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Borki's Abenteuer

Borki's Abenteuer

Titel: Borki's Abenteuer
Autoren: Michael Heidenreich
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Bienen mit den ersten Blütenpollen. Und dann machen die Honig daraus. Wir sind richtig wichtige, nützliche und auch die schönsten Bäume.“ Prahlte die Weide.
    „Eingebildet bist du aber nicht ein bisschen, oder?“ erkundigte sich Borki. „Vielleicht hast du auch nur noch nicht genügend andere Bäume kennen gelernt. Ich habe auf meiner Wanderung schon eine Menge Bäume gesehen und alle waren sehr schön und hatten eine wichtige Aufgabe zu erfüllen oder haben jemanden anderen geholfen. Selbst die zickigen Kiefern.“
    „Na hast du dabei vielleicht auch einen Baum getroffen, der wichtiger für die Menschen war, als wir?“ Fragte die zweite Weide neugierig.
    „Oder gar noch hübscher?“ Kicherte eine dritte.
    „Was kann man denn schon aus anderen Bäumen nützliches machen? Aus dir zum Beispiel?“
    „Aus mir?“ Fragte Borki erstaunt. „Was soll man denn aus mir machen wollen? Und warum?“
    Die kleine Eiche verstand nicht, was die Weiden meinten. Bisher war sie einfach nur da, hat auf das Häuschen von Petra und Peter aufgepasst und Josis Schaukel gehalten und eigentlich sonst die meiste Zeit verdöst. Warum sollte irgendwer irgendwas aus ihr machen wollen?
    „Pass auf.“ Sagte die erste Weide wieder. „Wir Bäume haben tatsächlich alle unsere Aufgabe. Das hast du schon ganz richtig erkannt. Das war nicht immer so. Aber die Menschen entdeckten, dass wir für sie nützlich sind und so fanden sie bei jedem Baum etwas, woraus sie dann etwas Neues machen konnten. Oder wie er ihnen sonst nützlich sein konnte. Aus manchen Bäumen werden Bretter und Balken gemacht, die brauchen die Menschen zum Dächer bauen für Ihre Häuser. Oder für Regale und Schränke. Oder eben unsere Ruten, aus denen Körbe gemacht werden. Und wieder andere Bäume tragen Früchte und die Menschen können sie essen.“
    „Aber ich hab bisher nur auf dem Bauernhof gestanden und eigentlich nichts getan.“ Sprach die kleine Eiche traurig.
    „Nichts? Wirklich gar nichts?“ Fragte die Weide. „Denk mal genau nach.“
    „Naja, mehr so kleine Hilfsdienste. Einmal hab ich einem Sperling geholfen, der sich vor der Katze in Sicherheit gebracht hat. Und die Schaukel von Josi halte ich mit dem Ast hier.“ Und Borki zeigte einen starken Ast vor. „Und natürlich passe ich auch auf Petra und Peter auf. Und Jonathan stellt sich bei Regen immer unter mein Blätterdach, damit er nicht nass wird. Und....“
    „Siehst du.“ Unterbrach sie lachend die Weide. “Da kommt ja doch eine Menge zusammen. Also hast du auch eine Aufgabe.“
    „Aber jetzt bin ich unterwegs zu einem Sägewerk.“ Sprach die kleine Eiche stolz.
    „In ein Sägewerk?“ Fragte die Weide verblüfft. „Was willst denn du in einem Sägewerk?“
    „Das muss ich erst noch herausfinden.“ Seufzte Borki.
    „Und wer kümmert sich in der Zeit um den kleinen Sperling? Und wo hängt Josis Schaukel? Wer sorgt für den Schatten wenn du nicht da bist?“ fragte die Weide.
    Daran hatte Borki noch gar nicht gedacht. Ja stimmt. Was hatten Johanna, Jochen und die kleine Josi gedacht , als sie plötzlich nicht mehr an ihrem Platz auf dem Hof stand? Aber hatte Jochen nicht selbst den Vorschlag mit dem Sägewerk gemacht?
    Borki war hin und her gerissen.
    „Was soll ich denn tun?“ Fragte sie die Weide.
    „Das kann ich dir leider auch nicht sagen.“ Antwortete die.“ Aber wenn es dir so wichtig ist mit dem Sägewerk, dann musst du es wohl suchen.“
    „Aber wir haben Heimweh“ Piepste da Petra.
    „Ja und Hunger.“ Ergänzte Peter.
    An die Beiden hatte Borki schon gar nicht mehr gedacht.
    „Ich hab auch Heimweh.“ Sprach die kleine Eiche. „Aber ich muss zuerst das Sägewerk finden. Ich muss wissen was das ist und ich muss wissen, warum Jochen mich dahin schicken wollte. Ich muss, ich muss, ich muss...“ rief Borki beharrlich.
     
    Die kleine Gesellschaft verabschiedete sich von den Weiden und weiter ging die Reise.
    Sie liefen jeden Tag, trafen andere Bäume die sie noch nie gesehen hatten, machten einen großen Bogen um laute Städte und fanden ihre Wanderung spannend und aufregend. Nur manchmal machte sich etwas Heimweh breit, wenn sie eine Scheune sahen oder ein kleines Mädchen auf ihrer Schaukel.
    Dann seufzte Borki und dachte ‚Wie schön wäre es mal wieder, Josis Schaukel an meinem Ast zu haben und sie darauf glücklich schaukeln zu sehen...’
    So vergingen die Tage, der Frühling ging, der Sommer kam. Die Tage wurden länger und wärmer.
    Petra und Peter, die
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