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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur
Autoren: Thomas Brezina
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Schluß! Diesen Frosch geben wir beim Bahnhofsvorstand ab.“ Mit diesen Worten setzte sein Vater allen Überlegungen ein Ende.
    Gerade als Herr Kascha den Koffer seines Sohnes schnappen wollte, hastete ein Mann an ihnen vorbei. Auffallend an ihm waren sein kantiger Kopf und das flache Gesicht.
    „Der sieht aus, als hätte er seinen Schädel ein paarmal in einen Schraubstock gesteckt“, dachte Dominik grinsend. „Außerdem muß ihm ein Boxer die Nase zerquetscht haben!“
    „Dotty! Dotty!“ schrie der Mann und renkte sich beim Ausschau halten fast den Hals aus. „Wo steckst du, verdammt noch mal?“ rief er verärgert.
    „Dotty! Genauso hat das Mädchen in meinem Abteil geheißen!“ stieß Dominik aufgeregt hervor. Er lief zu dem suchenden Mann und zupfte ihn am roten Sakko.
    „He Sie... diese Dotty ist aus dem Zug verschwunden!“
    „Sie ist nur früher ausgestiegen! Erzähle bitte keine Schauergeschichten!“ verbesserte ihn seine Mutter, die nachgekommen war.
    Der Mann blickte beide fassungslos an. Also berichtete ihm Dominik, was sich zugetragen hatte.
    „Diese widerliche Walzerwanze!“ schimpfte der Herr. „Ich war des Wahnsinns fette Beute, als ich sie unter Vertrag genommen habe. Ich bin nämlich ihr Manager“, erklärte er der Familie Kascha. „Theo Teller mein Name. Oh, dieses unmusikalische Miststück will sich nur wieder wichtig machen. Dabei soll sie morgen hier in einer Disco auftreten, dieses dämliche Disco-Dromedar! Langsam habe ich ihre Scherzchen satt! Immer stellt sie etwas an, um aufzufallen!“ Herr Teller übernahm den Froschrucksack, verabschiedete sich und stapfte wutschnaubend davon.
    „Siehst du“, sagte Herr Kascha zu Dominik, „alles halb so wild. Von wegen Entführung... Unsinn! Eine Wichtigtuerin!“
    Der Junior-Detektiv schwieg. „Halb so wild“ fand er die Sache durchaus nicht. Er wußte jedoch, daß es keinen Sinn hatte, mit seinen Eltern darüber zu streiten...
    Ungefähr zur gleichen Zeit kochte in Tirol seine Knickerbocker-Freundin Lieselotte vor Wut.
     
    „Es ist eine hundsgemeine Gemeinheit!“ schrie sie und schleuderte eine Kiste mit Mineralwasserflaschen auf einen kleinen Lastwagen, daß es nur so klirrte und krachte.
    „Bitte, Lilo“, flehte sie Herr Schreibmeier an, „bitte habe Mitleid mit den Flaschen. Sie können nichts dafür, daß du mitten in den Ferien Geburtstag hast.“
    Das Superhirn der Knickerbocker-Bande grinste entschuldigend und behandelte die nächste Kiste mit etwas mehr Vorsicht. Lieselotte half in den Ferien im Kaufhaus von Herrn Schreibmeier aus, um auf diese Weise ihr Taschengeld ein wenig aufzubessern.
    „Trotzdem ist es eine elende Ungerechtigkeit!“ brummte sie. „Geburtstag im Juli zu haben, ist das Allerletzte! Alle meine Freunde sind verreist. Nie kann ich eine Geburtstagsparty steigen lassen.“
    „Was ist denn mit deinen Knickerbocker-Kumpeln?“ erkundigte sich der Kaufmann.
    Lilo zuckte mit den Schultern. „Die treffe ich erst im August in Wien. Jetzt sind alle irgendwo unterwegs. Von Axel weiß ich, daß er die Ferien in Salzburg bei seiner Großmutter verbringt. Dominik, dieses Schweineohr, wollte sich melden, hat’s aber nie getan. Und bei Poppi hebt zur Zeit niemand das Telefon ab.“ Lieselotte knurrte verärgert vor sich hin.
    Verschmitzt lächelnd verschwand Herr Schreibmeier kurz in seinem Lager und kehrte dann mit einem kleinen, lilafarbenen Karton zurück.
    „Alles Gute zum Geburtstag!“ wünschte er Lieselotte und überreichte ihr die Schachtel. „Die ist für dich. Mach für heute Schluß und geh schwimmen. Die übrigen Sachen verlade ich selbst.“
    „Danke, das ist irrsinnig lieb von Ihnen“, sagte Lilo und warf einen neugierigen Blick in den Karton. „Hmmm“, sie leckte sich genießerisch die Lippen. „Schokolade. So viele Tafeln.“
    „Vielleicht entdeckst du in einer die ,Goldene Kuh’!“ meinte der Kaufmann und grinste geheimnisvoll.
    „Was ist das?“ wollte Lieselotte wissen.
    „Ein neues Gewinnspiel der Schokoladenfirma! Die ,Goldene Kuh’ ist ein kleines, flaches Schmuckstück. Wer sie in seiner Schokoladentafel findet, gewinnt 777 Goldmünzen!“
    Lilo zwirbelte ihre Nasenspitze und meinte anerkennend. „Nicht schlecht.“ Dann lief sie nach Hause. Sie hatte nun einiges vor...
    Ungefähr eine Stunde später war sie in ihrem Zimmer von einem Berg Silberfolie umgeben. Daneben stapelten sich auf einem Teller auseinandergebrochene Schokoladentafeln. Lieselotte hatte nämlich die
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