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Brainstorming for One: 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität

Brainstorming for One: 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität

Titel: Brainstorming for One: 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität
Autoren: Petra Hennrich
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lösen?
Was sind die einzigartigen Qualitäten des Problems, die es zu dem machen, was es ist?
Welche Meilensteine gibt es?
Wie werden Sie wissen, dass Sie erfolgreich sind bzw. waren?

Progressive Abstraktion
    Diese Methode wurde von Professor Horst Geschka, Vorstand der deutschen Gesellschaft für Kreativität e. V. entwickelt. Progressive Abstraktion bedeutet fortschreitende Verallgemeinerung (von lat. progredi = vorgehen, weitergehen und abstractus = abgezogen, entfernt ).
    Die zentralen Fragen der progressiven Abstraktion lauten:
Worum geht es eigentlich?
Worauf kommt es wirklich an?
    Einsatz: zur Ideenfindung im Veränderungsmanagement und bei der Verbesserung von Produkten oder Dienstleistungen
    Benötigt: Papier und Stifte
    Dauer: 60 bis 90 Minuten
    Tipp: Das fortschreitende Abstrahieren birgt die Gefahr, über das Ziel hinauszuschießen und sich zu weit vom Kernproblem zu entfernen. Achten Sie daher bei jedem Schritt auf eine gewisse Bodenhaftung und prüfen Sie immer wieder, ob und inwiefern Sie tatsächlich noch an Ihrer Aufgabe arbeiten.
    Ablauf:
Am Anfang steht wie immer die Aufgabenstellung, die Sie auf Ihrem Arbeitsblatt notieren.
Erste Ideensammlung: Suchen Sie in einem ersten Brainstorming mögliche zugrunde liegende Ursachen des Problems und potenzielle Lösungen dazu.
Erste Kritikrunde: Anders als bei den meisten in diesem Buch vorgestellten Werkzeugen folgt sofort auf die Ideensammlung die Kritik: Welche der gefundenen Ursachen sind relevant? Welche Lösungsvorschläge durchführbar?
Erste Abstraktion: Stellen Sie sich auf Basis der bisher gefundenen Informationen folgende Fragen: „Worum geht es eigentlich? Worauf kommt es wirklich an?“
    Formulieren Sie danach eine neue abstrahierte Problemstellung.
Zweite Ideensammlung: Benutzen Sie ein Werkzeug Ihrer Wahl, um Lösungen zu der abstrahierten Aufgabe zu finden.
Zweite Kritikrunde: Wieder werden die Vorschläge gleich im Anschluss analysiert und evaluiert. Nur die als sinnvoll erachteten Lösungen bleiben stehen.
Zweite Abstraktion: „Worum geht es eigentlich?“ – Fragen Sie sich, wie Sie die Aufgabe noch allgemeiner formulieren können. Stoßen Sie noch mehr zum Kern Ihres Problems vor.
Iterations-Schleifen: Machen Sie mehrere Durchgänge nach dem beschriebenen Muster von Abstraktion – Ideenfindung – Kritik und sammeln Sie alle machbaren und relevanten Lösungsvorschläge.
Sobald Sie einen Punkt erreicht haben, an dem Sie die Aufgabe nicht weiter abstrahieren können, sichten Sie Ihre Ergebnisse und wählen Sie die besten Lösungsmöglichkeiten aus. Planen Sie erste Schritte zur Umsetzung.
    Nach einigen Iterations-Schleifen kann es vorkommen, dass Sie in Bereiche geraten, die Sie nicht mehr beeinflussen können. Machen Sie an dieser Stelle Schluss und arbeiten Sie mit dem Material, das Sie bis dahin gesammelt haben und das in Ihrem Einflussbereich liegt.
    Alle Jahre wieder ...
    Alle Jahre wieder stehen Millionen von Unternehmerinnen und Unternehmern vor dem gleichen Problem: Wie kann ich meine Weihnachtsaussendung gestalten, sodass sie sich von den Tausenden anderen Aussendungen unterscheidet, die gerade in dieser Zeit täglich auf den Schreibtischen der Entscheider landen? Wie schaffe ich es, dass sie heraussticht und nicht gleich weggeworfen wird?
    Vor nicht allzu langer Zeit stand auch eine meiner Klientinnen, die ein innovatives Unternehmen der IT-Branche leitet, wieder einmal vor diesem Problem. Wie so oft bei jungen Start-ups war nicht viel Budget für eine Aussendung vorhanden. Was also tun? Nachdem wir recht fruchtlos nach Ideen gesucht (erste Ideensammlung) und diese wieder verworfen hatten (erste Kritikrunde), stellte ich ihr die Frage: „Warum wollen Sie eigentlich eine Weihnachtsaussendung machen?“ (erste Abstraktion). Sie antwortete, es ginge ihr vor allem um die aktive Kontaktpflege, und Weihnachten sei eben eine klassische Gelegenheit, sich in Erinnerung zu rufen.
    Unsere zweite Ideensuche konzentrierte sich also darauf, welche anderen Möglichkeiten es gäbe, in Kontakt zu bleiben: Telefonate, persönliche Besuche, ein eigenes Weihnachtsfest, eine Einladung zum Punsch-Trinken? „Ach, die Leute haben gerade in der Zeit ohnedies so viel um die Ohren, da kommt doch keiner“, meinte die Klientin (zweite Kritikrunde). „Aha“, dachte ich und versuchte, die Aufgabe weiter zu verallgemeinern (zweite Abstraktion) : „Wenn zu Weihnachten ohnedies so viel los ist, weil jede Firma ein Firmenfest, ein Punsch-Event oder eine
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