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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders
Autoren: Corinna Bomann
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verdattert drein. Zwei von ihnen, die früher wohl beim Militär gewesen waren, nahmen angesichts von Blacks Uniform sogleich Haltung an.
    »General, ich wusste nicht …«, stammelte der Verwalter, der nicht so recht zu wissen schien, was er jetzt tun sollte. »Haben Sie …«
    »Ich war in geheimer Mission unterwegs, diese Lady dort hat mich begleitet. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich jetzt gern das Luftschiff besteigen und starten.«
    »Aber natürlich, Sir, wir wussten nur nicht, was wir damit anfangen sollten.«
    »Gar nichts, mein Lieber. Was Sie getan haben, war genau richtig.«
    Black zog ein paar Münzen aus der Tasche und drückte sie den Männern in die Hand. Dann bot er Violet den Arm und führte sie zum Luftschiff.
    »Geheime Mission?«, zischte sie durch die Zähne, als die Männer mit ihren Münzen abzogen.
    »Dann können sie ihren Frauen heute Abend wenigstens was erzählen. Außerdem ist das die beste Erklärung.«
    Damit erklomm er die Gondel.
    Als Violet schon überlegte, ob sie nicht doch besser mit der Seitenbahn fahren sollte, reichte er ihr die Hand. »Wenn Sie bitte einsteigen würden, Mylady? Der Ausblick auf das morgendliche London ist einfach wunderbar.«
    Violet wollte sich eigentlich keine falschen Hoffnungen mehr machen, doch dann legte sich ihre Hand automatisch auf seine, und er zog sie in das Luftschiff. Dabei kamen sie sich wiederum so nahe, dass er nur den Kopf hätte vorbeugen müssen, um mit seinem Mund ihre Lippen zu berühren. Eine ganze Weile blieben sie so, und fast schon dachte Violet ärgerlich: Wartet der darauf, dass ich den Anfang mache? Das gehört sich doch für eine Lady nicht!
    Doch dann schloss er die Gondeltür hinter ihr und ging zum Brenner.
    »Soll ich vielleicht helfen?«, fragte Violet frustriert und schwor sich, nie wieder an ihn zu denken, wenn sie erst einmal zu Hause bei ihren Büchern und Zeichnungen war. Wahrscheinlich würde sie ihn ohnehin nicht wiedersehen, und sie wollte auch nicht mit sich spielen lassen, so wie Black das jetzt zweifelsohne tat.
    »Wenn du den Motor bitte anlassen würdest«, entgegnete er, während er Brennstoff nachschaufelte und dann die Gasluke öffnete.
    Zischend und stampfend erwachte der Motor zum Leben, als Violet die entsprechenden Hebel umgelegt hatte. Als das Feuer brannte, begab sich Black auf den Pilotensitz und brachte das Luftschiff zum Schweben.
    Vom Fenster aus beobachtete Violet, wie die staunenden Friedhofswächter immer kleiner wurden, genauso wie die Grüfte der Totenstadt. Als das Luftschiff seine maximale Flughöhe erreicht hatte, erhob sich Black.
    »Um auf deine Frage zurückzukommen«, sagte er und kam auf sie zu.
    »Aber du kannst doch nicht die Hände vom Steuer lassen!«, rief Violet entsetzt aus.
    »Keine Sorge, ich habe das Steuer festgestellt. Uns kann nichts passieren.« Lächelnd legte er seine Hände um ihre Taille und zog sie an sich, sodass ihr nichts anderes übrig blieb, als ihre Arme auf seine Schultern zu legen. »Also, zurück zu deiner Frage.«
    »Ja?« Violet zitterte, Schauder rieselten ihr Rückgrat hinab und wieder hinauf. Fühlten sich so Stromschläge an? Und was war eigentlich in Black gefahren? Wollte er sie wieder nur auf den Arm nehmen?
    »Du weißt, dass du eine ganz bemerkenswerte Frau bist.«
    Violet hätte es unter dem Donnern ihres Herzens beinahe nicht gehört. »Ich wüsste nicht, was das mit meiner Frage zu tun hat.«
    »Das hat eine Menge mit deiner Frage zu tun«, entgegnete er. »Denn ähnlich wie Moray habe auch ich eine Macke. Ich verliebe mich nur in Frauen, die etwas ganz Besonderes sind.«
    »Was?«, fragte Violet verdattert und witterte erneut Spott und Hohn hinter seinen Worten. Doch seine Züge waren auf einmal ganz weich, und seine Lippen wirkten ebenso verlockend wie seine Arme, die sie hielten, oder seine Brust, an der sie lehnte.
    »Ich hatte bisher nicht die Gelegenheit, es dir zu sagen, eigentlich weiß ich es auch erst, seit ich dich auf dem Friedhof getroffen habe, obwohl der Funke wohl schon in Lady Sisslebys Haus übergesprungen ist, wo du mich beinahe beim Schnüffeln erwischt hättest. Als ich dich sah, so entschlossen, misstrauisch und trotzig, wusste ich, dass ich alles tun würde, um dich vor einem Unheil zu bewahren. Ich hätte dich am liebsten ständig im Auge behalten. Selbst in den kurzen Nächten, die ich mir gönnte, warst du in meinen Gedanken.«
    Violets Beine fühlten sich plötzlich so wabbelig an, wie sie sich Siberias Tentakel
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