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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten
Autoren: K Derting
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Polizisten. »Sag dem Bullen da hinten, er soll Hilfe holen«, blaffte er Chelsea an. »Sag ihm, wo Violet ist, und dass er ihren Onkel anrufen soll!«
    Chelsea war verwirrt, doch mit einem Mal wurde auch ihr der Ernst der Lage bewusst, und sie spürte Panik in sich aufsteigen. Augenblicklich machte sie auf dem Absatzkehrt und rannte zur Tür, während Jay in die entgegengesetzte Richtung losstürzte.
    Der Mann fasste Violet ins Haar und rieb eine der losen Strähnen zwischen Daumen und Zeigefinger. Dann blickte er auf. »Ich würde ja zu gern hier sitzen bleiben und mit dir plaudern, aber wir müssen jetzt leider gehen.«
    Violet schüttelte den Kopf. »Ich schreie«, sagte sie voller Verzweiflung.
    »Das würde ich an deiner Stelle lieber lassen. Außerdem, Violet« – als sie ihren Namen abermals aus seinem Mund hörte, wurde ihr schlecht – »kann dich sowieso keiner hören und ich habe das hier.« Er zog eine Pistole aus seiner Tasche und Violet wusste, dass sie verloren war.

28. KAPITEL
    Die Hand des Mannes lag fest in Violets Nacken und trieb sie den langen verlassenen Flur entlang, der hinaus auf den Lehrerparkplatz führte.
    In der Ferne hörte sie die Musik, die immer leiser wurde und sich in den Hintergrund ihrer panischen Gedanken schob.
    Sie wusste, dass sie sterben würde. Und obwohl sie sich bisher nicht sonderlich vor dem Tod gefürchtet hatte, hatte sie jetzt panische Angst davor.
    Sie betete, dass es schnell gehen möge, dass er sie nicht zu lange leiden ließ.
    Da riss eine Stimme sie aus den Gedanken. Eine Stimme, die ihr vertraut vorkam. Oder hatte sie sich das nur eingebildet?
    Da war es wieder, jemand rief nach ihr. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Es war Jay!
    »Violet?« Er klang verwirrt.
    Der Griff in ihrem Nacken verstärkte sich und Violet blieb stehen. Der Mann bedeutete ihr, sich umzudrehen, wobei sich seine Finger nur noch fester um ihren Hals schlossen.
    Jay gegenüberzustehen, war für Violet unerträglich. Sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde jeden Moment zerspringen.
    Verunsichert betrachtete er den Mann an ihrer Seite und wirkte ein wenig erleichtert. »Vi«, sagte er, »was ist denn los? Ich hab mir schreckliche Sorgen gemacht! Ich dachte schon, dir wär was passiert.« Er wartete darauf, dass sie etwas sagte, dann fragte er: »Wo wollt ihr denn hin?«
    Es folgte eine Stille, die alles ausfüllte und sich endlos dehnte, bis sie undurchdringlich wurde.
    Violet kämpfte verzweifelt mit den Tränen. In ihrem Hals pochte ein schmerzender Kloß.
    Und auf einmal schien auch Jay die Bedrohung zu spüren, die von dem Polizisten ausging.
    Er versteifte sich und machte einen Schritt nach vorn, die Lippen aufeinandergepresst. »Was soll das?«, fragte er.
    Violet spürte, wie der eiserne Griff sich um ihren Hals noch mehr verstärkte, und sie wusste, was von ihr erwartet wurde.
    Ihre Gedanken rasten. Um Jay zu schützen, musste sie ihn dazu bringen, zurückzugehen.
    »Wir … wir wollen nur …«, stammelte sie. Sie versuchte sich zusammenzureißen. Es ging darum, Jay außer Gefahr zu bringen. »Ich habe den Polizeibeamten hier gebeten«, sie hielt kurz inne, bevor sie weitersprach, »mich zu seinem Wagen zu bringen, damit ich meinen Onkel anrufen kann. Ich musste ihm versprechen, mich wenigstens einmal in der Stunde zu melden.«
    Jay rührte sich nicht vom Fleck. Er wusste, dass sie log, und Violet hätte am liebsten geschrien, er solle weggehen.
    »Hier«, sagte er und reichte ihr ihre Handtasche. »Du kannst dein Handy nehmen.«
    Sie schüttelte den Kopf, was unter dem Griff des Mannes gar nicht so einfach war. »Nein, ich muss sein Telefon benutzen.« Ihre Stimme hatte jetzt etwas Flehendes, und sie bedeutete Jay mit ihrem Blick, ihr zu glauben. Jay durfte nichts zustoßen. »Bitte, Jay, geh wieder auf den Ball. Ich komme gleich nach.« Ihre Stimme versagte undsie rang um Fassung. Sie durfte jetzt nicht zusammenbrechen.
    Jay machte einen Schritt auf sie zu, und die Finger gruben sich noch tiefer in Violets Haut, hielten sie eisern gepackt. Sie zuckte unwillkürlich vor Schmerz zusammen.
    In diesem Moment stürzte sich Jay auf den Mann. »Lassen Sie sie sofort los!«, schrie er.
    Violet konnte sich nicht rühren. Sie konnte nicht atmen. Das hatte sie nicht gewollt.
    Sie wurde nach vorn geschleudert und wäre gestürzt, hätte sie sich nicht im letzten Moment auf ihren Krücken abstützen können.
    Jay holte mit der Faust aus und traf den Mann mit voller Wucht am Kiefer, sodass
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