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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders
Autoren: Corinna Bomann
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komischen Wimmern.
    »Das ist wirklich sehr lobenswert von Ihnen«, meldete sich Reginald Adair zu Wort, der noch immer ein wenig blass um die Nase wirkte. Obwohl er schon mehr als vierzig Jahre auf der Welt war, hatte er wohl noch nie auf einem Sprengstofffass gesessen. »Ich versichere Ihnen, dass ich mich persönlich dafür einsetzen werde, dass der Duke of Moray nie wieder das Tageslicht zu sehen bekommt.«
    Während Blakley den Duke zum Gefangenenwagen brachte, fielen sich Violet und ihr Vater in die Arme.
    »Ich hatte solche Angst um dich, mein Kind!«, gestand er. »Moray hat gesagt, dass die Spinnen dich töten würden.«
    »Ich bin eine Adair!«, gab Violet mit Freudentränen in den Augen zurück und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, die sich jetzt wie der Rücken eines Stachelschweins anfühlte. Aber das war in diesem Augenblick egal. »Außerdem war nicht ich diejenige, die entführt wurde. Was ist mit Mama?«
    »Die wird wohl inzwischen gemerkt haben, dass ich fort bin. Moray und seine Gehilfen sind durch den Keller gekommen, ich hätte nicht gedacht, dass wir einen Anschluss an sein Tunnelsystem haben.«
    »Besser gesagt, niemand wusste von dem Tunnelsystem«, merkte Hieronymus an, woraufhin sich ihr Vater umwandte.
    »Das ist, nehme ich an, der berühmte General Black.« Lord Reginald reichte ihm die Hand. »Vielen Dank, dass Sie meiner Tochter geholfen haben.«
    »Es war mir ein Vergnügen!«, entgegnete er verschmitzt lächelnd. »Ihre Tochter ist wirklich sehr charmant und unterhaltsam.«
    »Und er ist der einzige Mensch auf der Welt, den ich nicht erschrecke, wenn ich über Technik rede«, mischte sich Violet ein.
    »Nein, das tut sie nicht«, bestätigte Hieronymus. »Ich bin sicher, dass sie eines Tages eine große Erfinderin sein wird.
    Und ich werde ihr auch dabei helfen, ihr Laboratorium neu einzurichten.«
    »Erfinderin? Laboratorium?«
    Kurz hatte Violet den Wunsch, Black für diese Indiskretion zu würgen. Doch dann sah sie ein, dass dies ein guter Moment war, ihr Geheimnis offenzulegen, nahm sie doch nicht ohne Grund an, dass ihr Vater im Moment in eher versöhnlicher Stimmung war. Außerdem musste sie zugeben, dass ihr Vater ihr kürzlich auch ein großes Geheimnis offenbart hatte, nämlich dass er einer Geheimgesellschaft angehörte – die offenbar doch noch mehr als ein Mitglied hatte.
    »Ja, ich möchte Erfinderin werden«, entgegnete Violet also und straffte sich. »Ich habe ein Laboratorium in Southwark, in das ich hin und wieder fahre, um dort zu arbeiten.« Dass diese Arbeit meist nachts stattfand, brauchte sie ihm ja nicht gleich auch noch zu gestehen.
    »Aber wie konntest du … Warum wusste ich nicht …«, stammelte Lord Adair.
    »Ich wusste, dass du und Mama es niemals gutheißen würdet, wenn ich mich der Forschung widme. Also sah ich mich gezwungen, es im Geheimen zu tun.«
    Lord Reginald schüttelte verwirrt den Kopf. »Daher also diese seltsamen Gesprächsthemen und die Nachforschungen.«
    »Wenn es mir erlaubt ist, zu sprechen, Mylord«, schaltete sich Alfred ein.
    »Ja, ja, sprechen Sie.«
    »Ihre Tochter war niemals in Gefahr, weil ich bei ihr war. Und ich kann Ihnen versichern, dass einige ihrer Erfindungen zum Erfolg dieser Mission beitragen haben.«
    »Allerdings«, mischte sich Siberia ein, die sich noch immer von Lord Carrington bewundern ließ, der über ihrem Anblick die zurückliegenden Unbilden längst vergessen zu haben schien. »Ihr ist es sogar gelungen, mich mit einer ihrer Erfindungen wieder zum Leben zu erwecken. Dafür werde ich ihr ewig dankbar sein.«
    »Das wird ja immer schöner!«, donnerte Lord Adair scheinbar empört. Aber in seinem Gesicht machte sich ein Lächeln voller Glück und Vaterstolz breit. »Wirklich schade, dass du kein Junge bist. Du hast das Herz eines echten Lord Adair!«
    »Nun, immerhin bin ich eine Lady Adair!«, entgegnete Violet schulterzuckend. »Und sofern ihr mich lasst, werde ich meinen Weg weiterhin gehen, um unserem Haus alle Ehre zu machen.«
    »Aber forschende Frauen sind nicht besonders angesehen in Adelskreisen.«
    »Dann wird es Zeit, das zu ändern.« Violet reckte entschlossen das Kinn. »Frauen können ebenso Wissenschaftler sein wie Männer. Und ich frage mich, was Lady Sharpe wohl sagen würde, wenn sie erführe, dass Frauen wie sie nicht angesehen sein sollen.«
    Lord Adair zog seine Tochter in seine Arme. »Du hast ja recht, mein Kind. Also gut, forsche weiter. Dazu, dein Labor in Southwark aufzugeben,
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