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Borki's Abenteuer

Borki's Abenteuer

Titel: Borki's Abenteuer
Autoren: Michael Heidenreich
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die Stadt.“ Wisperten die drei, wieder wie aus einem Munde.
    „Aber ob es da ein Sägewerk gibt, wissen wir nicht. Wir interessieren uns nicht für Sägewerke. Wir passen auf, dass wir schön aussehen und wir beschützen das Wegekreuz.“
    „Das Wegekreuz?“ Borki stutzte. „Ach ihr meint das merkwürdige Ding da. Das ist mir vorhin schon aufgefallen.“ Und dabei betrachtete Borki das große Kreuz und die Figur daran. Als würde sie sich festhalten an dem Kreuz. Wirklich sehr seltsam, dachte die kleine Eiche.
    „Nenn es merkwürdig oder nicht. Wir mögen es und die Menschen, die hier vorbei kommen, mögen es auch. Manche bleiben ein paar Minuten stehen, manche legen sogar Blumen hin. Und wir passen auf, dass der Herbststurm nichts kaputt macht, oder die Sonne im Sommer gar zu sehr auf das Kreuz scheint.“
    Aber Borki hörte schon gar nicht mehr richtig zu. Sie war den ganzen Tag gelaufen und langsam fielen ihr die Augen zu.
    Petra und Peter schliefen schon längst in ihrem himmelblauen Nistkasten.
    Borki betrachtete die Figur an dem Kreuz und dabei fielen ihr die Augen endgültig  zu.
    Die kleine Eiche stand bei den drei Birken und dem Kreuz und schlief.
     
    Am nächsten Morgen wurde Borki durch tropfenden Regen geweckt. Ihre Blätter waren schon ganz nass und auch die Birken tropften vor Nässe.
    Die drei schliefen noch und auch Borki war noch ganz müde.
    Nur die beiden Amseln waren schon munter. Und wie! Sie flatterten und sprangen über die Wiese und zogen hier und da einen Wurm aus dem Boden. Dabei zwitscherten sie laut und übermütig. Der Regen machte Ihnen gar nichts aus. Im Gegenteil! Sie schienen es zu genießen.
    Borki stand triefend da und hatte Mühe, den kleinen, himmelblauen Nistkasten mit ihren Zweigen zu bedecken und vor dem Regen zu schützen.
    „He ihr Beiden.“ Rief Borki. „Seid ihr bald fertig mit dem Frühstück? Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Und außerdem bin ich schon soooo gespannt auf die Stadt. Ihr nicht?“
    „Ich bin jetzt so satt, dass ich keinen Meter mehr fliegen kann.“ Schnaufte Peter.
    „Ich auch“ Piepste Petra.
    „Aber auf die Stadt sind wir schon neugierig. Hoffentlich gibt es da auch so fette Würmer wie hier.“
    Borki schüttelte die Krone. „Wie kann man nur immer ans fressen denken. Ich hoffe, wir treffen noch andere Bäume.“
    „Und finden ein Sägewerk“ Ergänzte Petra spöttisch. Mittlerweile hatte sie sich das fremde Wort schon gemerkt.
    „Ja lach nur.“ Entgegnete Borki. „Du weißt ja auch nicht was ein Sägewerk ist und wo wir es finden. Und ich will es unbedingt wissen. Also singt den Birken noch ein Lied zum Abschied und dann lasst uns aufbrechen.“
    Die beiden Amseln weckten die drei Birken mit ihrem schönsten Morgenlied. Zweistimmig und in den höchsten Tönen.
    Dann zog das Trio los und die Birken winkten ihnen mit ihren langen, schlanken Ästen nach und waren bald im Regengrau verschwunden.
     
    Es dauerte gar nicht lange, da tauchten aus dem Regenschleier vor den drei Entdeckern die ersten Häuser auf. Mit schönen Gärten, in denen Apfel- und Birnenbäume standen. Die Strassen wurden breiter und waren plötzlich gepflastert. Die ersten Autos rauschten vorbei.
    Es roch nach Rauch und Abgasen und Benzin.
    „Ich glaube, wir sind da.“ Sagte Borki. „Das ist also die Stadt.“
    Die Stadt war ganz anders, als es sich die kleine Eiche immer vorgestellt hatte. Die Häuser waren höher als die höchsten Bäume die sie je bisher gesehen hatte. Es war laut und eng. Autos hupten und das Wasser spritzte bis hoch in Borkis Zweige, wenn sie durch die Pfützen rauschten. Viele Menschen rannten in Eile hin und her. Alle hatten Schirme in den Händen und sahen aus, wie riesige Pilze.
    Die Strassen waren breiter als bei Borki zu Hause. Sie waren so breit, wie zu Hause der Hof vom Tor bis zur Scheune.
    Aber die kleine Eiche durfte nicht an zu Hause denken, dann bekam sie sofort wieder Heimweh.
    Hier war alles laut und fremd. Und gar nichts erinnerte an zu Hause, an den friedlichen Hof.
    Selbst Petra und Peter duckten sich ängstlich in den Zweigen.
    Schließlich kam Borki zu einem Park. Endlich sah sie wieder Bäume und eine Wiese. Autos gab es hier nicht. Aber Eichen! Richtige Eichen wie Borki. Nur viel größer und älter als die kleine Eiche. Sie mussten also schon sehr, sehr lange hier stehen, dachte Borki. Also wissen sie bestimmt auch, wo es ein Sägewerk gibt.
    Die kleine Eiche hatte zu tun, über die breite Strasse vor den Park
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