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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten
Autoren: Kresley Cole
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akzeptiert, und als du mich sitzen gelassen hast, dachten sie, du hättest dafür einen guten Grund gehabt.«
    Sie hatte sich in Abaddon sowieso schon wie eine Hochstaplerin gefühlt, und er hatte alles noch viel schlimmer für sie gemacht. »Bettina …« Wie sollte er ihr nur erklären, was in seinem Kopf vorgegangen war, wenn er sogar jetzt kaum in der Lage war klar zu denken? Er bestand fast nur noch aus Instinkt.
    »Es ist mir gelungen, mein Ansehen zu verbessern, aber Cas hatte nicht so viel Glück. Er wurde von allen gemieden und sah sich gezwungen, Abaddon zu verlassen. Er hat sich auf die Ebene der Verlorenen Jahre zurückgezogen.«
    Dann war er also tatsächlich zur Hölle gefahren.
Ich habe mir meine Chancen bei ihr wirklich gründlich versaut.
Wie konnte er das nur wiedergutmachen? Wie …
    Trehan kniff die Augen zusammen, griff nach dem Kristall um seinen Hals und riss ihn los. »Das hier soll ihm gehören.«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Wie bitte?«
    »Caspion ist doch ein Jäger. Sieh dies als kleine Wiedergutmachung an.«
    »Das würdest du tun?« Sie legte den Kopf auf die Seite. »Nachdem es schon so lange im Besitz deines Hauses ist?«
    Trehan nahm ihre Hand, legte den Kristall hinein und schloss ihre zierlichen Finger darüber.
    Bettina starrte auf den Kristall, dann blickte sie wieder zu Dakiano auf. Sie hatte noch nie zuvor einen Mann mit einer derart gepeinigten Miene gesehen, so als hätte ihm jemand den Bauch aufgeschlitzt und er würde nun langsam und qualvoll dahinsiechen. »Ich weiß die Geste zu schätzen, Vampir, aber das kann ich nicht annehmen.« Sie gab ihm den Kristall zurück. »Bitte leg ihn wieder an.«
    Er tat es, wenn auch widerwillig und mit zusammengezogenen Brauen. Seine Verwirrung schien noch zu wachsen, als ob sie ihn erneut zurückgewiesen hätte.
    »Ich sage doch nur, dass du über eine solche Entscheidung nachdenken solltest.«
    »Nachdenken? Bettina, ich kann nicht denken. Seit meiner Erweckung haben mich Logik und Vernunft verlassen. Wie gesagt, ich kann nur noch fühlen. Und ich habe leider sehr wenig Erfahrung … mit Gefühlen.«
    »Was ist denn zwischen dem Morgen, an dem wir uns geliebt haben, und jenem Abend in deinem Zelt passiert?«
    »Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll, oder ob das überhaupt möglich ist.«
    »Versuche es.«
    »Während des Turniers stand ich unter einem ungeheuren Druck«, begann er stockend. »Und der wurde immer größer.«
    »Was für ein Druck?«
    »Im Laufe dieser Woche habe ich den Überfall auf dich selbst erlebt, und das hat mich mit unvorstellbarem Zorn erfüllt. Doch ich konnte deine Feinde nur ein einziges Mal foltern und töten. Von mir wurde erwartet, Goürlav zu töten – aber ohne ihn zu verletzen. Ich hatte geglaubt, dass ich mit Caspion bis auf den Tod kämpfen würde – und dass ich dich verlieren würde, sollte ich überleben. Dann, als wir uns liebten, ignorierte ich meinen … Instinkt.«
    Seinen Instinkt, sie zu beißen. Genau wie Sabine gesagt hatte.
    »Ich hatte im Kampf gegen den Primordial Blut verloren, und im Laufe des Tages ging es mir immer schlechter. Dann bist du aufgetaucht und hast dich dermaßen um Caspion gesorgt. Ich dachte, ich hätte alles richtig gemacht, um dich für mich zu gewinnen: Ich hatte mich zurückgehalten, für unsere Zukunft geschuftet und versucht, deine Zuneigung zu gewinnen.«
    Sie war sich wohl bewusst, wie hart er gearbeitet hatte und dass er in so kurzer Zeit wahre Wunder vollbracht hatte. Der Druck auf ihm war so groß gewesen, dass darunter wohl zwanzig Dakianos zerbrochen wären. Es ging ihm sogar jetzt körperlich immer noch nicht gut, offenbar hatte er nicht genug getrunken.
    »Die Eifersucht hat mich in den Wahnsinn getrieben. Du hattest recht. Ich habe dir nicht zugehört. Das sehe ich jetzt ein. Schon die bloße Erwähnung seines Namens hat ausgereicht, um meinen Zorn zu entfachen.«
    »Aber wieso? Ich dachte, ich hätte deutlich gemacht, dass er mein Freund ist. Und du warst es, mit dem ich geschlafen habe, Trehan. Du musst doch begriffen haben, was ich für dich fühlte. Ich dachte, wir würden in wenigen Stunden
heiraten

    »Jetzt sehe ich es auch, aber bei den Göttern, an jenem Abend konnte ich es nicht! Diese Eifersucht … Immer dachte ich nur an unsere erste gemeinsame Nacht. Immer sah ich vor mir, wie du mit Caspion zusammen bist, konnte mir genau vorstellen, was er genießen würde, wenn du ihn erwählst. Es hat mich verrückt gemacht.« Er verstummte
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