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Borki's Abenteuer

Borki's Abenteuer

Titel: Borki's Abenteuer
Autoren: Michael Heidenreich
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niedlich.“
    „Die anderen Tannen haben mich so genannt, weil ich noch keinen einzigen Zapfen an meinen Zweigen habe und noch so klein bin.“ Antwortete die kleine Tanne traurig.
    „Wohin soll ich dich denn mitnehmen? Etwa in das Sägewerk?“ Fragte Borki
    „Das ist mir ganz egal. Nur weg von hier. Die großen Bäume machen sich über mich lustig, weil ich noch so klein bin und zu nichts nütze.“ Flüsterte Keinzapfen schluchzend.
    „Aber ich kann dich nicht mit in das Sägewerk nehmen.“ Sagte Borki. „Ich weiß ja selbst nicht, was mich da erwartet. Du musst noch ein bisschen wachsen. Vielleicht später, ja?“
    Traurig nickte die kleine Tanne. Sie tat Borki sehr leid. Aber es half nichts. Borki musste weiter. Ohne Keinzapfen.
     
    Die großen Tannen waren etwas zur Seite gerückt und bildeten für Borki einen schmalen Weg. Immer weiter ging Borki und seine beiden Freunde in den dunklen Wald hinein. Es waren tausende Tannen und alle warteten geduldig bis zu dem Tag, an dem sie sich auf den Weg ins Sägewerk machen konnten.
    Borki wurde immer neugieriger was es wohl mit dem Sägewerk auf sich hatte und wann er es erreicht haben würde.
    Nach vielen Tagen Laufen durch den dichten Tannenwald wurde es endlich weiter vorn etwas heller und dann noch etwas mehr und schließlich war Borki am Waldrand angekommen. Vor ihr war ein großer, freier Platz, auf dem keine einzige große Tanne mehr stand. Nur noch ein paar kleine Fichten und viele, viele Baumstümpfe. Eine einzige lange Buche stand wie vergessen da und reckte sich in die Höhe.
    „Wo sind denn die anderen Bäume?“ Fragte Borki den langen Baum.
    „Die sind alle abgeholzt und unterwegs ins Sägewerk.“ Entgegnete dieser. „Nur mich haben sie wohl vergessen.“
    „Ins Sägewerk?“ Rief Borki erfreut. „ Prima. Da will ich doch auch hin.“
    „Tatsächlich?“ Fragte die Buche spöttisch. „Na dann hast du es ja bald geschafft. Da unten im Tal. Da ist das Sägewerk.“
    Borki konnte es kaum glauben. Sollte sie wirklich am Ziel ihrer Reise sein?
    „He Petra, Peter...schlaft ihr schon wieder? Wacht auf. Wir sind da.“ Rief Borki aufgeregt.
    „Na endlich..“ Kam es schlaftrunken aus dem himmelblauen Nistkasten. „Dann können wir uns ja bald wieder auf den Heimweg machen, wenn du dein Sägewerk endlich gefunden hast.“
    „Nicht so schnell.“ Lachte Borki. „Jetzt wird es doch erst spannend. Haltet euch fest.“ Und sie lief schneller und immer schneller hinunter ins Tal.
    Dort angekommen sah die kleine Eiche eine Menge Holzstämme. Lange, kurze, dicke, dünne...Alles Holzstämme... Zu riesigen Stapeln aufgeschichtet. Es roch gut nach frischem Holz und wohin man sah, überall lagen Sägespäne.
    Von irgendwo weiter hinten hörte Borki ein hohes, durchdringendes Geräusch. Es klang ganz hoch, schrill und kreischend. So etwas hatte Borki schon einmal gehört. Wo war das gleich noch? Borki dachte angestrengt nach. Dann fiel es ihr ein. Richtig! Wenn Josis Papa auf dem Hof Holz zersägte. Mit einem merkwürdigen Werkzeug. Es sah aus wie ein Tisch und in der Mitte des Tisches war eine runde Scheibe mit vielen, spitzen Zacken. Und wenn Jochen einen Schalter betätigte, summte die Scheibe leise. Aber wenn er einen Holzscheit über den Tisch schob, kreischte sie laut auf. Genau diese Töne hörte Borki jetzt von weitem.
    Beim Anblick der Stämme dachte die kleine Eiche sofort an die vielen Baumstümpfe, die sie auf dem Weg hierher gesehen hatte. Nun wusste sie, was es damit auf sich hatte. Denn die vielen Stämme die hier lagen, standen bis vor kurzem noch dort, wo jetzt noch die einzelne Buche stand. Irgendwie fand Borki den Anblick traurig. Die vielen großen Bäume...Alle ohne Äste. Und sie sahen ganz verändert und irgendwie nackt aus.
    Aber die Stämme wirkten nicht unglücklich. Sie schwatzten miteinander, kicherten und waren offenbar bester Laune. Ein besonders dicker und langer Stamm erzählte gerade einen Witz. Alle Stämme ringsum lachten laut. Und jetzt erkannte Borki auch, wer gerade den Witz erzählt hatte. Es war die große Tanne, die ihr vor kurzem noch den Weg ins Sägewerk gezeigt hatte. Die ihr noch mit ihrer Größe und Mächtigkeit so sehr imponiert hatte. Mit jeder Menge Zapfen in ihrem hohen Wipfel. Sie wirkte jetzt ganz anders als damals. Viel jünger und ausgelassener. Nicht mehr so ernst und bedächtig.
    „Hallo.“ Rief Borki. „Ich bin es, Borki. Erkennst du mich nicht?“
    Die große Tanne, oder besser der große
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