versuchte Bryony, diese Information zu verarbeiten. „Wann?
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