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Bombe im Bikini

Bombe im Bikini

Titel: Bombe im Bikini
Autoren: Carter Brown
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beleidigt,
»Sie gefallen mir aber !«
    »Ich könnte es ganz leicht feststellen«,
sagte Conchita Esteban unvermittelt. »Laßt mich zehn Minuten mit ihr allein,
dann erfahren wir garantiert die Wahrheit .«
    »Selbstverständlich sagt Mavis
die Wahrheit«, erklärte Jimmy überzeugt. »Sie sollten nicht so reden, Conchita
— Sie werden ihr wieder Angst einjagen .«
    Er lächelte mich an. »Machen
Sie sich wegen Conchita keine Gedanken, meine Liebe. Es liegt nur daran, daß
sie so patriotisch ist. Der Fall, den ich bearbeite, berührt Mexiko ebenso wie
die Vereinigten Staaten. Don Alfredo und Conchita unterstützen mich aus
Patriotismus .«
    »Aha«, sagte ich. »Jetzt
verstehe ich .«
    Er pfiff zusammenhanglose Töne
vor sich hin. »Und Sie glauben nicht, daß Vega Ihnen etwas vorgegaukelt hat,
als er vor Ihren Augen den Koffer öffnete ?« fragte er
plötzlich.
    »Ich kann Ihnen versichern«,
erklärte ich kühl, »daß das eine sehr handfeste Leiche war .«
    »Ich meine, halten Sie es nicht
vielleicht für möglich, daß er selbst die Koffer austauschen ließ, nur um zu
sehen, wie Sie auf den Anblick des Toten reagieren würden ?«
    »So war es gewiß nicht«, sagte
ich. »Er war genauso überrascht wie ich, als wir Pepe entdeckten .«
    »Das stellt uns vor ein
interessantes Problem«, sagte Don Alfredo bedächtig. »Wer hat den Koffer jetzt ?«
    »Genau.« Jimmy nickte. »Je
länger man darüber nachdenkt, desto interessanter wird die Angelegenheit.
Gonzales wurde ermordet, die geheimnisvolle Dame mit der Mantilla geht in dem
Augenblick weg, als Mavis kommt. Pepe, der Taxifahrer, wird umgebracht. Lola
Smart glaubt Mavis noch im Besitz des Koffers, als sie ihn schon längst nicht
mehr hat, und Vega erschießt einen Oberkellner, der einen Schwindler als Torero
Luis Salazar vorstellte. Mithin ist also eine Person von der Bildfläche
verschwunden, nicht wahr ?«
    Don Alfredo nickte. »Der
falsche Luis Salazar«, sagte er.
    Conchita widmete mir ein
Lächeln. »Sie müssen mir meine Unbesonnenheit von vorhin verzeihen, Señorita.
Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen Ihr Zimmer für heute nacht — und ich sorge dafür, daß Sie es ganz bequem und gemütlich haben .«
    »Danke schön«, sagte ich. »Und
Sie dürfen mich ruhig Mavis nennen .«
    »Gern«, sagte sie. »Und Sie
mich Conchita.« Sie wandte sich an die beiden Männer. »Dann sagen wir euch also
gute Nacht .«
    »Gut«, sagte Jimmy. »Schlaft
schön, Mädchen. Und Sie machen sich bitte überhaupt keine Gedanken, Mavis.
Morgen früh ist alles wieder in bester Ordnung .«
    »Das hoffe ich auch«, sagte
ich. »Solch einen anstrengenden Urlaub hatte ich noch nie !«
    »Gute Nacht, Señorita.« Don
Alfredo schmunzelte. »Gute Nacht, mein Kind, Conchita.«
    Conchita führte mich eine
Treppe höher und in ein luxuriös ausgestattetes Schlafzimmer. »Das ist mein
Zimmer, Mavis«, sagte sie und lächelte. »Sie schlafen hier .«
    »Aber wo schlafen Sie denn ?« fragte ich.
    »Im Gästezimmer«, sagte sie.
»So ist es am einfachsten. Dort in der Wäschekommode finden Sie ein Nachthemd
und alles andere, was Sie vielleicht brauchen .«
    »Ich fürchte, ich mache Ihnen
schrecklich viel Umstände .«
    »Aber nicht doch, glauben Sie
mir«, sagte sie und lächelte nochmals. »Wir sehen uns dann morgen früh. Ich lasse
Ihnen von meinem Mädchen das Frühstück bringen. Sie haben einen aufregenden Tag
hinter sich und müssen sich ausruhen .«
    »Sie sind wirklich sehr nett zu
mir, Conchita .«
    »Ich möchte meinen Fehler
wieder gutmachen«, sagte sie. »Ich wecke jetzt mein Mädchen und schicke sie
Ihnen .«
    »Das ist aber nun wirklich
nicht nötig«, sagte ich. »Ich kann mich schon allein ausziehen .«
    »Das tue ich nie«, meinte sie.
»Wofür hat man denn ein Zimmermädchen? Aber vielleicht ist das in Amerika
anders .«
    Sie ging hinaus und schloß
leise die Tür. Und ich dachte mir, wie sehr man sich doch in manchen Menschen
täuschen kann — sie war wirklich sehr nett.
    Ich öffnete die oberste
Schublade der Wäschekommode und fand ein Nachtgewand, ein raffiniertes Stück
aus schwarzem Nylon mit Spitzen am Oberteil. Ich zog mich aus und schlüpfte
hinein, dann öffnete ich die Fenster weit, damit frische Luft hereinströmen
konnte, schaltete das Licht aus und ging zu Bett.
    Von Rechts wegen hätte ich ja
sofort einschlafen müssen, aber es ging einfach nicht. Die bewegten Bilder des
Tages tauchten immer wieder vor meinen Augen auf, und ich begann mir wegen
Johnny Rio
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