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Bombe an Bord (Haie an Bord)

Bombe an Bord (Haie an Bord)

Titel: Bombe an Bord (Haie an Bord)
Autoren: Stefan Wolf
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frei habe.
     
    *
     
    Vor dem Kaufhaus glühte die Luft. Der
Asphalt weichte auf, und die Menschen schwitzten. Es war Sommer, und er zeigte
sich von seiner besten Seite. Aber das allein hätte die Jubelstimmung nicht
ausgemacht.
    Was die TKKG-Freunde anheizte, waren
tolle Vorhaben. Zum einen nahten die Sommerferien. Zum anderen war eine große
Reise in allen Einzelheiten geplant, abgeschlossen, teilweise schon bezahlt.
    Die Reise sollte nach Italien gehen, in
die berühmte Hafenstadt Isoputavabella — die aber nicht nur Hafenstadt ist,
sondern auch Kurort mit Nobelhotels, phantastischem Strand, klasse
Möglichkeiten für Abenteuer und dem blauesten Himmel Europas.
    Sogar das Meer sei zum Baden geeignet,
nämlich verhältnismäßig sauber, hatte der Mann im Reisebüro versichert.
    Notfalls wären die TKKG-Freunde auch
allein gen Süden abgezittert. Aber das sahen sämtliche Elternteile anders.
Außerdem hatte Tims Mutter — Susanne Carsten — die Idee zu der Reise
eingebracht.
    Von Bekannten wußte Susanne, wie
empfehlenswert Isoputavabella sei. Also buchte sie für Tim und sich, setzte
sich aber gleichzeitig — telefonisch aus der Ferne — mit Gabys Mutter in
Verbindung und unterbreitete den Plan, der unzertrennlichen TKKG-Bande eine
gemeinsame Sommerferienreise zu bieten — mit Begleitung der Eltern.
    Anfangs waren alle begeistert. Doch
dann stellte sich heraus, wie schwierig es ist, viele Köpfe unter einen Hut zu
bringen. Kommissar Glockner war unabkömmlich im Polizeipräsidium. Karls Vater,
Professor Vierstein, hatte bereits für eine Vortragsreihe in den USA zugesagt
und konnte auf die Unterstützung seiner Frau nicht verzichten, die ihm nicht
nur das Frühstück richtet, sondern auch tagsüber auf den zerstreuten
Mathe-Professor achtet. Karl sollte ursprünglich mitreisen in die USA.
Ehrensache, daß er sich jetzt für Italia entschied.
    Auch Klößchens Eltern hätten sich der
Reisegesellschaft gern angeschlossen. Aber ausgerechnet in diesen Wochen stand
die Eröffnung einer Schokoladenfabrik-Zweigstelle in der Schweiz bevor. Das
beanspruchte Hermann Sauerlich voll, und Ehefrau Erna wich nicht von seiner
Seite.
    Blieben also nur Margot Glockner und
Susanne Carsten übrig. Was aber mehr als ausreichend war — eingedenk der
überragenden Selbständigkeit der TKKG-Bande.
    „Immerhin“, sagte Klößchen jetzt,
„haben wir pro Nase 20 Mark abkassiert. Dank unserer unbeugsamen Aufmerksamkeit.“
    Sie gingen zu der Laterne, wo sie ihre
Drahtesel angekettet hatten.
    „Wenn ich mich richtig erinnere“,
meinte Karl, „hat Tim den Dieb entdeckt, während wir damit beschäftigt waren,
Gaby die lila Badekappe aufzuschwatzen.“
    „Aufschwatzen lasse ich mir gar
nichts“, funkelte Gaby ihn an. „Außerdem steht mir Lila nicht.“
    „Kann mir jemand erklären, warum wir
unsere Gutscheine nicht jetzt einlösen, sondern erst morgen?“ maulte Klößchen.
    Er hatte festgestellt, daß in seiner
Tasche nur noch eine halbe Tafel Schokolade steckte.
    „Erstens haben wir’s jetzt eilig“,
sagte Tim. „Zweitens mußt du nicht überhastet kaufen, sondern kannst in Ruhe
überlegen. Vielleicht fehlt dir noch was für die Reise.“
    „Schokolade“, sagte Klößchen.
    „Ich habe eine andere Idee“, rief Gaby.
„Wir werfen unsere Gutscheine zusammen und kaufen zwei Geschenke für unsere
Aufpasser.“
    „Du willst sie im voraus bestechen?“
erkundigte sich Karl.
    „Nein. Weshalb denn? In Isoputavabella werden
wir schwimmen, segeln und in der Sonne liegen. Da haben wir nichts gutzumachen.
Ich denke an zweckfreie Geschenke, nicht an Wiedergutmachung im voraus für
halsgefährliche Abenteuer.“
    „Was Reise-bezügliches?“ fragte Tim.
    „Klar.“
    „Einige Strandkleider und Badeanzüge“,
schlug Klößchen vor.
    „Einige?“ Gaby verdrehte die Augen.
„Hast du eine Ahnung von Preisen! 40 Mark pro Mutter — da ist nicht viel drin.
Ah, ich weiß! Wir nehmen zwei irre-schöne Badetücher für den Strand.“
    „Badetücher kann man immer gebrauchen“,
nickte Klößchen. „Ich bevorzuge die in dunkleren Farben. Da fällt es nicht auf,
wenn sie dreckig sind, hähähäh.“
    „Das gilt für ein Ferkel wie dich“,
sagte Gaby, „aber nicht für die Mütter.“
    Klößchen nahm das Ferkel gelassen hin.
    Aller Gedanken eilten voraus. Geistig
befanden sie sich bereits am weißen Strand des Mittelmeeres. Gaby hoffte auf
Sonnenbräune und schickes Badeleben. Sie besaß zwei neue Bikinis und einen
modischen
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