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Bombe im Bikini

Bombe im Bikini

Titel: Bombe im Bikini
Autoren: Carter Brown
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zündete sich eine
Zigarette an. »Ich habe Miss Seidlitz während der Fahrt hierher schon erklärt,
daß ich es mir nicht erlauben kann, mich mit der mexikanischen Polizei
einzulassen .«
    »Selbstverständlich«,
pflichtete Don Alfredo bei. »Geheimhaltung ist für Ihre Mission unerläßlich,
soviel ich weiß .«
    »Wissen Sie noch etwas, Don
Alfredo ?« sagte ich. »Ich hatte Sie die ganze Zeit
falsch eingeschätzt .«
    Er lächelte und verneigte sich
vor mir. »Auch ich habe Sie falsch eingeschätzt, Señorita. Ich bitte tausendmal
um Vergebung .«
    »Wenn wir Ihre Gastfreundschaft
also in Anspruch nehmen dürfen, Don Alfredo«, sagte Jimmy und blickte auf seine
Uhr. »Bis morgen gegen Mittag würde genügen. Damit besitzen wir ein Alibi —
denn wir haben natürlich schon den Abend als Ihre Gäste hier verbracht. Wir
sind zum Dinner gekommen, möchte ich sagen .«
    »Das alles versteht sich von
selbst, Señor«, sagte Don Alfredo. »Ich werde meine Tochter rufen, damit sie
sich um die Señorita kümmert. Darf ich fragen, wer versucht hat, Señorita
Seidlitz umzubringen ?«
    »Eine amerikanische
Journalistin namens Lola Smart«, antwortete Jimmy.
    »So?« Don Alfredos Brauen hoben
sich. »Sehr interessant.« Er drückte auf einen Knopf an seinem Schreibtisch,
und nach ein paar Sekunden erschien der Butler.
    »Rufen Sie meine Tochter«,
sagte Don Alfredo.
    Der Butler verbeugte sich und
entschwand.
    Don Alfredo lächelte mich an.
»Sie führen ein sehr geschäftiges Leben hier bei uns in Mexiko, Señorita. Erst
finden Sie den toten Juan Gonzales, und dann will jemand Sie ermorden .«
    »Gar nicht erst davon zu reden,
wie der Chef der Geheimpolizei mich strapaziert hat«, sagte ich.
    »Vega ?« meinte er. »Rafael Vega?«
    »Der und kein anderer«, sagte
ich. »Eine Weile lang hielt ich ihn heute abend ja für einen anständigen Menschen, aber als er vor meinen Augen diesen
Oberkellner erschoß, also, ich kann Ihnen sagen...«
    Beide starrten mich mit großen
Augen an.
    »Ich glaube, alles ging wohl
ein bißchen zu schnell«, sagte ich.
    »Sie waren heute
abend mit Vega zusammen ?« fragte Jimmy scharf.
    »Ich muß vergessen haben, es
Ihnen zu erzählen«, erwiderte ich. »Aber als diese Lola Smart mit dem Revolver
auf mich zielte...«
    »Wann haben Sie sich denn
getrennt ?«
    »Etwa zehn Minuten, bevor ich
in mein Zimmer ging. Und als ich da anlangte, erwartete mich Lola Smart und...«
    Jimmy nahm ein Taschentuch
heraus und betupfte sich die Stirn. »Und wir waren gerade dabei, ein Alibi zu
verabreden, wonach Sie zum Dinner hier waren, Mavis !«
    »Es war eben alles zuviel auf
einmal«, verteidigte ich mich.
    Die Tür ging auf, und Conchita
Esteban kam herein. Sie trug einen weißen Morgenmantel und kaum. etwas darunter
und sah wirklich gut aus, obwohl ich das gar nicht so gern zugab.
    »Vater?« Sie sah Don Alfredo
fragend an.
    »Wir haben Besuch heute nacht «, sagte er. Dann sprach er spanisch weiter,
eine ganze Weile. Als er fertig war, lächelte er mich an.
    »Ich muß um Verzeihung bitten,
daß ich nicht englisch sprach, Señorita. Aber ich mußte meiner Tochter alles
Vorgefallene berichten, und in meiner Muttersprache kann ich das sehr viel
rascher .«
    »Schon recht«, meinte ich.
    »Erzählen Sie uns von Vega,
Mavis«, bat Jimmy ungeduldig. »Was war da los ?«
    Ich berichtete ihm, wie Vega
mir bewiesen hatte, daß mein Luis Salazar der Falsche gewesen war; wie wir ins
Hotel gefahren waren, um mit dem Oberkellner zu sprechen; und wie der zur Waffe
gegriffen hatte und von Vega erschossen worden war.
    Jimmy sah nach meiner Erzählung
sehr nachdenklich drein.
    »Wieso hat Vega solches
Interesse an Ihnen ?« fragte er.
    »Na ja.« Ich holte tief Luft.
»Ich denke, da gibt es eine Reihe offen zutage liegender Gründe, auch wenn Sie
Ihnen vielleicht noch nicht aufgefallen sind, Jimmy! Und außerdem war da
natürlich der Koffer .«
    »Koffer?«
    Was blieb mir übrig, als ihn
auch über den Koffer aufzuklären, der im Flughafen vertauscht worden war. Als
ich das vollbracht hatte, stand es mir bis obenhin, denn nun hatte ich diese
Story schon zum zweitenmal an einem Abend erzählt.
Immerhin war es eine gewisse Beruhigung, daß Jimmy Hagen mich am Ende der
Geschichte nicht mit einer Schußwaffe bedrohte wie Lola Smart.
    Er sah Don Alfredo eine ganze
Weile an.
    »Also sind das Geld und die
Figur verschwunden«, sagte er.
    »Wenn sie die Wahrheit sagt«,
gab Don Alfredo zu bedenken.
    »Also«, sagte ich
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